Mit dem 6-Phasen-Modell Unternehmensfilme evaluieren, planen und umsetzen

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In sechs Phasen zum Erfolg: Unternehmensfilme planen und umsetzen | © CGI-Cartoon: Pavel Sokolov

Viele Wege führen nach Rom. Das ist in der Kommunikation mit Bewegtbild nicht anders. Umgekehrt: Warum die Welt selbst neu erfinden, wenn etablierte Prozesse zur Evaluation, Planung und für die Umsetzung für Unternehmensfilme bereits bestehen? Dieser Artikel erklärt für Auftraggeber, wie in sechs Schritten effizient alle grundlegenden Fragen für Firmenvideos beantwortet werden können.

Unternehmensfilme sind für viele Firmen de-facto ein Must-have geworden. Kunden und Konsumenten erwarten eine emotionale, attraktive Kommunikation.

Für Unternehmen und ihre Filme bedeutet dies: Abläufe zu vereinheitlichen und sicherzustellen, dass alle wesentlichen Fragen gestellt und zufriedenstellend beantwortet werden. Dabei hilft das 6-Phasen-Modell für Unternehmensfilme.

Einleitung zum 6-Phasen-Modell für Unternehmensfilme

Das 6-Phasen-Modell für Filme von Unternehmen unterscheidet sechs verschiedene Schritte auf dem Weg zu einem Unternehmensfilm. Es vereinigt in sich den Weg von der Strategie bis zum Marketing-Design der Customer Journey für das finale Instrument: das fertige Video.

WAS: Problem
WER: Zielgruppe
WO: Kanäle
WIE: Botschaft
MIT WEM: Stakeholder
MIT WAS: Genre

In einem ersten Schritt wird das zu lösende Problem „isoliert“, um anschließend (Phase 2) die erwartete Zielgruppe zu umreißen. Anschließend, erst jetzt, werden in Phase 3 die Rolle des Unternehmensfilms, dessen Integration in die Distributionskanäle und flankierende Marketingmaßnahmen diskutiert und festgelegt – möglicherweise auch der Film als Maßnahme verworfen.

Ist Bewegtbild als Instrument zur Kommunikation bestätigt, gilt es (Phase 4) die konkrete Botschaft und Tonalität festzulegen. Weil zu oft im Eifer des Gefechts vergessen, kommt in Phase 5 das Onboarding der Stakeholder zur Sprache.

Erst auf Basis der Summe all dieser Überlegungen wird als sechster und letzter Schritt die konkrete Filmart (das Filmgenre) beschlossen. Dies zusammen mit der „technischen“ Umsetzung des Unternehmensfilms.

Phase 1: Was ist das Problem?

  • Welches Problem muss der Unternehmensfilm wirklich lösen?
  • Welche Ziele sollen damit erreicht werden.

Phase 2: Definition der Zielgruppe

  • Wer soll den Film des Unternehmens sehen?
  • Wie reagiert und interagiert die Zielgruppe mit dem Unternehmensfilm?
  • In welchem emotionalen Zustand befinden sich die angepeilten Zuschauer vor und nach dem Ansehen des Videos?

Phase 3: Integration und Interaktion mit dem Unternehmensfilm

  • Wie soll der Unternehmensfilm in andere Kanäle integriert werden?
  • Welche Distributionskanäle?
  • Ist dies überhaupt möglich?
  • Mit welchem Aufwand?

Phase 4: Botschaft und Tonalität der Maßnahme

  • Was ist die konkrete Botschaft?
  • Wie ist die Tonalität des Films?
  • Ist eine Arbeitsthese formuliert, wie die Zielgruppe nach Betrachten des Unternehmensfilms über dieses Instrument sprechen soll?

Phase 5: Team und Stakeholder

  • Wer wirkt intern im Team des Auftraggebers für den Unternehmensfilm mit?
  • Welche Stakeholder sollen in welcher Projektphase eingebunden werden?
  • Wer muss vom Projekt überzeugt werden?
  • Zu welchem Zeitpunkt?
  • Innerhalb welchem Zeitraum und mit welchen Meilensteinen soll der Film umgesetzt werden?

Phase 6: Konkrete Umsetzung des Unternehmensfilms

  • Welche technischen Voraussetzungen bestehen?
  • Welche Vorgaben des Unternehmens (Barrierefreiheit / Untertitel, Gender etc.) sind zu berücksichtigen?
  • Welches ist der richtige Fachspezialist (Videoproduktionsfirma) für die Umsetzung des Unternehmensfilms?
  • In welchem Umfang erarbeitet das unternehmensinterne Team das Filmkonzept mit?
  • Wie sind die Schnittstellen zum Filmteam angedacht?
  • Welche Genres werden von der Videoproduktion vorgeschlagen und warum?

Oftmals beobachtete Fehler

Lessons learned
  • Der Projektstart zum Unternehmensfilm erfolgt nicht vom Problem her gedacht.
  • Das Problem besteht aus Sicht der Adressaten nicht.
  • Das Problem ist für die Zielgruppe nicht relevant (Innensicht vs. Außensicht).
  • Nicht alle potenziellen Touchpoints sind durchdacht und / oder werden in das Filmprojekt einbezogen.
  • Zu starker Fokus auf Technik und Prozesse statt auf den Menschen und Emotionen.
  • Mehrwert für Zielgruppe wird im Unternehmensvideo zu wenig klar – oder unehrlich – kommuniziert.
  • Tonalität und Genre zahlen nicht auf die Maximierung der Botschaft ein.
  • Markenwerte und Kommunikationsinstrument (Film) divergieren.
  • Schlüsselpersonen im Unternehmen werden nicht / mangelhaft in Planung und Umsetzung des Projekts involviert.
  • Meilensteine, Timeline, kritische Erfolgsfaktoren und Messgrößen (KPI) sind nicht formuliert oder werden dem Filmteam mangelhaft kommuniziert.

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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 17.11.2021

Carlo Olsson 99 Artikel
Carlo Olsson begleitet die Herstellung von Filmen, Videos und TV-Serien im Auftrag von Unternehmen, Agenturen und Produktionsfirmen. In seiner Freizeit spielt er Eishockey und beschäftigt sich mit barocker Klangdramatik.

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