Oft fristet die Audioproduktion oder Tonbearbeitung dennoch ein Mauerblümchendasein. Das ist umso unverständlicher, weil gerade beim Filmton und Sound Design das Preis-Wirkungsverhältnis dasjenige der Bildaufnahmen im Rahmen der Dreharbeiten um ein Vielfaches übertrifft.

Was heißt Filmton?

Der Begriff Filmton ist ein wenig irreführend, denn in den meisten Fällen werden in ein und derselben Produktion mehrere verschiedene Arten von Ton verwendet:

  • Foley-Sounds: echte Geräusche, die während der Dreharbeiten vor Ort aufgezeichnet wurden (Schritte, raschelnde Blätter)
  • Location Audio: alle Aufnahmen, die direkt vor Ort während der Dreharbeiten gemacht wurden (Dialoge, Hintergrundgeräusche)
  • Musik: speziell komponierte Stücke oder bekannte Songs, die als Musikkomposition bestimmte Szenen oder das gesamte Video unterstreichen
  • Narration: Voiceover, Off-Voice oder Off-Kommentare eines Experten, die als Erzählstimme zusätzliche Informationen über das Geschehen auf dem Bildschirm liefern (Beispiel: Dokumentarfilme, Imagefilme)
  • Soundeffekte

Filmton umfasst darum alle Töne, die in einer Videoproduktion verwendet werden – mit Ausnahme der menschlichen Stimme, die in diesem Zusammenhang als Dialog oder Off-Kommentar bezeichnet wird.

Was ist Sounddesign / Tongestaltung?

Sounddesign ist die künstlerische und kreative Arbeit des Toningenieurs. Oft wird die Musik für den Werbespot komponiert, passend und speziell für den Film. Der Vorteil ist, dass diese Musik nur für dieses Projekt produziert wird und dann exklusiv verwendet werden kann (im Gegensatz zu Musik aus der Bibliothek von z. B. GEMA-freien Portalen).

Audio Tongestaltung Musik Sound Design Film Video
Der Ton macht die Musik | © Adobe Stock

Außerdem beinhaltet das Sounddesign oft das Hinzufügen von sogenannten Audioeffekten oder das Abmischen des Set-Tons (Originalton vom Dreh). Das Sounddesign findet immer nach der Abnahme des Bildes (Bildbearbeitung / Schnitt) durch einen Experten auf seinem Gebiet statt. Toneffekte sind künstlich erzeugte Geräusche, die ursprünglich nicht Teil einer Aufnahme waren. Sie werden verwendet, um bestimmte Szenen zu unterstützen oder um eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen.

Audioeffekte werden oft in Kombination mit Musik eingesetzt, um einen noch intensiveren Effekt zu erzielen. Das bekannteste Beispiel ist das Geräusch eines schlagenden Herzens, das oft in Thrillern und Horrorfilmen eingesetzt wird, um die Spannung zu erhöhen. Sounddesign ist also ein wichtiger Bestandteil des Gesamtklangs einer Videoproduktion und sollte nicht unterschätzt werden.

Was sind Soundeffekte / Audio-Effekte?

Soundeffekte (oft abgekürzt als SFX) sind Geräusche, die einer Aufnahme hinzugefügt werden. Sie werden verwendet, um bestimmte Szenen zu unterstützen oder eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen.

Audioeffekte werden oft in Kombination mit Musik verwendet, um einen noch intensiveren Effekt zu erzielen. Das bekannteste Beispiel ist das Geräusch eines schlagenden Herzens, das oft in Thrillern und Horrorfilmen verwendet wird, um die Spannung zu erhöhen. Sounddesign ist also ein wichtiger Teil des Gesamtklangs einer Videoproduktion und sollte nicht unterschätzt werden.

Was versteht man unter Foley-Sound?

Foley-Sounds sind echte Geräusche, die während der Dreharbeiten vor Ort aufgenommen wurden (wie Schritte, raschelnde Blätter). Sie sind nach ihrem Erfinder, Jack Foley, benannt, der diese Methode der Tonaufnahme für Filme in den 1920er-Jahren entwickelte.

Foley-Geräusche werden oft verwendet, um Originalaufnahmen, die vor Ort gemacht wurden, zu ersetzen oder zu ergänzen. Zum Beispiel, wenn Hintergrundgeräusche den Dialog stören oder wenn Schritte nicht deutlich zu hören sind.

Geräuschkulissen werden normalerweise im Studio produziert, nachdem das Bild geschnitten wurde, aber sie können auch während der Dreharbeiten vor Ort festgehalten werden. In diesem Fall benutzt der Geräuschemacher Requisiten, um die gewünschten Geräusche zu erzeugen (raschelnde Blätter, Schritte).

Was heißt Location Audio bei der Tongestaltung?

Unter Location Audio versteht man alle Aufnahmen, die während der Dreharbeiten direkt am Drehort gemacht werden (Dialoge, Hintergrundgeräusche). Der Vorteil von Location Audio ist, dass es die Atmosphäre einer Szene einfängt und sie realistischer klingen lässt.

Die Aufnahme von Audiomaterial am Drehort ist jedoch oft schwierig und zeitaufwendig, da sie spezielle Ausrüstung und Fachwissen erfordert. Außerdem können unerwünschte Geräusche (Verkehrslärm etc.) oft im Hintergrund zu hören, was störend sein kann. Aus diesen Gründen entscheiden sich viele Filmemacher/innen dafür, den Ton im Studio aufzunehmen, nachdem das Bild bearbeitet wurde. So haben Filmemacher mehr Kontrolle über den Ton und können ein ausgefeilteres Endprodukt erstellen.

Was versteht man unter Postproduktions- / Studio-Ton?

Als Postproduktions-Ton oder Studio-Ton werden alle Aufnahmen bezeichnet, die im Studio gemacht werden, nachdem der Film geschnitten wurde. Dazu gehören Dialoge, Erzählungen und Soundeffekte. Wenn du den Ton im Studio aufnimmst, haben die Filmemacher/innen mehr Kontrolle über den Ton und können ein ausgefeilteres Endprodukt erstellen. Tonaufnahmen im Studio können jedoch teurer und zeitaufwendiger sein als die Aufnahme direkt vor Ort am Filmset.

Was sind gängige Audiotechniken in der Postproduktion?

Einige gängige Audiotechniken für die Postproduktion sind:

  • Entzerrung: Anpassen der Frequenzen eines Tons, um ihn heller oder dunkler zu machen oder um unerwünschte Geräusche zu reduzieren.
  • Komprimierung: Verringerung des Dynamikbereichs eines Tons, um ihn lauter zu machen oder die Pegel auszugleichen.
  • Nachhall: das Hinzufügen eines künstlichen Echos oder Ambientes zu einem Klang.
  • Rauschunterdrückung: Entfernen von unerwünschten Hintergrundgeräuschen aus einer Aufnahme.

Musikkomposition: mehr als nur Sahnehäubchen bei der Tongestaltung

Eine passende Musikkomposition unterstützt einen Film in vielerlei Hinsicht:

  • Musikkompositionen unterstützen die Filmdramaturgie.
  • Die passende Musik unterstreicht die Emotionen einer Szene und macht sie noch intensiver.
  • Ein Musikstück kann eine Szene auch tragischer, lustiger oder gruseliger erscheinen lassen.
  • Musik kann auch eingesetzt werden, um das Tempo einer Szene zu erhöhen oder sie verträumter oder verlangsamt erscheinen zu lassen
  • Und nicht zuletzt kann Musik dazu beitragen, die Identität einer Videoproduktion als Ganzes zu stärken.

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Musikkompositionen: Originalkompositionen und sogenannte Bibliotheksmusik.

  • Originalkompositionen werden speziell für ein Projekt komponiert und können daher exklusiv verwendet werden. Das hat den Vorteil, dass die Musik genau zu den Bildern und dem Gesamtkonzept der Produktion passt. Allerdings ist diese Art von Musik in der Regel teurer als Bibliotheksmusik.
  • Bibliotheksmusik (auch Archivmusik oder Library Music genannt) besteht aus vorproduzierten Musikstücken, die für die Verwendung in einer Videoproduktion lizenziert werden können. Das hat den Vorteil, dass es in der Regel billiger ist, als eine Originalkomposition in Auftrag zu geben. Außerdem gibt es eine viel größere Auswahl an Bibliotheksmusik, sodass es einfacher ist, das richtige Musikstück für dein Projekt zu finden.

Was ist ADR bei der Audio-Postproduktion?

ADR steht für Automated Dialogue Replacement und bezeichnet den Prozess der Neuaufnahme von Dialogen im Studio, nachdem die Dreharbeiten stattgefunden haben. Das ist normalerweise notwendig, wenn die Originalaufnahmen von schlechter Qualität sind oder wenn Hintergrundgeräusche zu laut.

ADR wird oft in Kombination mit Lippensynchronisation verwendet. Dabei wird der Dialog mit den Lippenbewegungen der Schauspieler/innen in der Szene synchronisiert. Dies geschieht in der Regel mit einem Videowiedergabesystem.

Tonmischung in der Nachproduktion

Eine besondere Herausforderung stellt nicht nur die Aufnahme von O-Ton (Originalton) auf dem Filmset dar, der später möglichst echt tönen soll. Auch das Verhältnis der einzelnen Tonspuren untereinander will beherrscht sein. Dabei bestimmt die Dramaturgie und / oder der beabsichtigte Aussagewunsch einer Szene, ob Filmmusik, Sound Design oder die Sprachebene (Dialog, Kommentar, Erzählstimme) die Audio-Ebene beherrscht.

Das ist mit ein Grund, warum viele Komponisten, besonders bei Unternehmensfilmen, aber auch beim Spielfilm, die Hoheit über das Sounddesign oder sogar die Tonmischung einfordern. Damit bekommen sie die Sicherheit, dass nicht, wie am TV, die allgemeine Verständlichkeit der Sprache Priorität bekommt und alle anderen künstlerisch-emotionalen Aspekte des Tons nur noch als Beigemüse der Tonspur beigemischt werden.