Eine Liebeserklärung an das Leben: »Soul«, der neue Animationsfilm von Regisseur Pete Docter setzt neue Maßstäbe und schreibt ein weiteres Kapitel der Erfolgsgeschichte von Pixar und Disney. Die lebendigen Charaktere, der humorvolle Dialog und die hervorragende Musikuntermalung bieten sowohl Kindern als auch Erwachsenen eine bewegende und inspirierende filmische Erfahrung.
Es gibt, selten nur, Perlen unter den Spielfilmen wie »Soul«, die auch hart gesottene Filmkritiker erst einmal wortlos zurücklassen.
Hält die Sprachlosigkeit an, ist positiven Ursprungs und der Genialität der Filmemacher geschuldet, verzichtet man mit Vorteil darauf, bei einer Filmkritik den Filminhalt in Form einer Zusammenfassung wiederzugeben. Weil man einem solchen Film frohen Mutes seine Leser anvertrauen darf. Eine Anleitung zum Ansehen benötigt ein globaler Publikumsfilm, der seiner Definition gerecht wird, sowieso nicht. Die Empfehlung, dass »Soul« von Pixar zu den besten drei Kinofilmen der letzten zwei Jahre gehört, muss reichen!
Die Hauptfigur in „Soul“ ist Joe Gardner, ist ein Mittelschullehrer mit einer Liebe für Jazzmusik und dem Traum, ein professioneller Jazzmusiker zu werden. Nachdem er einen begehrten Auftritt in einem renommierten Jazzclub ergattert hat, hat Joe einen Unfall, der seine Seele von seinem Körper trennt.
Während er versucht, in seinen Körper zurückzukehren, landet er in dem „Vorleben“, wo Seelen ihre Persönlichkeiten und Interessen entwickeln, bevor sie auf die Erde gehen. Dort trifft er auf eine Seele namens 22, die den Wunsch hat, nicht auf die Erde zu gehen. Gemeinsam machen sie sich auf eine Reise, um die wahre Bedeutung des Lebens zu entdecken.
Ansehen
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★★★★★ = empfehlenswert | ★ = kaum sehenswert Credits & Filmdaten von | Nutzung erfolgt eigenverantwortlich
Der Kinostart von »Soul« wurde, wie bei so vielen anderen vielversprechenden Spielfilmen dieses Jahr, mehrfach verschoben. Trotzdem dürfte es für viele Zuschauer ein echtes Glück sein, dass dieser geniale Animationsfilm von Pixar nun bei Disney+ in den eigenen vier Wänden zugänglich ist.
»Soul«, der neue Film von Disney: ein Muss nicht nur für Kino-Fans
Dieser Film von Disney besitzt in jeder Hinsicht Kino-Qualität. Die visuelle Umsetzung verdient wie der Soundtrack und das Sounddesign die größtmögliche Leinwand und ein perfektes Soundsystem. Umgekehrt ist dieser Film gerade in schwierigen Zeiten mit ungewisser Zukunft ein Lichtblick und darum ein willkommenes Weihnachtsgeschenk. Er schenkt seinem Publikum auf ebenso unangestrengte wie unterhaltsame Weise nicht nur beste Unterhaltung. Sondern auch neue Perspektiven.
Der Film »Soul« ist ein Glücksfall. Filmisch, künstlerisch, musikalisch, filmtechnisch und erzählerisch. Es ist der reifste und intelligenteste Spielfilm, den Pixar jemals produziert hat. Kinder und Jugendliche werden bei diesem Animationsfilm nicht erschrecken, aber in weit höherem Ausmaß als sonst in diesem Genre üblich den übergeordneten und diesmal auch handlungsrelevanten Kontext verpassen. Solches benötigt Mut und hätte man für vom hinter dem Film stehenden Maus-Haus Disney nicht erwartet. Natürlich: Künstlerische Freiheit galt bei Pixar schon in den Jahren von John Lasseter und Ed Catmull als hohes Gut. Auch kennt die Filmkunst innerhalb des Produktionsbudgets, der Marketingstrategie und der Übereinstimmung mit den angepeilten Zielmärkten bei einem Hollywoodfilm keine Grenzen – trotzdem lässt sich ein filmisches Meisterwerk wie »Soul« nicht planen. Ein solch wunderbarer Film, klug und emotional zugleich, ist immer auch ein kleines Wunder.
Filmregisseur Pete Docter spielt die Klaviatur des Animationsfilms so virtuos wie aktuell kaum jemand. Es ist, um es mit »Soul« zu sagen, als ob ihn der Schöpfungsplan dafür auserwählt hätte, mit absolutem Können und maximal menschenmöglicher Leidenschaft einige der besten Animationsfilme dieser Welt zu machen.
Walt Disney, auch ein Meister im Verstehen der erwachsenen Welt, hätte an diesem auf so vielen Ebenen bahnbrechenden Animationsfilm seine helle Freude gehabt. Er hätte den Regisseur vielleicht aber auch unter vier Augen väterlich getadelt. Weil dieser am Ende deutlich anklingen lässt, dass es im Leben weit wichtigeres gibt, als die eigenen Ziele und Leidenschaften. Frei von Ironie ist eine solche Aussage nicht. Das hat weniger mit dem Film, aber viel mit Hollywood zu tun: Pixar gilt weit über Hollywood hinaus als Arbeitgeber, der von seinen Mitarbeitenden nicht nur absolutes Kommittent zum Purpose des Unternehmens einfordert, sondern auch Arbeitstage, deren Länge und Intensität ein normales Familienleben nahezu verunmöglichen. Was zurück zur Leidenschaft führt.
Wie jeder gute Animationsfilm bietet auch »Soul« den – bei Pixar unnachahmlich perfektionierten – Mix aus gekonntem Storytelling, subtilem Humor und Ernsthaftigkeit, verbunden mit einer tiefergehenden, universellen Botschaft. Überdies gelingt dem Regisseur aber auch, was Filmpionier Abel Gance vor mehr als hundertzwanzig Jahren als das wahre Geheimnis der Filmkunst erkannte: in jedes Bild, in jede Szene eine kleine Sonne zu setzen. Es sind diese kleinen Sonnen, die zusammen mit der Liebe zum Leben das wahre Geheimnis von »Soul« ausmachen. Ob in Form von Musik, visueller Gestaltung, Dialog oder überraschenden Details, sie alle strahlen hell und herzerwärmend direkt in die Seele des Zuschauers.
Zachery Zelluloid war in der Unterhaltungsindustrie tätig. Er schreibt unter Pseudonym, weil er weder vertraglichen Schweigepflichten verletzen, noch das wirtschaftliche Fortkommen der Berufsgattung Anwalt fördern oder Freunde brüskieren will. Sein richtiger Name ist der Redaktion bekannt.
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