Du nimmst einen ersten Energie-Drink. Das Zeugs schmeckt nicht besonders lecker, doch es macht dich hellwach. Also nimmst du noch mal einen. Und den nächsten. Du kannst nicht mehr aufhören damit, und dann bist du süchtig. Nicht anders ist es mit der neuen Serie Squid Game von Netflix.
Noch nie zuvor in der Geschichte des Streamings hat eine Serie die Welt so schnell erobert wie Squid Game. Die neunteilige Saga über den freiwilligen, aber tödlichen Überlebenskampf von Teilnehmern in einer Art Gefängnis-Camp ist in nur drei Tagen in nahezu allen Ländern an die Spitze der Charts gerückt.
13 Millionen Follower auf Instagram und gleich mit der ersten Rolle als Schauspielerin weltweit bekannt geworden: Das ist Jung Ho-yeon (28).
Das in Seoul geboren südkoreanische Fotomodel, das zuvor an Fashion Events und in der Dokusoap „Koreas nächstes Topmodel“ mit ihren feuerroten Haaren auf sich aufmerksam gemacht hatte, hat sich mit der Netflix-Serie „Squid Game“ in die erste Liga einer neuer Generation asiatischer Stars katapultiert.
Jung Ho-yeon wurde 2017 als „Top Newcomer“ und „Model of the Year“ nominiert. Ein Jahr zuvor designte sie eine Kollektion für das Fashion Label Louis Vuitton, Sie ist in Werbespots u.a. von Chanel, Gap und Hermès zu sehen. Ihr Bild war auf den Titelseiten bekannter Modemagazine wie Vogue und Harper’s Bazaar, wo sie oftmals auch gleich in den Editorials als neues Supermodel porträtiert wurde.
Das ist komplett verrückt. Wie irre groß der Erfolg von Squid Game ist, kann man daran sehen, dass nun im Internet jede Stunde neue Fanartikel zur Serie auftauchen. Für Halloween kannst du im Web bereits Masken und Gefangenenanzüge oder die roten Uniformen der Wärter mit dem Look aus der Serie nachshoppen.
Man muss sich das einmal geben: Die Serie hat derselbe Mann erfunden, geschrieben und auch als Regisseur umgesetzt, der schon vor unglaublichen 13 Jahren daraus einen Spielfilm machen wollte. Nur war kein Produzent dazu bereit, aus dieser abgefahrenen Geschichte einen Kinofilm zu produzieren. Die Herstellungskosten von Squid Game als neunteilige Netflix-Serie erzählen dabei ihre eigene Story.
Es gibt viele Stimmen, die Squid Game und Netflix vorwerfen, dass hier eigentlich Hollywood-Filme wie „The Hunger Games“ rezykliert werden. Dumm daran ist nur, dass der Autor und Regisseur Dong-hyuk Hwang den ursprünglichen Spielfilm mit dieser Story schon 2008 – und damit vier Jahre vor dem ersten Teil der „Tribute von Panem“ – geschrieben hatte.
Dong-hyuk Hwang (50) wurde in einem Interview gefragt, warum es so lange gedauert hat, bis er Squid Game endlich verfilmen konnte. Seine Antwort: „Vielleicht muss ich noch lernen, was Teamwork bedeutet“.
Ich glaube, der Kerl weiß ganz genau wie Menschen miteinander und vor allem gegeneinander funktionieren! Denn in seiner Serie unterscheidet er die einzelnen Figuren und deren Sozialkompetenz so präzise, wie das ein Chirurg bei einer Autopsie zwischen gesunden und erkrankten Organen tut. Vielleicht hat Hwang ganz einfach keine Lust, dass ihm seine krassen Ideen von zu vielen Menschen kaputt geredet werden.
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