Insbesondere bei Werbespots wird regelmäßig mit einem Shootingboard gearbeitet. Es ist der letzte, wichtige Schritt bevor ein Werbefilm gedreht wird. Denn damit wird gewissermaßen die Montage vorweggenommen und das Fundament für die Planung des Drehtags gelegt.
Weil in der Werbung jede einzelne Sekunde zählt, ist eine präzise, saubere Planung die halbe Miete. Zumal hier jeder Drehtag ein kleines Vermögen kostet. Da ist es wichtig, schon in der Vorproduktion genau zu wissen, was gedreht werden soll. Dabei spielt das Shootingboard eine äußerst wichtige Rolle. Hier findest du alle Informationen dazu.
Das musst du wissen
- Zwischen Story- und Shootingboard bestehen wesentliche Unterschiede
- Im Zentrum steht der Einsatz beim Werbefilm (TV-Spot, TVC)
- Auf Farbgebung wird in den meisten dieser Boards verzichtet, sie erfüllen ihre Aufgabe auch in Schwarz-Weiß
Was heißt Shootingboard?
Das Shootingboard zeigt jede einzelne Einstellung eines Werbefilms als vorab gezeichnetes Bild. Damit entspricht die Anzahl der Bilder immer der Anzahl der Kameraeinstellungen im späteren Video.
Die Darstellung in unterschiedlichen Bildgrößen (beispielsweise als Totale oder halbnahe Aufnahmen) ist beim Werbespot dabei die Regel. Zuständig für das Briefing und den Inhalt eines Shootingboards ist immer die Regie. Grundlage ist die bereits zuvor erarbeitete Shortlist, also die schriftliche Liste mit allen Shots, die dazu erforderlich sind eine Geschichte zu erzählen.
Ausgefuchste Profis unter den Regisseuren oder Zeichnern betrachten es als Ehrensache, nicht nur den Bildausschnitt, sondern auch bereits die perspektivischen Besonderheiten der geplanten Kameraobjektive (Weitwinkel, große Brennweiten) zu visualisieren.
Um den Aufwand klein zu halten ist die Detailgenauigkeit in einem Shootingboard begrenzt. Aus demselben Grund lassen die meisten Filmproduktionen auch ohne Farbe arbeiten.
Einsatz beim Spielfilm
Bei einem Spielfilm von 90 Minuten Länge ist es meistens wirtschaftlich nicht vertretbar, jedes einzelne Filmbild im Voraus zu zeichnen. Hier muss allein die Shot-List genügen.
Die Ausnahme, welche die Regel bestätigt, sind besonders anspruchsvolle Sequenzen. Das können Stunts sein oder Szenen, in denen sich reale Aufnahmen mit computergenerierten Digital-Effekten perfekt ergänzen müssen. Hierbei wird bei Kinofilmen oder TV-Movie und Serien – obwohl es ein Shootingboard ist – verwirrender Weise auch von einem Storyboard gesprochen.
Unterschied von Shootingboard und Storyboard
Das Storyboard zeigt immer nur einzelne Szenen oder Filmsequenzen. Sobald ein Video oder ein Film durchgängig mit Bildern vorab illustriert wird, handelt es sich um ein Shootingboard. Trotzdem werden beide Begriffe in der Videoproduktion und außerhalb vom Werbefilm nicht konsequent unterschieden und angewendet.
Die Aufgabe des Shootingboard bei einer Werbefilmproduktion besteht in erster Linie darin, dass Agentur und Kunde vorab zu den Dreharbeiten den Inhalt und die Art, wie die Story erzählt wird auf Vollständigkeit und Verständlichkeit prüfen können.
Das Storyboard hat bei einer Werbefilmproduktion eine andere Aufgabe.
Es kommt dann zum Einsatz, wenn die Werbeagentur ihren Kunden von einer Werbefilmidee überzeugen will. Darum ist die Visualisierung hier viel weniger Planungsgrundlage, sondern Verkaufsinstrument. Deshalb kommt es in der Regel in Farbe daher und lehnt sich oftmals als sequenzielle Erzählung nahe an der Sprache eines Comics an.
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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 23.09.2020
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