Mitarbeitervideos richtig erfolgreich machen: diese 6 Punkte sind der Schlüssel dazu

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6 Tipps für erfolgreiche Mitarbeitervideos | © Skizze: Pavel Sokolov

Die Mehrheit aller Personen investiert immer dann besonders viel Aufmerksamkeit und Gefühle, wenn es um andere Menschen geht. Das ist mit ein Grund für die Wirksamkeit und Kraft von Mitarbeitervideos und die Beliebtheit dieser Art Unternehmensvideo für das Employer Branding. Dieser Artikel nennt 6 Punkte, die jeden Mitarbeiterfilm überdurchschnittlich erfolgreich machen und mit Garantie für viel Wirkung beim Zielpublikum sorgen.

Gute Mitarbeitervideos entstehen nicht per Zufall. Für ihre Konzeption und Umsetzung gilt es einige Vorgaben zu beachten. Die gute Nachricht dabei ist, dass die Umsetzung dieser Regeln (Best Practice) mit etwas Übung auch von – im Umgang mit Video weniger geübten Mitarbeitenden des eigenen Unternehmens aus den Bereichen HR, Marketing oder Kommunikation – rasant erfolgreich gelingen kann.

  • Authentizität
  • Verständlichkeit
  • Keine Rollen
  • Eigene Worte
  • Wenig Zahlen
  • Klare Struktur

Grafik: Die sechs Voraussetzungen für starke Videos mit Mitarbeitenden

6 einfache Schritte zum erfolgreichen Mitarbeitervideo

Mitarbeitervideos leisten für Marken und die Motivation von Teams wertvolle Dienste. Mit den folgenden sechs Tipps werden Filme mit Mitarbeitenden zum sicheren Erfolg:

1Authentizität bringt Sympathiewerte

Abfilmen, einfach mal die Kamera des Smartphones draufhalten, ist bei Profis und solchen, die sich dafür halten, verpönt. Bei Mitarbeitervideos ist das die falsche Strategie.

Employer Branding
© Foto: freepik.com
Personalmarketing

Was ist Employer Branding?

Employer Branding dient als Disziplin des Personalmarketings dazu, ein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber darzustellen. Dies kann – muss aber nicht nur – mit Bewegtbild geschehen. Zielpublikum dieser Maßnahmen ist der Arbeitsmarkt, in dem man sich gegenüber Konkurrenten positiv unterscheiden will. Dazu wird die eigene Marke mit Werten verknüpft.

Wirksames und erfolgreiches Employer Branding ist meist die Folge einer strategischen Entscheidung der Unternehmensführung, wird mittel- bis langfristig und häufig als Maßnahmenmix mit verschiedenen Medien auf unterschiedlichen Kanälen verfolgt.

Employer Branding lebt von hoher Authentizität. Wie beim Imagefilm gilt: Lieber authentisch abfilmen, als ungelenk und schlecht inszenieren.

Die bewusste Wahl des Drehortes ist für die Glaubwürdigkeit in Employer Videos erfolgsentscheidend. Ebenso relevant für die Wirkung ist die Frage, wer oder was nebst den Hauptpersonen sonst noch im Videobild zu sehen ist.

Wo Videoschnitt, Einstellungsgrößen und Kamerabewegungen in Spiel kommen, wartet das professionelle Filmschaffen und Hollywood als Referenz gleich um die Ecke. Darum gilt für Mitarbeitervideos: Ein ehrlicher Clip ist, was er ist. Und nicht, was er sein soll. Authentizität wirkt auf den Zuseher immer stärker als ein schlechtes Imitat.

2Tonqualität ist wichtiger als die Bildqualität

Ton ist die halbe Miete. Der Zuschauer toleriert auf der Bild-Ebene bei einem Mitarbeitervideo diverse Mängel, bei denen sich der Regisseur eines Spielfilms aus dem Fenster stürzen würde. Solange das Bild erkennbar ist und in den Kontext des Mitarbeiterfilms einzuordnen ist, lässt sich unter dem Deckmäntelchen der Authentizität so einiges verbergen.

Anders beim Ton. Entweder ist der Ton verständlich oder er ist nicht verständlich. Nichts stört die Wahrnehmung des Zuschauers mehr, als laute Nebengeräusche und falsche Ton-Pegel. Videos mit Mitarbeitenden mit schlechter oder kaum verständlicher Ton-Ebene werden innerhalb von wenigen Sekunden als schlecht und nervtötend wahrgenommen.

3Mitarbeitende dürfen sich selbst sein

Mitwirkende in Mitarbeitervideos müssen bei ihrem Auftritt sich selbst sein. Nur Schauspieler, Promis und professionelle TV-Moderatoren und Showmaster vermögen dank einer profunden Ausbildung und jahrelanger Erfahrung eine Videokamera (meistens) zu täuschen. Für alle anderen Normalsterblichen gilt: Bewegtbild erkennt und entlarvt Lügen sofort.

4Texte auswendig lernen ist in Mitarbeitervideos verboten

Auswendig gelernte Texte sind für Auftragsfilme ein Tabu. Texte so zu sprechen, dass diese spontan und glaubwürdig transportiert werden, erfordert zwei Dinge: Erstens einen überdurchschnittlichen guten Texter oder Autor als Ghostwriter. Zweitens eine solide Schauspiel- oder Sprechausbildung des Vortragenden. Ein Laie kann nichts davon vorweisen.

Statt an Kettensätzen und Formulierungen, die nur auf Papier verständlich klingen, sollte man sich als Mitwirkender in einem Mitarbeitervideo ohne Ausnahme nur an Stichworten orientieren. Keywords dienen als Ankerpunkte, welche Orientierung bieten. Auch hier gilt einmal mehr: Echtheit und Ehrlichkeit gewinnen.

Ebenso erfolgreich wie die Arbeit mit Stichworten ist das gezielte Stellen von Fragen. Diesfalls verzichtet man auf sogenannte offene Formulierungen (Fragen, die nicht entweder nur mit „Ja“ oder mit „Nein“ beantwortet werden können).

Soll der Fragesteller nicht im Mitarbeitervideo erscheinen, gilt es darauf zu achten, dass die Person, die antwortet, immer die Frage wiederholt. Ansonsten besteht das Risiko, dass die Antwort oder deren Kontext vom Zuschauer nicht nachvollzogen werden kann.

Frage: „Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn sie an X % denken?“ Antwort: „Das Erste, was mir bei X % durch den Kopf geht, ist …“

5Keine/wenig Zahlen in Videos mit Mitarbeitenden

Die Nennung von Zahlen ist in Mitarbeitervideos auf ein Minimum zu beschränken. Wo aus zwingenden Gründen Zahlen erwähnt werden müssen, sollte man sich auf markante Werte beschränken. Und diese jeweils in einen interessanten Bezug setzen. Beispiel: … und dieser Wert entspricht dreißig Mal der Distanz zum Mond und zurück.

Bei Bewegtbild sprechen Menschen zu Menschen. Wo nackte Zahlen zu Menschen sprechen soll, eignet sich eine Excel-Tabelle oder eine PowerPoint-Präsentation besser als ein Video.

6Einen klaren strukturellen Aufbau haben

Das WILD-Prinzip hilft dabei, damit ein Mitarbeitervideo in den sozialen Medien länger als 3 Sekunden überlebt. Videocontent im Internet ist ein Raubtier, das seine eigenen Kinder frisst. Ein Video, das nicht eine minimale Attraktivität aufweisen kann, geht im brutalen Kampf um Aufmerksamkeit in den digitalen Medien sofort vor die Hunde. Das ideale Format ist so aufgebaut, dass das Publikum schon zu Beginn des Videos einen Grund erkennen kann, warum er das Video weiter anschauen soll.

Ein starker Filmbeginn allein reicht als Zuschauerversprechen allerdings nicht. Das pointiert formulierte, ja vulgäre Credo der amerikanischen Marketing-Gurus für den Auftakt und zur Gewinnung der Aufmerksamkeit, fart to start (deutsch und sinngemäß: „Starte mit einem lauten Furz!“) verpufft, wenn die nächsten Minuten das Versprechen nicht einlösen.

Fazit

Wer sich an diesen 6 Profi-Tipps orientiert, ist für die Herstellung eines Mitarbeitervideos auf einem guten Weg. Sie oder er wird – eine steile Lernkurve, der Wille und die Fähigkeit zur Selbstkritik und etwas Hartnäckigkeit vorausgesetzt – bald schon mit seinen Mitarbeitervideos starke Resultate erzielen.

To-Do’s für Employer Videos

  • Beim Dreh eines Mitarbeitervideos steht die Glaubwürdigkeit im Zentrum.
  • Vermeide auswendig gelernte Texte und zu viele Zahlen.
  • Drehe in Varianten und auf spielerische Weise.
  • Eine dokumentarische Arbeitsweise ist einer (über-)inszenierten Darstellung vorzuziehen.
  • Beachte den Kamerastandort (Augenhöhe!), vermeide dunkle Räume und sorge für verständlichen Ton.
  • Vertraue auf deine Gefühle und die Emotionalität der Mitwirkenden! Ein Mitarbeitervideo ohne Emotionen ist eine verschenkte Chance.
  • Perfektion bei einem Mitarbeitervideo geht oftmals zulasten des Charmes. Vermeide das!

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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 09.03.2021

Redaktion Filmpuls 200 Artikel
Unter der Bezeichnung »Redaktion Filmpuls« erscheinen Beiträge, die von mehreren Redaktionsmitgliedern gemeinsam erstellt oder bearbeitet wurden.

1 Kommentar

  1. Ich will auch unbedingt ein Mitarbeitervideo drehen. Mein Chef und ich denken auch, dass der Drehort absolut ausschlaggebend ist, damit das Ganze ein Erfolg wird. Wir haben jetzt endlich die perfekte Location dazu gefunden. Ich freue mich schon darauf, dass es losgeht. Danke für den Tipp! Der Drehort ist das A und O!

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