Fragst du einen Videotechniker, Regisseur, Cutter oder Tonmeister nach dem allerwichtigsten aller Punkte, welchen du in der Postproduktion eines Videos beachten musst, wird er dir antworten: Da gibt es hundert Dinge, die wichtig sind. Auch wenn der Teufel bei der Nachbearbeitung von Videos oft im Detail sitzt, ich sage: Es gibt ein Geheimnis, einen Tipp, der dir deine ganze Karriere lang beim Filmschnitt, FX, Audio und allem, was in der digitalen Filmbearbeitung dazugehört, hilft.
Die Postproduktion, was alle Vorgänge der Filmbearbeitung zwischen dem Moment umfasst, in dem dein Video von der Kamera auf deine Editing Station überspielt wird, und dem fertigen Film, kann komplex sein. Muss sie aber nicht. Ja, es gibt reihenweise Schnittstellen, die Fragen von Filmformat und Videoformat (was nicht dasselbe ist), Kodex wie H264, AV1 und Storytelling. Aber gemessen an meinem Tipp sind das Nebenschauplätze. Lies weiter, um zu erfahren, warum.
Postproduktion: das Wichtigste, was du verstehen musst
Jeder Vorgang beim Film beginnt an einer Stelle und endet an einer anderen Stelle. Immer und ohne Ausnahme. Auch bei der Postproduktion. Wenn du das verinnerlichst, hast du bei der Postproduktion deines Videos schon halb gewonnen. Warum? Weil der Output (was nichts anderes ist, als das Ende eines Vorgangs) immer zugleich der Input für den nächsten Vorgang der Bildbearbeitung oder Musikmischung ist.
Bei der Schreibarbeit für das Drehbuch, so meine Erfahrung, ist Input gleich Output. In der Postproduktion ist es genau umgekehrt. Output ist Input. Ähnlich wie bei einem Kabel, das an seinen beiden Enden unterschiedliche Stecker besitzen muss. Weil es nur so als Bindeglied zwischen zwei Geräten seine Funktion erfüllen kann, müssen auch „Ende“ und „Anfang“ zusammenpassen.
Ein Beispiel: nimmst du dein Video mit einer Framerate auf, welche dein Schnittprogramm nicht verarbeiten kann, gibt es ein Problem. Darum gilt es, sich in der Postproduktion jede Schnittstelle (was nichts als ein anderes Wort für Ende/Anfang oder Output/Input ist) zu vergegenwärtigen.
Passen das angelieferte Format und die für die Weiterverarbeitung in der Postproduction erforderlichen technischen Spezifikationen nicht überein, hast du ein Problem. Zwar gibt es zahlreiche kleine digitale Helferlein, die in Form von Software die Kompatibilität nachträglich sicherstellen. Aber dafür zahlt man meist einen Preis. Es ist ein offenes Geheimnis unter Videotechnikern: Konvertierungen sind aus Sicht der Datenqualität nahezu immer eine Datenreduktion.
Nachbearbeitung: Output prüfen
Viele Videoproduzenten wissen, was sie als Endformat für ihr Video erhalten möchten. Sie definieren den Output ganz am Ende der Verarbeitungskette bereits vor dem Produktionsstart. Dasselbe sollte in der Postproduktion für die Schnittstellen zwischen Kamera, Ton und Edit-Station die Regel sein. Weil du damit die perfekte Qualität sicherstellst, welche deine Story und dein Video verdienen.
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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 11.12.2023
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