Checkliste für das Casting von Statisten und Darstellern für Film und Fernsehen

Casting für Statisten und Darsteller Checkliste • Filmpuls Magazin
Casting für Statisten und Darsteller • Checkliste | © Pavel Sokolov

Kino und Fernsehen sind ein Geschäft für Spezialisten. Das gilt auch für Schauspielcastings beim Auftragsfilm. Auch im Imagefilm gibt es Darsteller, Komparsen oder Statisten, die einen Film tragen müssen. Gerade bei Werbespots, wo jede Sekunde zählt.

Dieser Artikel erklärt mithilfe einer Reihe einfach verständlicher Checklisten, woran man beim eigenen Casting für Film, Serien, Fernsehen und Corporate Videos denken muss. Der Beitrag erläutert ganz bewusst nicht, wie man den richtigen Statisten oder Darsteller findet (das ist der Job des Regisseurs). Aber er zeigt, was es zu tun gilt, um erfolgreich ein Casting von Nebendarstellern oder Darsteller durchzuführen.

Organisation der Suche nach Darstellern

Bei der Organisation des eigenen Castings – dem sogenannten Eigencasting im Gegensatz zur Weiterdelegation des Castings an eine darauf spezialisierte Agentur – lautet die wohl wichtigste Frage: Wie finde ich die potenziellen Schauspieler für mein späteres Video oder meinen Film?

Dazu gehört bei der Planung eines Videos auch das «wo bitte finde ich meine Darsteller, Nebenrollen und Statisten für Schauspiel Castings?». Dass jede und jeder zum Film wollen, gehört längst in das Reich der Legenden. Gerade, wer als noch junge, unbekannte Produktionsfirma nach Mitwirkenden für ein Projekt sucht, findet sich oftmals schnell auf dem harten Boden der Tatsachen.

Darum stellen sich am Anfang eines Eigencastings eine ganze Reihe grundlegender Fragen:

Checkliste wichtige Fragen Schauspiel Castings
A-01Festlegen, wie viele Personen (Statisten und Darsteller) mit welchem Profil man benötigt. Dazu wird das Drehbuch oder die Drehvorlage analysiert und werden die Rollen und die Anzahl der Drehtage pro Rolle notiert. Bei Schauspielern / Tänzern ist ein eigenes Casting wenig aussichtsreich.
A-02Kalkulation mit Richtwerten für Entschädigung und Spesen sowie Mahlzeiten und Transporte erstellen. Die meisten Darsteller und Statisten fragen zuerst nach Art und Inhalt des Films. Anschließend folgt die Frage nach der Entschädigung. (Als Drittes dann die Frage nach dem Datum).
A-03Rekrutierungsstrategie überlegen: Welche Web-Portale und Plattformen erlauben Gratis-Anzeigen? Wann sollen diese geschaltet werden? Wie oft? Wenn mit Facebook oder Instagram gearbeitet wird: Was kann ich tun, damit meine Meldung möglichst viele Likes oder Shares erhält? Gibt es weitere Möglichkeiten zur Ansprache meiner Zielgruppe?
A-04Sollen Street Castings durchgeführt werden, also möglicherweise passende Passanten für eine Rolle auf der Straße angesprochen werden? Vorsicht: Ein Casting auf der Straße bedeutet, hunderte Personen anzusprechen, von denen die Mehrheit weder Lust noch Zeit hat.
A-05überlegen, wie man den Auftritt vor der Kamera einem potenziellen Nebendarsteller oder Kleindarsteller schmackhaft machen kann. (Nicht lügen!)
A-06Zeitfenster und Ort für das Casting sollte vor Beginn des Castings festgelegt sein. Bei bekannten Schauspielern darf es keine Wartezeiten geben! (Pausen als Puffer einplanen)
A-07wird für die Teilnahme am Casting eine Spesenentschädigung bezahlt?
A-08Sicherstellen, dass nicht nur klar ist, welche Rechte für das spätere Video abgetreten werden müssen, sondern auch, dass das Casting-Material dem Kunden gezeigt werden darf. Preisbestimmend sind insbesondere:

  • die Anzahl der abzutretenden Rechte
  • die Zeitdauer, über welchen diese Rechte abgetreten werden
  • für welche Verwendungsarten diese Zwecke gelten (darf ein Video nur online gezeigt werden? Auch am TV? Dürfen Screenshots als Banner oder sogar als Print-Anzeige verwendet werden?) und
  • für welche Länder diese Abtretung gilt.
A-09Drehtermin(e) müssen schon vor dem Casting definiert werden. Wer Dreharbeiten um die Verfügbarkeit seiner Komparsen und Darsteller herumbaut, tut weder sich noch dem Video einen Gefallen. Er wird möglicherweise an unlösbaren Terminkonflikten mit seinem Projekt scheitern. Einzig bei Hauptrollen / prominenten Schauspielern ist die zeitliche Verfügbarkeit diskutierbar.
A-11Material und Raum für Casting vorbereiten. Je zentraler und je einfacher der Ort erreichbar ist, an dem das Casting stattfindet, desto größer die Chance auf möglichst viele Teilnehmer. Das gilt auch für den Zeitpunkt des Castings. Denn wer ist schon in der Lage, seinen Job mitten unter dem Tag für einen arbeitsfremden, privaten Termin zu unterbrechen?
A-12Festlegen, ob man das Casting allein macht, oder als Team. Ein erfahrener Casting Director weiß, dass für die spätere Zusammenarbeit nicht nur die Präsenz vor der Kamera (Stichwort Fotogenität und Bildwirksamkeit), sondern auch das Zwischenmenschliche entscheidend ist. Eine einzelne Person, welche die Kamera führt, Aufgaben stellt und sich während Stunden im 10-Minuten-Takt auf neue Menschen einlassen muss, hat keine Zeit für Zwischentöne.
A-13Abklären, was Casting von den Kandidaten gefordert wird. Zur Vergleichbarkeit empfiehlt es sich, allen Teilnehmern dieselben Aufgaben zu stellen.
A-14Klarstellen, wie das Casting dokumentiert wird. Mit Video? Zusätzlich mit Fotos? Gibt es bei SchauspielerInnen zusätzliches Agenturmaterial?
A-15dürfen Personen, die von einer (professionellen oder semiprofessionellen) Agentur für Statisten oder Laiendarsteller vertreten werden, am Casting teilnehmen? Es gibt Teilnehmer an ausgeschriebenen Castings, die schon Verträge mit einer Agentur eingegangen sind, in denen Entschädigungen, Agenturhonorar und Spesen verbindlich definiert sind.

Quelle: filmpuls.info

Tatsache ist: Wer einmal vor der Kamera beim Fernsehen, Film oder einer Serie gearbeitet hat, weiß, dass ein Traumjob anders aussieht. Zumal die Abgeltung oftmals aus einer besseren Spesenentschädigung besteht.

Wer umgekehrt eine Karriere als Darsteller anstrebt, mag zwar als Jungschauspieler zu symbolischen Gagen arbeiten, sucht sich aber seine Projekte nach qualitativen Kriterien aus. Low Budget Corporate Videos und unterfinanzierte Imagefilme gehören da eher nicht dazu. Schauspiel Castings für Kurzfilme und Abschlussfilme oder eine TV-Serie schon.

Vorbereitung

Sind genügend Teilnehmer für Schauspiel Castings rekrutiert, gilt es noch vor der Durchführung Folgendes zu prüfen:

Technik
A-16angemessene Beleuchtung
A-17passender Hintergrund
A-18sind Ton und Kamera kontrolliert und bereit (Anmerkung: Ton ist für das Casting genauso wichtig wie das Bild.)

Ist man in der glücklichen Lage, dass sich genügend Interessenten für das Casting gemeldet haben, empfiehlt es sich, die Anmeldung zum Casting jedem Teilnehmer nochmals ausdrücklich und verbindlich zu bestätigen.

Nicht alle Menschen, und auch Schauspieler ohne Agentur, verstehen eine «Anmeldung» für ein Casting als eine Verbindlichkeit. Wer sich als Produktionsfirma rückversichert, riskiert, dass weniger als die Hälfte der Interessenten beim Casting-Termin tatsächlich auf der Matte stehen.

Zeitrahmen, Kleidung und Requisiten
A-19vorab zum Casting mit Regisseur / weiteren Anwesenden ein klares Zeitlimit pro Teilnehmer des Castings besprechen
A-20Teilnehmer bitten, zum Casting passende Kleidung mitzunehmen (für sportliche Rolle einen Sportdresse etc.) und aus die erforderlichen Dokumente unterzeichnet und vorab zum Casting an die Produktion zu senden. Oder an das Casting mitzubringen, damit es später bei der Verwendung der Video-Aufnahmen keine Probleme mit der DSGVO gibt.
A-21Namensliste und Pläne erstellen (inkl. Namensschilder)
A-22wenn von Regie gewünscht, zur Rolle Requisiten vorbereiten / bereitstellen (etwa Brille, Zigarren, Zeitung)

Quelle: filmpuls.info

Schauspiel Castings zur Suche von Schauspielern und Komparsen

Beim Eigencasting geht es darum, als Videoproduktionsfirma eine Grundlage zu schaffen, damit der Regisseur erkennt, wer sich für eine Rolle eignet. Aber nicht nur.

Statisten Casting Darsteller Film Fernsehen
Immer der erste Schritt: das Casting für eine Filmrolle | © Pavel Sokolov

Ein professionelles Schauspiel Casting folgt einem festen Grundmuster und Ablauf. Es ist dabei unterteilt in Pflicht und Kür.

Der Umfang des Pflichtteils ist immer auch davon abhängig, ob man sich dauerhaft ein Casting-Archiv aufbauen will. Diesfalls will man einen Schauspieler, Darsteller oder Statisten im Casting möglichst so erfassen und kennenlernen, dass man auf Basis der so gewonnenen Informationen für ein späteres Projekt schon ohne Casting eine erste Vorauswahl treffen kann.

Casting: Pflichtteil (20 %)
B-01Namensschild: Vor jedem Part muss jeder Teilnehmer ein Namensschild (beschriftet mit Datum, Rolle und Produktionsfirma) mindestens 5 Sekunden ins Bild halten. Das verhindert spätere Zuordnungsfehler. Weil das Datum mit der Aufnahme verbunden ist, ist bei einer späteren Suche im eigenen Archiv sofort klar, wann die Aufnahme erstellt worden ist.
B-02Gesicht und Ganzkörperansicht ohne Bewegung (je ca. 5 Sekunden fix, ohne Ton)
B-03Vorstellen der Person (entfällt bei bekannten Schauspielern): Jeder Teilnehmer nennt seinen Namen und wenn vorhanden, seinen Agenten oder seine Agentur. Die Kamera ist auf dem Gesicht. Dauer: ca. 30 Sekunden.
B-04Gesicht nah (Front, Profil links und rechts, je 4 Sekunden fix
B-05Hände vorn und hinten auf Augenhöhe, ca. 4 Sekunden
B-06Viele Regisseure (und beim Auftragsfilm auch Kunden) mögen es, ein Gefühl für die Teilnehmer zu bekommen. Darum darf man den Kandidaten für eine Rolle bitten, etwas Persönliches sich zu erzählen (Beruf, Hobbys, Karriere). Dies aber gerne in nicht mehr als 90 Sekunden.

Quelle: filmpuls.info

Hat man alle standardisierten Schritte hinter sich gebracht, wird es spannend! Nun folgt der inhaltlich relevante, künstlerische Teil des Castings. Dieser sollte im Verhältnis zum ersten Teil (Pflicht) etwa 70 % bis 80 % der Zeit des Vorsprechens beanspruchen.

Rollenspezifischer Teil (80 %)
B-07Der Schauspieler oder Komparse simuliert seinen späteren Auftritt. Eine Einweisung dazu bekommen Schauspieler vorab, meist mit der Gelegenheit, am Casting dazu auch noch Fragen zu stellen. Wichtig ist bei der Wahl, nicht die einfachste, sondern die schwierigste Szene auszusuchen. Nur so kann das Potenzial verlässlich eingeschätzt werden.
B-10Dialekte und Fremdsprachenkenntnisse sind von der Person vor der Kamera zu sprechen und nur zu erwähnen.
B-09Erfordert der Auftritt besondere Fähigkeiten (singen, sportliche Betätigung, handwerkliche Fähigkeiten), will man diese vor der Kamera sehen.

Quelle: filmpuls.info

Teil 1 des Schauspiel Castings «Pflicht») hilft bei der Aufbereitung des Casting-Materials für den Entscheidungsprozess. Auf Basis von Teil 2 («Kür») entscheiden Regisseur und Produzent (beim Imagefilm mit dem Kunden), wer als Schauspieler oder Komparse / Statist den Zuschlag für den Part bekommt.

Aufbereitung für Entscheidungsprozesse

In der Regel geht der Entscheidungsprozess für ein Casting über mehrere Runden.

  • Erstens, weil der Regisseur oder die Entscheider nicht zwingend selbst am Casting teilnehmen.
  • Zweitens, weil ein Entscheid auch Auswirkungen auf andere Rollen hat.

Typisch ist dies bei Eigencastings von Liebespaaren, Gegenparts (Held und Feind) oder Familien. Entscheidet sich die Regie für Person A, fällt möglicherweise Person B trotz perfekter Leistung am Casting aus dem Rennen, weil die Chemie nicht stimmt.

Diesem Umstand hat Folgen für die Bearbeitung und Bereitstellung des Schauspiel Castings im Edit.

Bereitstellung der Casting-Aufnahmen für Entscheider
C-01Die Reihenfolge Elemente, die man pro Rolle aus dem Casting zusammenschneidet, sind in ihrer Reihenfolge immer gleich. Damit erhöht sich die Vergleichbarkeit.
C-02Der Clip einer Person beginnt beim Schauspiel Casting mit 5 Sekunden Vorlauf (Schwarz oder Weiß). Dann wird der Titel des Projektes und der Name der Person eingeblendet. Viele Casting-Agenturen lassen den Namen während der gesamten Laufzeit des Clips stehen.

Bei Auftragsproduktionen und Statisten ist es üblich, nur mit Vornamen zu operieren. Dann folgen Gesicht und Ganzkörperansicht (ohne Bewegung) während maximal 5 Sekunden. Anschließend die Vorstellung der Person (Großaufnahme Gesicht). Am Ende Gesicht nah und im Profil und die Hände.

C-03Der Hauptteil des Casting-Reels für Schauspieler besteht aus dem Rollenspiel. Hier geht es um Darstellung, Mimik, Körperhaltung. Weil beim Casting diese Szene mehrmals wiederholt wird, wählt der Regisseur die aus seiner Sicht jeweils beste Performance.
C-04Am Ende folgt die Blende auf dieselbe Farbe, aus welcher der Casting-Clip gestartet ist. Darum, weil nur so mehrere Clips sauber hintereinander im Edit auf eine Timeline aufgereiht werden können.
C-05Von jedem Teilnehmer werden 2 Screenshots (Halbnah, Groß) aus dem Edit exportiert. Diese Fotos werden von der Produktion in einem Word-Dokument in Form einer Tabelle mit Bild, Name, optional Timecode und zwingend mit einer Spalte für Handnotizen zusammengefügt. Die Teilnehmenden an der Versionierung bekommen diese Liste ausgehändigt.

Quelle: C.P. Olsson

Ist der Entscheidungsprozess abgeschlossen, gilt es der Fairness halber nicht nur die Auserwählten, sondern auch diejenigen Darsteller und Statisten, die nicht für den Dreh verpflichtet werden, zu informieren.

Ein «Don’t call us, we will call you» als letzter Kontaktpunkt für aus dem Casting ausgeschiedenen Teilnehmer ist schlechter Stil, der sich in einer Branche, welche eng vernetzt ist, zwangsläufig rächt.

8 Profi-Tipps für Castings

Wer selbst regelmäßig für Film und Video castet, erlebt so einiges. Gutes wie schlechtes. Hier findest zu exklusive Erfahrungswerte aus dem Bereich der Schauspielersuche für Spielfilm, Theater, Auftragsproduktionen und TV-Serie:

Ratschläge, Tipps und Tricks
D-01Aufzeichnen des Castings mit Schauspielern direkt auf die Harddisk des Computers, auf dem später editiert wird. Das spart Zeit und Geld.
D-02Vorsicht bei Kindern und Jugendlichen! Hier gelten nicht nur besondere rechtliche Bestimmungen für die Zusammenarbeit und haben die Eltern ihre Zustimmung zu geben. Jugendliche, die vor der Kamera Geschwister spielen sollen, tun dies überzeugender, wenn sich auch im wahren Leben Geschwister sind. Elternteile, die vor der Kamera ein Paar geben, können ohne Probleme einzeln und losgelöst von den Kindern ausgewählt und kombiniert werden.
D-03Wer einem Hund oder einer Katze eine Rolle ins Drehbuch schreibt, darf dies nur dann tun, wenn auch genügend Mittel im Filmbudget kalkuliert sind. Dreharbeiten mit Tieren sind teuer. Sie unterstehen einer Bewilligungspflicht. Und schlimmer: kein untrainiertes Tier gehorcht auf dem Set den Anweisungen seines Halters. Keines.
D-04Schauspiel Castings für einen Film oder ein Video sind etwas anderes als eine Castingshow mit Heidi Klum am Fernsehen. Als Faustregel gilt: Anziehen, was die spätere Rolle oder der Auftritt vor der Kamera erfordert, ist in Ordnung. Alles, was diesen Code unterschreitet, ist zu unterlassen. Harvey Hollywood lässt grüßen.
D-05Wer nichts zahlt, kann (und darf!) auch nicht viel fordern. Das klingt erst mal wenig spektakulär. Ist es aber nicht. Nur wer eine halbwegs faire oder nachvollziehbare Entschädigung anbietet, kann sich darauf verlassen, dass sein Darsteller oder Statist überhaupt am vereinbarten Drehtermin auftaucht.
D-06Ein Casting ist für jeden Teilnehmer, der das noch nie erlebt hat, eine Extrem-Situation. Unerfahrene Casting Directors versuchen, diese Situation zu entschärfen. Das ist falsch! Auch der spätere Dreh ist eine äußerst ungewohnte, stressige Angelegenheit.

Es geht beim Casting auch darum, abschätzen zu können, was später bei den Dreharbeiten abgeht. Denn dort kostet jede Wiederholung einer Einstellung richtig Zeit und Geld. Beim Casting von Schauspielern ist es nicht unüblich, dass man versucht, die Person vor der Kamera aus dem Konzept zu bringen, um die Reaktion darauf zu testen.

D-07Jede Schnittstelle birgt Risiken. Dazu gehören das Erfassen von Personendaten, Adressen und von Fotos oder Casting-Reels. Darum ist es sinnvoll, alle Informationen von Beginn weg digital zu erfassen. Damit wird die Durchgängigkeit, von der Anmeldung zum Casting bis zur Honorarzahlung, sichergestellt.

Die Kosten dafür sind, auch für kleinere Produktionsfirmen, die regelmäßig Castings durchführen, in kurzer Zeit durch den Effizienzgewinn kompensiert.

D-08Wer dem Teilnehmenden, noch bevor er vor die Kamera tritt, die Zusicherung abnimmt, mit den vorab kommunizierten Eckdaten (Entschädigung, Termine, Rechte) einverstanden zu sein, spart sich Ärger. Unterlässt man diesen Schritt, fühlt sich so manches vermeintliche Talent dazu berufen, bei einer Zusage die Deals nachzuverhandeln. Gerade beim Imagefilm ist das Verständnis des Auftraggebers für solche Späße sehr limitiert.

Quelle: filmpuls.info

Du hast weitere Erfahrungen gemacht oder zusätzliche Experten-Tipps zum Thema Schauspiel Casting? Wir freuen uns auf dein Feedback mit der Kommentarfunktion am Ende dieses Artikels!

Zusammenarbeit mit Casting-Agenturen

Jede Casting-Agentur haben zwei Missionen. Eine künstlerische und eine wirtschaftliche. Der von ihnen vertretene Schauspieler soll bekannter werden und Geld verdienen. Beide Faktoren sind verknüpft und bedingen einander. Wer als Produzent auf diesem Grat zu wandern weiß, darf auf bessere Darsteller, Filme und auf ruhigen Schlaf vertrauen.

Gelingen tut dies bei Schauspiel Castings immer dann, wenn man die wichtigsten, grundlegenden Regeln der Zusammenarbeit kennt und akzeptiert.

Externes Film-Casting mit spezialisierter Agentur
E-01Klare Abmachungen = gute Freunde. Man darf mit einer Casting -Agentur über Schauspieler verhandeln. Es gibt aber auch einen Grund, warum man sich zur Zusammenarbeit mit Casting-Agentur entschieden hat: Diese erbringt die geforderte Leistung besser, als man es selbst tun könnte. Erbringt man eine gleichwertige Leistung selbst, sollte man dies auch tun, statt Preise zu drücken.
E-02Eine Casting-Agentur ist immer nur so gut, wie das Briefing, das der Regisseur ihr gibt. Darum bekommt selten, was er sucht, wer nicht weiß, was er will.
E-03Wer mit Schrott in den Himmel schießt und überzeugt ist, dass so Feldhasen vom Himmel fallen, findet auch die nächste Angelina Jolie mittels Street Casting. Für viele Produzenten ist die Suche nach der Nadel im Heuhaufen keine Option.

Casting-Agenturen bauen immer wieder auch neue Talente als Schauspieler auf. Für Produzenten entsteht so oftmals eine Win-win-Situation. Die Agentur kann ihren Nachwuchstalenten eine Gelegenheit zum Sammeln von Erfahrungen bieten. Produzent und Auftragnehmer bekommen die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit Talenten.

E-04Auch Casting-Agenturen bezahlen Miete und Steuern. Deals mit Sonderkonditionen sind für sie nur möglich, wenn sie im Gegenzug auf größere Aufträge vertrauen können. »Give-and-take«, lautet das bewährte Motto.
E-05Schauspieler sind in vielen Ländern gewerkschaftlich organisiert. Die Zusammenarbeit mit einer professionellen Agentur hilft bei der Klärung vieler Fragen. Ganz besonders gilt dies, wenn ausländische Darsteller verpflichtet werden sollen.
E-06Casting-Agenturen haben unterschiedliche Kompetenzen. Die einen sind auf Laiendarsteller spezialisiert, andere auf Jugendliche oder auf bestimmte Altersgruppen. Referenzen und ein Vorgespräch über die Erwartungen helfen bei der Wahl des richtigen Partners und garantieren das bestmögliche Resultat.

Quelle: C.P. Olsson

Bekannte Darsteller

Selbst große Namen aus Hollywood müssen für Hauptrollen zu Castings antraben und sich vor der Kamera beweisen. Allerdings müssen sie im Unterschied zum Laien oder unbekannten Schauspieler dabei nicht das Talent beweisen. Im Vordergrund steht hier der Check, ob die Person die fragliche Rolle so verkörpern kann und ob die Chemie stimmt. Am Ende entscheidet bei der Wahl einer Filmrolle der Regisseur.

Casting von Darstellern und Statisten für Film und Video: Was bringt die (digitale) Zukunft?

Die Suche nach Darstellern für Film und Fernsehen erfolgt für Schauspieler, Nebendarstellern und Komparsen zunehmend im Web. Für Statisten ohnehin. Spezialisierte Webportale wie Castupload setzen auf diese Form. Das Portal wird als Gründungsprojekt gefördert durch das Deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, durch die Europäische Union und den Europäischen Sozialfonds.

Das musst du wissen

  • Professionelle Schauspiel Castings unterteilen sich in drei Stufen: Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung.
  • Man unterscheidet zwischen Eigencasting (eigene, aktive Suche) und Fremdcasting (Beauftragung einer externen Casting-Agentur)
  • Beim Vorsprechen gibt es für Schauspieler, Nebendarsteller und Kleindarsteller in der Regel einen Pflichtteil und einen rollenspezifischen Teil. Für Statisten gilt es meist, einfach sich selbst zu sein und natürlich zu wirken.
  • Das Vorsprechen kann bei großen Produktionen über mehrere Stufen dauern. Der Regisseur ist dabei nicht immer von Beginn weg anwesend.

Feedback und Ergänzungen

Wo Punkte in der Checkliste missverständlich oder mit Fehler verfasst sind oder wichtige Aspekte zum Casting von Schauspielern, Neben-Darsteller und Statisten fehlen, bitten wir um dein Feedback mit der Kommentarfunktion. Danke im Voraus!

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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 16.01.2018

Carlo Olsson 99 Artikel
Carlo Olsson begleitet die Herstellung von Filmen, Videos und TV-Serien im Auftrag von Unternehmen, Agenturen und Produktionsfirmen. In seiner Freizeit spielt er Eishockey und beschäftigt sich mit barocker Klangdramatik.

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