Vor einem Jahr hat Disney mitten in der Coronakrise die Kinobetreiber mit der Meldung geschockt, dass „Mulan“ nicht im Kino Premiere feiern würde. Nun zeigt sich eine Trendwende. Das Studio ändert seine Strategie und setzt wieder verstärkt auf Kinopremieren.
Los Angeles, 10. September 2021
Mulan, „Black Widow“ oder Cruella feierten auf dem hauseigenen Streaming-Kanal Disney plus Premiere. Disney ist allerdings nicht das einzige Filmstudio, das vor Jahresfrist angekündigt hatte, noch stärker auf Streaming zu setzen. Auch Warner Bros (Wonder Woman) und weitere große Filmstudios setzten bisher immer stärker auf Streaming und Online-Premieren.
Während die Kinolandschaft im Corona-Schock und vor dem Hintergrund von Zwangsschließungen der Kinosäle immer verzweifelter nach Luft schnappte, zeigte „Black Widow“, was im Onlinegeschäft möglich ist: Der Film mit Scarlett Johansson generierte auf dem kleinen Bildschirm innerhalb von kürzester Zeit mehr als $ 60 Millionen Einnahmen für die Produzenten.
Nun folgt die Kehrtwende: Ab sofort und mindestens bis Ende dieses Jahres sollen gemäß den Disney Studios wieder Kinofilme dort starten, wo sie hingehören: im Kino.
„Encanto“ aus den Walt Disney Animation Studios erzählt die Geschichte eines Mädchens aus Kolumbien, das als einziges Mitglied seiner Familie über keinerlei magischen Kräfte verfügt.
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Ebenso exklusiv im Kino Premiere feiert dieses Jahr „The Last Duel“ von Kult-Regisseur Ridley Scott.
„The Last Duel“ von Regie-Legende Ridley Scott (Alien, Blade Runner) erzählt die Geschichte des letzten offiziellen Duells in Frankreich vor dem Hintergrund einer behaupteten Vergewaltigung.
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Auch „Eternals“, der neueste Blockbuster aus der Filmhit-Küche der erfolgreichen Marvel-Studios ist 2021 erstmals nur im Kino zu sehen.
Regisseurin Chloé Zhao (Oscar für „Nomadland“) hinter der Kamera und Angelina Jolie vor der Kamera: Man darf gespannt sein auf die erste Superheldinnen-Verfilmung von Zhao, die bisher mit jedem einzelnen ihrer Filme überzeugt hat.
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Auf eine Kinoauswertung zu Beginn der Verwertungskette setzt auch die Verfilmung von „Westside Story“ von Regie-Altmeister Steven Spielberg. Auch sie startet nur auf der großen Leinwand.
Steven Spielberg (Jurassic Park, Der Weiße Hai) mit der Adaption des weltbekannten Musicals aus dem Jahr 1957 mit der unvergleichlichen Musik von Leonard Bernstein.
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Viele große Kino-Ketten dürften über diesen Entscheid von Disney und die damit einhergehende Signalwirkung hocherfreut sein. Denn sofern die vorher erwähnten Spielfilme ihr Publikum finden, steuert die Durststrecke für viele Kinobetreiber endlich auf ein absehbares Ende zu.
Trotzdem bleiben die Auswertungsfenster in den Kinos im Vergleich zu früher äußerst bescheiden. Der Kampf um Abonnenten der Streaming-Kanäle ist längst nicht zu Ende. Bereits einen Monat nach dem Kinostart ist „Ecanto“ auch auf Disney Plus verfügbar, während „Westside Story“ und „Last Duell“ mindestens einen Zeitvorsprung von 45 Tagen erhalten sollen.
Der Entscheid, Blockbuster in den nächsten Monaten wieder exklusiv in den Kinos zu starten, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht allein der Liebe zum Kino geschuldet. Bei einem Planungsvorlauf von 2 bis 3Jahren für einen Blockbuster existieren schon lange vor der Kinokrise abgeschlossene Verträge, die den Stars eine Beteiligung an Kinoeinnahmen garantieren. Fallen diese weg, gehen Kinostars Matt Damon und Adam Driver (The Last Duel) und Weltklasse-Regisseure wie Ridley Scott und Steven Spielberg – und auch viele andere Hollywood-Stars mit Rang und Namen – leer aus. Scarlett Johansson (Black Widow) hat Disney bereits deswegen wegen Vertragsbruch verklagt.
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