Die LED-Technologie hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. In diesem Artikel betrachten wir die Vorzüge und Kompromisse des Einsatzes von LED-Licht mit variabler Farbtemperatur (Warmweiß-Kaltweiß) für Videoaufnahmen.
In der Welt der Filmaufnahmen ist die richtige Beleuchtung entscheidend, um die gewünschte Atmosphäre und Qualität zu erreichen. Auch im Bereich des Filmlichts schreitet der technologische Fortschritt rasch voran.
Vorteile von LED-Lichtern
Traditionell werden Halogen- oder Tungsten-Lampen aufgrund ihrer exzellenten Farbwiedergabe und Helligkeit bevorzugt. Doch mittlerweile bietet die LED-Technologie für die Filmbeleuchtung eine kosteneffektive und energieeffiziente Alternative.
Die wichtigsten Vorteile von LED-Lichtquellen:
Energieeffizienz:
LEDs verbrauchen wesentlich weniger Strom als herkömmliche Filmlampen, was sowohl die Betriebskosten als auch den ökologischen Fußabdruck reduziert.
Kosteneffizienz:
Die Anschaffungskosten für LED-Lichter sind im Vergleich zu traditionellen Beleuchtungsoptionen geringer. Zudem haben LEDs eine längere Lebensdauer, was die langfristigen Kosten weiter senkt.
Farbtemperatur:
LED-Lichter erlauben es, zwischen warmweißem und kaltweißem Licht zu wechseln, was Flexibilität bei der Gestaltung der Beleuchtungsatmosphäre bietet.
Die Entwicklung der LED-Technologie wird auch die nächsten Jahre große Sprünge machen. Belegen kann man dies unter anderem mit der Filmherstellung in Hollywood. Dort hat wegen LED die virtuelle Produktion den klassischen Produktionsweg für Kinofilme bereits auf den Misthaufen der Filmgeschichte geworfen.
Auswahl der LED-Beleuchtung
Bei der Auswahl einer LED-Beleuchtung für Filmaufnahmen berücksichtigt man in der Hauptsache der Farbwiedergabeindex (CRI), die Flicker-Frequenz und die Dimmbarkeit. Als einfache Regel gilt: Ein hoher CRI-Wert von über 90 gewährleistet eine naturgetreue Farbwiedergabe, während eine hohe Flicker-Frequenz das Risiko von sichtbarem Flimmern bei hohen Aufnahmegeschwindigkeiten minimiert.
Kompromisse und Überlegungen bei der Wahl von LED-Leuchten für Film und Video:
Farbwiedergabeindex (CRI):
Ein hoher CRI ist für die genaue Farbwiedergabe essenziell. Bei der Auswahl von LED-Lichtern sollte man auf einen CRI von über 90 achten.
Flicker-Frequenz:
Ein häufiges Problem bei LED-Lichtern ist das Flickern, welches bei hohen Aufnahmegeschwindigkeiten sichtbar wird. Darum: wenn möglich, LEDs mit einer hohen Flicker-Frequenz zu wählen, um dieses Problem zu minimieren.
Bauarten und Ausstattung:
Es gibt verschiedene Bauarten von LED-Leuchten wie Panels, Ringleuchten oder Spotlights. Jede Bauart hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Dimmbarkeit und Kontrolle: :
LEDs müssen dimmbar sein und eine gute Kontrolle über die Helligkeit und Farbtemperatur bieten, um die gewünschte Atmosphäre zu schaffen.
Zudem sollte die LED-Beleuchtung dimmbar sein. Dies, um die Intensität des Lichts je nach Bedarf anpassen zu können. Die verschiedenen Bauarten von LED-Leuchten, wie Panels, Ringleuchten oder Spotlights, bieten dabei unterschiedliche Lichtverteilungen.
Anwendung
Die Anwendung von LED-Lichtern in Filmaufnahmen erfordert eine gewisse Experimentierfreude und technisches Verständnis, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Ein entscheidender Vorteil von LEDs ist ihre Flexibilität in Bezug auf die Farbtemperatur, die sich von warmweiß bis kaltweiß variieren lässt. Dies ermöglicht es, die Beleuchtungsatmosphäre je nach Szene und Stimmung anzupassen.
Positionierung und Ausrichtung der LED-Leuchten entscheiden natürlich mit über die Qualität der gedrehten Videoaufnahmen. Ort und Art, wie LED-Lichtquellen eingesetzt werden, definieren die Bildgestaltung maßgeblich mit.
In der Regel ist es sinnvoll, Diffusoren oder Reflektoren zu verwenden, um das Licht weicher zu gestalten oder in die gewünschte Richtung zu lenken. Durch gezielte Steuerung der Helligkeit und Farbtemperatur sowie durch die richtige Platzierung und Modifikation des LED-Lichts schafft man so eine professionelle Beleuchtung für Filmaufnahmen.
Preise für die Anschaffung
Die Preise für LED-Lichter für Filmaufnahmen variieren stark, je nach den gewünschten Spezifikationen und Marken.
Die Anschaffungskosten für LED-Leuchtkörper lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:
Einsteiger in die Videoproduktion (ab 50 € bis 100 €):
LED-Leuchten in dieser Preisklasse sind relativ günstig und eignen sich für Hobby-Filmer oder Einsteiger. Beispielsweise gibt es netzbetriebene LED-Videoleuchten für ca. 59,99 € oder LED Leuchten mit Mini-Klemme für 34,90 € 1, 2.
Halbprofessioneller Bereich (125 € bis ca. 500 €):
In dieser Preisklasse finden sich LED-Leuchten, die für semiprofessionelle Anwendungen geeignet sind. Hier gibt es Produkte wie Proxistar Studioleuchten Set LED 50 Watt für 129,99 € oder Proxistar LED Bi-Color Set 260 Portrait Basic für 259,99 € 3.
Professionelle Videoproduktion (ab 1.000 €):
LED-Leuchten in diesem Bereich sind für professionelle Anwendungen konzipiert. Sie bieten höhere Leistung und bessere Qualität. Ein traditionelles fünfteiliges ARRI Tungsten Lichtset kostet etwa $3.000, während eine einzelne ARRI Tungsten LED-Leuchte etwa $2.000 kostet. Die Kosten spiegeln hierbei auch den Energieverbrauch wider, da LEDs generell energieeffizienter sind.
Während günstigere LED-Leuchten aus dem Einsteigerbereich für einfache Projekte oder Hobby-Filmer ausreichen könnten, bieten LED-Leuchten aus dem mittleren und professionellen Preisbereich höhere Qualität und mehr Funktionen, die für semiprofessionelle oder professionelle Filmaufnahmen nützlich sein können.
Die Anfangsinvestition in LED-Beleuchtung wird durch den geringeren Energieverbrauch und die längere Lebensdauer der LED-Leuchten im Laufe der Zeit mehr als ausgeglichen. In der Filmproduktion, in der oft viele Stunden am Stück – oder über Tage – viel Licht aus künstlichen Lichtquellen benötigt wird, sind die Einsparungen bei den Energiekosten erheblich sein.
Die Wahl der LED-Beleuchtung ist daher sowohl eine wirtschaftliche als auch eine umweltfreundliche Entscheidung.
Quellen (Auswahl, keine gesponsorten Links): 1, 2: LED Videoleuchten vom Fotoprofi: Studiobedarf24.de; 3 LED-Videoleuchten: Foto Walser
Stromverbrauch von LED-Licht
Der Stromverbrauch von LED-Lichtern ist ein wichtiger Faktor, der die Attraktivität dieser Leuchtmittel für die Verwendung in Filmaufnahmen erhöht. Dies insbesondere im Vergleich zu traditionellen Beleuchtungsoptionen wie Halogen- oder Tungsten-Lampen.
LEDs besitzen eine überlegene Energieeffizienz, da sie einen geringeren Stromverbrauch bei gleichzeitiger Erzeugung einer ausreichenden Lichtmenge haben. Im Vergleich zu herkömmlichen Scheinwerfern für Filmaufnahmen zeigt sich ein deutlicher Unterschied zugunsten der LED-Technologie.
Drei Beispiele, welche den Unterschied im Energieverbrauch zwischen LEDs und traditionellen Beleuchtungsoptionen wie Tungsten oder Halogen verdeutlichen:
Energieverbrauch:
LED-Leuchten verbrauchen typischerweise 75 % weniger Energie im Vergleich zu Glühlampen und bieten dabei eine vergleichbare oder sogar bessere Lichtausbeute (1).
Kostenvorteile:
Der Austausch einer 60-Watt-Lampe durch eine 10-Watt-LED, die die gleiche Lichtleistung liefert, kann zu Einsparungen von etwa $133 über die Lebensdauer der Lampe führen (2).
Energie-Effizienz:
Traditionellen Leuchtmittel wie Glühlampen wandeln nur etwa 10 % der verbrauchten Energie in Licht um, während die restlichen 90 % als Wärme verloren gehen. Im Vergleich dazu wandeln Leuchtstofflampen etwa 20–30 % der Energie in Licht um.
Diese Beispiele zeigen deutlich, dass LED-Leuchten eine energieeffizientere Option im Vergleich zu herkömmlichen Tungsten- oder Halogen-Scheinwerfern darstellen.
Das Verständnis des Stromverbrauchs ist auch entscheidend für die Planung von Dreharbeiten: Es hilft, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um sicherzustellen, dass ausreichend Strom für die Beleuchtung zur Verfügung steht.
Fazit
LED-Lichter sind heute eine vielversprechende Alternative zur traditionellen Filmbeleuchtung. Mit der richtigen Auswahl und Anwendung bieten sie eine effiziente und qualitativ hochwertige Beleuchtungslösung für Filmaufnahmen, sparen Energiekosten und sind daher auch umweltfreundlicher.
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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 18.10.2023
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