Der Unternehmensfilm zählt zu den am häufigsten auftretenden Formen der Auftragsproduktion. Er ist aber auch ein Genre, das im Vergleich zu kurzen Clips und anderen Formen der Videoproduktion eine weit höhere Expertise des Filmemachers erfordert. Hier findest du die wichtigsten Punkte, was ein erfolgreicher Imagefilm ausmacht. Dies in Form einer praxisorientierten Checkliste.
Hier findest du eine Checkliste mit sieben Kriterien, die du bei der Kreation, Planung und beim Drehen eines Imagefilms beachten musst. Sie machen dein Video erfolgreich.
Checkliste mit 7 Punkten, die ein erfolgreicher Imagefilm beachten muss
Unsere Liste richtet sich an fortgeschrittene Anwender. Sie prüft nicht, ob der Fokus deiner Kamera stimmt. Oder ob du dein Storytelling im Griff hast. Aber sie stellt sicher, dass Videoproduzent und Auftraggeber „über den Tellerrand hinaus“ denken. Denn damit wird ein erfolgreicher Imagefilm sichergestellt.
- Richtiges Medium?
- Glaubwürdigkeit?
- Angemessenes Budget?
- Wer ist Zielpublikum?
- Was ist Kernaussage?
- (interne) Vermarktung?
- Erzählperspektive?
Grafik: Diese 7 Prüfpunkte machen jeden Imagefilm erfolgreich
Berücksichtigst du die nachfolgenden sieben Punkte unserer Checkliste, darfst du auf weit überdurchschnittlichen Erfolg deines Imagevideos vertrauen.
1Korrektes Verständnis aller Beteiligten, was ein Imagevideo ist und leisten kann?
Genau Hinschauen beim Briefing lohnt sich: Viele Imagefilme müssen Probleme auf Stufe Unternehmen lösen, die Sache des Auftraggebers sind. Es ist nicht die Sache eines Videos, im Rahmen seiner Erstellung strategische Fragen zu definieren! Oder die Auslegung einzelner Werte zu klären. Oder Zuständigkeiten und organisatorische Kompetenzen.
Profi-Tipp
Imagefilme positionieren ein Unternehmen im Markt, indem sie Informationen mit Emotionen verbinden. Gleichzeitig zeigt ein Imagevideo in der Regel keine Produkte – oder wenn ja, nicht als Selbstzweck, sondern im Kontext mit übergeordneten Werten. Im Zentrum stehen immer Mission, Kompetenzen und Mitarbeitende des porträtierten Unternehmens.
Strukturelle und organisatorische Probleme aufseiten des Auftraggebers dürfen nicht erst im Rahmen einer Produktion geklärt werden. Dabei hilft ein sauberes internes Briefing. Dieses erstellt die beauftragende Firma intern schon vorab zur Auftragsausschreibung.
2Authentizität und Glaubwürdigkeit als Grundlage für einen erfolgreichen Imagefilm
Ein erfolgreiches Imagevideo ist immer und ohne Ausnahme ein Spiegel des Auftraggebers. Lebt dieser seine Werte nicht oder behauptet er Alleinstellungsmerkmale, die es in Realität nicht gibt, scheitert das Imagevideo.
Der Zuschauer und ebenso die Kunden des Auftraggebers besitzen – ebenso wie der Markt – ein überaus feines Sensorium für die Wahrheit. Man wird sofort und instinktiv feststellen, wenn in einem Video mit der Wahrheit „flexibel“ umgegangen wird. Das ist eine der Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Imagefilm.
3Ein der Aufgabe angemessenes Budget?
Erich Kästner hat in der „35. Mai“ geschrieben: „Eintritt frei. Kinder die Hälfte.“ Beim Imagevideo funktioniert dieses Prinzip nicht. Videoproduktionen kosten Geld.
Natürlich ist es die Aufgabe des Produzenten, mit möglichst wenig Mitteln die größtmögliche Wirkung zu erzielen. Aber zaubern, das kann auch der beste Produzent nicht.
Wo kein Geld für Talent vorhanden ist, ist es nur ein kleiner Schritt bis zu einem zusammengenagelten Imagefilm. „Wer mit Nüssen bezahlt, bekommt Affen“, sagt ein amerikanisches Sprichwort!
4Ein erfolgreicher Imagefilm benötigt ein klar umrissenes Zielpublikum
Ein Film für alle ist wie ein Schuss mit der Schrotflinte in den blauen Himmel. Vielleicht fällt etwas zu Boden. Ob Schwan, Stechmücke oder ein Deltaflieger kann nicht vorausgesagt werden. Darum kann dies für Imagevideos kein Prinzip sein. Denn wer sein Zielpublikum nicht kennt, kann es nicht glücklich machen.
5Eine Kernaussage, die den Zuschauer emotional berührt?
Erstens muss klar sein, was gesagt werden soll. Ein Imagevideo kann nur eine einzige Hauptaussage transportieren. Alle weiteren Botschaften haben sich dieser unterzuordnen und müssen mit der Kernbotschaft im Kontext stehen. Das muss schon im Videokonzept berücksichtigt sein.
Zweitens ist ein Video keine Excel-Tabelle. Bewegte Bilder sind dann gerechtfertigt, wenn sie mehr als nur Informationen transportieren. Filme und Emotionen sind Zwillinge. Sie sollten Hand in Hand gehen. Alles andere ist eine verpasste Chance.
6Bestehen einer durchdachten Strategie für die Distribution?
Kein Imagefilm findet einfach so sein Publikum. Ohne koordinierte und ausgeklügelte Strategie läuft bei der Verbreitung heute nichts. Weder in den sozialen Medien, noch bei YouTube oder auf der eigenen Webseite.
Darum muss für einen erfolgreichen Imagefilm nicht nur die eigentliche Filmherstellung, sondern auch die Vermarktung eines Imagefilms mit einem soliden Budget unterlegt sein.
7Berücksichtigung der Sichtweise wichtiger Anspruchsgruppen?
Wie immer und überall in der Kommunikation besteht die halbe Miete darin, sein Werk aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Kein Unternehmen hat nur Kunden. Mitarbeiter, Lieferanten, Konkurrenten oder Umweltverbände haben möglicherweise eine eigene, ganz andere Sichtweise!
Je genauer darum alle interessierten Kreise umrissen sind, desto präziser lassen sich allfällige (positive oder negative) Reaktionen abschätzen. Und – wichtiger – vorab schon vermeiden. Big Data, Erfahrungswerte und Marktforschung helfen dabei.
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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 26.11.2019
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