Was kostet ein Imagefilm? Die wichtigsten 4 Faktoren der Preisbildung in einem Kostenvoranschlag

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Video: ohne realistische Kostenschätzungen geht es nicht | © 3D-Foto: Pavel Sokolov

Was kosten CEO-Videos im Minimum? Wie teuer ist ein Webvideo wirklich? Welches Budget benötigt ein Produktfilm? Was kostet ein Imagefilm und wo liegt die vertretbare Spannweite zwischen hoher und gerade noch vertretbarer Qualität? Diese Fragen tauchen im Kontext eines Kostenvoranschlages mit schöner Regelmäßigkeit auf.

Die Frage, was kostet ein Film, kann dein Autohändler beantworten! Er weiß es. Denn ein Video kostet genau so viel wie ein Auto! Das Problem, das sich dir und dem Autoverkäufer deines Vertrauens dabei stellen wird, ist dasselbe wie bei Film und Video: Ein Rolls-Royce Ghost kostet ungleich mehr als der Kleinwagen Nissan Micra. Je nach Garage und Marke wird der automobile Angriff auf die Geldbörse darum fundamental anders enden. Auto ist nicht gleich Auto. Und Film ist nicht gleich Film.

Vier Elemente helfen, die Vielfalt und die auf den ersten Blick nahezu unendliche Anzahl der preisbestimmenden Faktoren in den Griff zu bekommen.

Was kostet ein Imagefilm oder ein Video?

Während bei einem Neuwagen etwa die Marke, Hubraum und Größe preisbestimmend sind, so sind es beim Film primär vier wichtige Faktoren. Sie alle prägen die Antwort auf die Frage «Was kostet ein Imagefilm?». Diese Punkte sind:

  • der Umfang der Inszenierung
  • das Ausmaß der notwendigen Emotionen
  • der Einsatzzweck
  • das Genre

Weitere Treiber werden am Ende des Artikels erwähnt und finden sich ebenso in der Filmpuls-Checkliste Briefing Imagefilm.

1Inszenierungsgrad des Videos

Zuerst stellt sich immer die Frage, zu welchem Grad ein Imagefilm oder Social Video die Realität dokumentiert oder inszeniert. Eine Einteilung in drei Arten von Videos präsentiert der Artikel Video machen. Dieser erklärt auch, warum der Auftraggeber eines Films oder Videos nur eine einzige wichtige Entscheidung zu fällen hat.

Abgefilmte Realität ist immer günstiger als inszenierte Realität. Aber auch weniger stark in der Wirkung.

Abgefilmte Realität ist zwar weniger aufwendig, aber oftmals auch markant weniger attraktiv für den Zuschauer. Dieser verspricht sich von einem Film und Video nicht nur Informationen, sondern auch Emotionen und Unterhaltung. Filme sehen heißt immer auch fühlen. Das führt zur zweiten wichtigen Frage bezüglich «Was kostet ein Imagefilm?», nämlich derjenigen nach dem Umfang der Emotionalität.

2Emotionen im Film

Emotionalität und Storytelling kann immer nur entstehen, wo Identifikationsflächen geschaffen werden (mehr dazu im Artikel Storytelling im Imagefilm). Menschen orientieren sich an anderen Menschen. Sie identifizieren sich nicht mit Word-Dokumenten und Excel-Tabellen, sondern an Personen und Lebenswelten, die für sie als Referenzwerte dienen können. Was kostet ein Imagefilm? Die Antwort beinhaltet auch den Umfang von Emotionen in einem Film oder Webvideo.

3Einsatzzweck

In der Praxis gilt beim Auftragsfilm oft: je näher am Produkt sich der Film bewegt und je kürzer die verfügbare Zeit ist, desto sorgfältiger und qualitativ hochwertiger muss die Produktion angegangen werden. Für die Frage, was kostet ein Imagefilm, ist dies äußerst relevant.

Das Paradebeispiel dazu ist der Werbefilm: Bei TV-Spots werden für 20 Sekunden oftmals sechsstellige Beträge investiert. Jede Einstellung muss hier sitzen, die Botschaft soll einschlagen wie der Blitz und die Inszenierung des Produkts darf keine Fragen offenlassen. Schließlich geht es um Image, Sympathie, Bekanntheit und nicht zuletzt: um Abverkauf. Darum darf es keine Zufälle geben. Jede Sekunde ist geplant. Das verursacht Aufwand und damit Kosten.

Im Einsatzzweck gleichen sich Autos und Filme mehr als man auf den ersten Blick glauben mag. Film und Auto sind Transportmittel. Autos transportieren Menschen. Filme und Videos transportieren Informationen und Emotionen für Menschen.

Beide Male geht es auch um Transportsicherheit, also um die Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Ziel zu welchen Kosten erreicht werden kann.

Bei Autos hilft dabei seit jeher ein starker Motor und die Ingenieurskunst, heute meist in Kombination mit computergestützten Sicherheitsassistenten. Beim Film dagegen helfen Erfahrung und Talent. Und das Wissen, dass es nicht ohne Grund über vierzig hoch spezialisierte Berufe in der Bewegtbildproduktion gibt (vom Dialog-Autor bis zum Beleuchter, von der Maske bis zum Focus-Puller).

Würden Sie sich in ein Auto setzen, das eine einzige Person von A bis Z allein gebaut hat, um damit ein Autorennen zu gewinnen? Auf das filmische Handwerk übertragen lautet dieselbe Frage: Würdest du als Markenverantwortlicher einem einzigen Videojournalisten die Übersetzung deiner Markenwerte in Bewegtbild für einen Imagefilm anvertrauen?

4Genre

Die Vielfalt der Definitionen von Genre (siehe dazu Filmarten definieren) beim Imagefilm produzieren ist beinahe so vielfältig wie diejenigen zur Unterscheidung von Filmen zu Video (Artikel Was ist ein Video?).

Definiert man Genre nicht wie im Spielfilm als Western, Abenteuerfilm oder romantische Komödie, sondern als Gruppe gleichartiger Kommunikationsaufgaben (Imagefilm, Produktfilm, Rekrutierungsvideo etc.) so bestimmt das Genre über die Preisbestimmung und die Frage «was kostet ein Imagefilm?» mit. Schließlich bewegt sich die geplante Kommunikationsmaßnahme nicht in einem Vakuum, sondern im Umfeld der Mitbewerber.

Um im Kampf um Aufmerksamkeit bestehen zu können, kann es sinnvoll sein, statt mit einem Luxuswagen mit einem Motorroller bei einem Luxushotel vorzufahren. Im vollen Bewusstsein des eigenen Tuns und ganz gezielt durchgeführt, kann die Verweigerung von – durch Genre scheinbar zwingend vorgegebenen – Gesetzmäßigkeiten äußerst klug sein und zugleich zu einem tieferen Preis führen.

Andersherum, bei unbewusster (oder noch schlimmer: bei grober fahrlässiger) Missachtung des Konkurrenzumfelds, kommt es meist knüppeldick. Aus Ignoranz erwächst selten ein Erfolg. Und wenn, dann überwiegend nur dank Zufall oder Glück. Für die professionelle Kommunikation mit Film und Video kann das keine Strategie sein.

Richtwerte: Online-Filmkosten-Rechner

Mit dem Online-Filmkosten-Rechner von Filmpuls lassen sich Richtwerte für die Preise für ein Video einfach bestimmen. Länge und Genre eingeben und der Rechner zeigt sowohl einen Richtwert für die Kosten als auch den für die Produktion erforderlichen Zeitraum. Dies rückwärts gerechnet ab dem Zeitpunkt, auf den der Film fertiggestellt sein muss.

Weitere Kostenfaktoren für die Herstellungskosten eines Films oder Videos

Weitere preisbestimmende Faktoren beim Imagefilm erstellen, für die Kreation und Produktion eines Films oder eines Web-Videos sind:

  • Das Talent und die Erfahrung der beteiligten kreativen und operativen Schlüsselpersonen
  • die Anzahl der für die Erledigung der Aufgabe notwendigen Drehtage, und
  • die dazu notwendigen Drehorte
  • das erforderliche technische Equipment (verfügbare Kameratypen, Licht, Bühne etc.), und
  • der Umfang der späteren digitalen Bild- und Tonbearbeitung
  • zusammen mit allfällig notwendigen 2-D/3D-Elementen,
  • der Umfang der erforderlichen Rechte zur Nutzung des Werks (abhängig von Filmart, Nutzung, Distributionskanälen, Territorien und Einsatzdauer) sowie
  • der Aufwand für die Neukundengewinnung. Dieser kann je nach Anbieter markant unterschiedlich ausfallen.

Nochmals ein Vergleich zur Frage «was kostet ein Imagefilm?»: Was die Ersatzteile beim Auto sind, ist die Archivierung beim Film. Ohne professionelle Archivierung des Films sind keine Reparaturen, sprich spätere Film-Adaptionen möglich. Weder in Bezug auf die Länge, noch für Sprachversionen, noch für Social Media-Einsätze oder zur Nutzung der Aufnahmen in anderen Filmen oder Videos.

Was kostet ein Imagefilm: Checkliste für Kostenvoranschlag

Wer sich eine ungefähre Vorstellung gemacht hat, in welchem Ausmaß sein Film oder Video dokumentiert oder inszeniert werden soll, wer weiß, welche Emotionen in welchem Umfang er bei seinem Zielpublikum auslösen möchte, ist mit einer sinnvollen Checkliste für ein Briefing problemlos in der Lage, die nächsten Schritte zur Realisation zielgerichtet und effizient anzugehen.

Das musst du wissen

  • Der Preis eines Imagefilmes wird durch vier preisbestimmende Faktoren getrieben. Es sind dies: die Inszenierung, der Einsatz von Gefühlen, die angestrebte Wirkung und die Form / das Genre.
  • Daneben gibt es weitere Kostentreiber wie Talent und Erfahrung von Darsteller und bei der Herstellung beteiligter Schlüsselpersonen (Regie, Kamera, Autor, Komponist), die Abgeltung von Rechten (Archivaufnahmen und Musik) und beispielsweise computeranimierte Digitaleffekte.
  • Imagefilme sind meist Einzelwerke – und damit liegt die Charakteristik bei der Preisbildung näher am Prototypen als an einem Serienprodukt.

Zur Übersicht sämtlicher kostenlos erhältlichen Filmpuls-Checklisten geht es hier.

Fazit zur Frage «Was kostet ein Imagefilm?»

Zurück zur Ursprungsfrage: Was kostet ein Imagefilm?

Natürlich hinkt der in diesem Artikel strapazierte Vergleich zwischen Filme machen und Autos etwas. Er musste hier primär zur Erhöhung des Erinnerungswertes und zu Illustrations- und Vergleichszwecken herhalten.

Eines aber ist sicher richtig und gilt für Autos ebenso wie für Filme und Videos: die Preisspanne und die Vielfalt der Möglichkeiten. Gebrauchte Autos werden schon unter 5’000.- feilgeboten (manche Angebote erwirbt man dann natürlich auf eigenes Risiko). Gleichzeitig finden sich Angebote für Autos, die im fünfstelligen und sechsstelligen Bereich kosten.

Eines aber ist zu bedenken: Autos sind fast immer seriell hergestellte Industrieprodukte. Filme haben im Gegensatz dazu inhaltlich immer den Charakter von Prototypen. Filme sind Projekte. Kosten haben zudem immer auch mit der Frage zu tun, wie lang muss ein Video sein?

Was nichts kostet, ist nichts wert. Was viel kostet, vielleicht auch.
Walter Ludin

Wer sich im Prototypenbau auf Feld-Wald-und-Wiesen Angebote einlässt, läuft die Gefahr, dass er am Ende statt eines Autos einen Rasenmäher oder einen Küchenmixer vor die eigene Türe gestellt bekommt. Das gilt auch für Imagefilme und Imagevideos. Audiovisuelle Werke erfordern von ihren Machern ohne Ausnahme und ohne Gnade stets drei erfolgsrelevante Schlüsselfertigkeiten: Erfahrung, Talent und Erfahrung. Und ja. Auch diese drei Elemente können für die Frage «Was kostet ein Imagefilm oder ein Webvideo wirklich?» preisbestimmend sein.

Weitere Informationen zu Kosten und Budget und eine Tabelle mit Richtpreisen zu findet sich im FILMPULS-Artikel: Was kostet ein Film.

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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 26.04.2016

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2 Kommentare

  1. Das ist eine sehr schöne Zusammenfassung! Vielleicht kann man noch ergänzen, dass auch die Kosten für die Vertonung, also z. B.: prominente Sprecher, individuelle Musikkompositionen oder die Mischung des Films den Preis treiben können.

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