
Nach einem Werkstattgespräch bei YouTube fanden wir uns im Kampf für hohe Klickraten und gegen automatisch generierte Miniaturbilder, sogenannte Video Thumbnail, bestätigt. Wir waren glücklich und ernüchtert zugleich.
Zugegeben, wer mit Riesen sprechen darf, empfindet sich immer ein wenig größer und glücklicher. Wir waren aber auch ernüchtert.
Dies, wenn wir an die Realität und unsere täglichen Streifzüge durch das Internet dachten. Und weil der Zusammenhang mit hohen Klickraten eigentlich kein Geheimnis sein dürfte. Grund genug, hier eine Checkliste für das perfekte Video Thumbnail zu veröffentlichen.
Warum Video Thumbnails?
Video-Thumbnails sind dies Miniatur-Vorschaubilder mit großer Wirkung. Denn einmal ins Internet geladen, treiben sie mit einem visuellen Impuls den Nutzer dazu an, einen Imagefilm, Produktfilm oder ein Online-Video auf Computer oder auf dem Handy (Smartphone) anzuklicken.
Einst klein wie Briefmarken, hält ihre Pixelgröße heute mit HD-Videos locker mit. Viele Videoplattformen generieren diese Symbolbilder mittels Software während des Hochladens eigenständig aus dem Videoinhalt. Dazu wird beim Upload automatisch eine Auswahl an Bildern erstellt.
Optional kann der Inhaber des Kanals eigene Bilddateien uploaden.
Dateigröße und Pixelzahl für ein benutzerdefiniertes Thumbnail
Wer gezielt den Klick-mich-Impuls der User stimulieren will, arbeitet mit einem benutzerdefinierten Thumbnail.
Da YouTube die Vorschaubilder eigenständig komprimiert, ist kein Vorwissen zur Erstellung von Visuals mit einer geringeren Dateigröße (= schnellere Ladezeit) erforderlich. Bis 1280 × 720 Pixel sind möglich. Eine minimale Bildbreite von 640 Pixel ist zwingend. Die maximale Dateigröße beträgt 2 MB.
Angezeigt werden benutzerdefinierte Thumbnails immer im Seitenverhältnis 16 : 9.
Wichtig für alle Online-Videos: Klickraten
Die herausragende Bedeutung dieser Vorschaubilder demonstriert YouTube gleich selbst.
Die Videoplattform setzt Video-Thumbnails erfolgreich als Strafmaßnahme ein. Wer für seine YouTube-Videokanäle wiederholt die Richtlinien missachtet, verliert das Recht, selbst Video-Miniaturbilder zu erstellen. Für immer. Nicht widerrufbar. Die Wichtigkeit von Schlüsselreizen im Internet könnte der Videodienstleister YouTube nicht deutlicher zeigen.
Was HTTPS für die Sicherheit ist, sind Vorschaubilder für die Konsumation von Film und Video.
Ein YouTube-Video Thumbnail für hohe Klickraten muss präzise bedacht, klar konzipiert und exzellent ausgeführt sein. Eindeutig im Aussagewunsch.
User entscheiden auf Basis der Bildvorschau, ob sie ein Social Video überhaupt anklicken. Social Media Manager können ein Lied davon singen.
Dasselbe gilt auch für Video E-Mail. Vor diesem Hintergrund ergibt sich (ähnlich wie im Umgang mit Tags und Metadaten) alles Weitere von selbst. Müsste man meinen: Denn wer aufwendig ein Video produzieren lässt, der tut alles, damit dieses auch gesehen wird. Und stellt darum sicher, dass nicht ein beliebiges Bild nach dem Zufallsprinzip angezeigt wird. Sind Thumbnails darum die Meisterwerke glasklaren Denkens, die sie sein müssen? Leider nur selten.
Automatisch generierte Video-Thumbnails sind ein Tabu!
Tatsächlich dominieren noch immer bei zu vielen Online-Videos automatisch generierte Schnappschüsse die Videokanäle der großen Plattformen. Ihre Aussagekraft ist einzig mit der Präzision einer Schrotflinte vergleichbar. Hohe Klickraten sind so nicht zu erreichen.
Warum der User Content anklicken soll, dafür ist der Bildinhalt des YouTube-Thumbnails verantwortlich.
Steigern lässt sich der Missstand schlechter Vorschaubilder nur noch dadurch, dass sich auf ausgesuchten Webseiten im längst veralteten, weil unsicheren Standard http nach wie vor auch Videos tummeln, deren Miniaturbilder überhaupt nicht als Platzhalter erkennbar sind. Wie soll ich ein Video klicken, das nicht als solches erkennbar ist?
Das perfekte Miniaturbild: die Checkliste
Im besten Fall besitzen solche Miniaturen die Attraktivität eines Filmposters. Das Erstellen benötigt darum, wie für das Web-Video auch, Zeit und Grips und meist auch noch eine zusätzliche Software zur Bildbearbeitung. Profis verwenden dazu vornehmlich Photoshop.
Dazu sind diese acht Punkte zwingend zu beachten:
Der Bildinhalt eines wirkungsstarken, benutzerdefinierten Thumbnails bei YouTube
- weckt Erwartungen und Interesse, aber
- ohne falsche Versprechungen und Vorspiegelungen von Content, der nicht im Video vorkommt
- spiegelt die Marken- oder Produkt-Identität des Absenders wider
- schafft Vertrauen und verspricht Mehrwert für den Zuschauer
- ist als Platzhalter, hinter dem sich ein Video versteckt, erkennbar (Play Button einbinden, sofern dieser nicht automatisch eingeblendet wird).
- transportiert seine Nachricht in allen Größenformaten (Stichwort: Smartphone, Tablet, Flachbildschirm)
- arbeitet zur besseren Erkennbarkeit mit kontraststarken Farben zwischen Vordergrund und Hintergrund.
- platziert Logos immer nur so, dass diese in der Vorschau oder beim Abspielen des Videos nicht von den YouTube-Werkzeugen im Videoplayer verdeckt werden.
Deutsch und deutlich: Soll ein Video im Web oder via Tablets und Smartphones zugänglich gemacht werden, müssen geeignete Schlüsselbilder für YouTube-Thumbnails bereits nach der Freigabe des Drehbuchs von allen Beteiligten mitgedacht werden.
Dies losgelöst davon, ob das Video zur Kategorie Imagefilm, Produktfilm, Video-Testimonial oder ein CEO-Video gehört. Und ob das Video zum Download, per http oder HTTPS, auf YouTube, per Link, auf Google, Windows, auf Apps wie Android, oder zur Visionierung auf dem Handy zur Verfügung gestellt wird.
Fazit
Die Herstellungskosten für Thumbnails parallel zur Produktion bewegen sich dank digitaler Bildbearbeitungstechnik etwa bei geschätzten 0,04 % der durchschnittlichen Herstellungskosten eines Videos. Der Wirkungsgrad dürfte das Hundertfache sein! Bei CEO-Videos bewegt sich dieser Wert sogar nochmals markant tiefer.
Das musst du wissen
- Video-Thumbnails sind Vorschaubilder, die u. a. auch von YouTube oder Vimeo eingesetzt werden.
- Gute Thumbnail-Bilder lösen einen Klick-Reflex aus. Sie erhöhen damit die Klickraten.
- In der Regel solltest du auf automatisch generierte Video-Vorschaubilder verzichten.
- Das perfekte Miniaturbild berücksichtigt 6 Punkte (siehe Checkliste in diesem Artikel)
Wie (fast) immer in der Bewegtbild-Kommunikation gilt auch bei der Gestaltung von Video-Thumbnails: Kompetenz kostet weniger als Inkompetenz!
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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 11.10.2015
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