1954 war serielle Kommunikation mit Video ein Zukunftsthema, passend für Agentenfilme. Damals hieß die geniale Doppel-Null noch Jimmy und wurde im TV von Barry Nelson verkörpert. Heute ist das anders.
Namensgeber von 007 war der Verfasser des ornithologischen Standardwerks »Birds of the West Indies«. Acht Jahre nach seinem Kinodebüt schaffte es der von Ian Fleming erdachte Agent 1962 ins Kino. Dort demonstrierte James Bond dem nicht nur mit Doktortitel bewaffneten Bösewicht Dr. No ebenso wie dem Fräuleinwunder Ursula Andress, dass ein Nein für ihn keine Option war.
Doch nicht nur Bond-Girls, auch Unternehmen können für die serielle Kommunikation mit Video und Film von der nicht tot zu kriegenden Doppel-Null lernen. Die Zukunft im Auftragsfilm, Social Media sei es gedankt, liegt in der seriellen Formatierung und Herstellung von Content. Dieser Artikel erklärt, was serielle Videofilme von der Bond-Reihe lernen können.
Das musst du wissen
- Der Erfolg von seriellem Content beruht immer auf einem verbindenden, gleichbleibenden Element. Die Findung und Definition dieser „Brücke“ ist von der Aufgabe abhängig.
- Die Beibehaltung einer Gemeinsamkeit in einer Videoreihe schafft durch Konstanz eine eigene Wertigkeit.
- Gelernte Strukturen erlauben es dem Zuschauer, sich verstärkt auf Inhalte zu konzentrieren. Im Kampf um Aufmerksamkeit, gerade in den sozialen Medien, ein nicht zu unterschätzender Faktor.
- Durch inhaltliche Tiefe innerhalb des Formates lassen sich Emotionen steuern.
Langlebigkeit garantiert
Die außerordentlich lange Markttragfähigkeit der Bond-Filme gründet zu einem Großteil auf einer gleichbleibenden Formel. Varianten und Nebenlinien ändern an den konstituierenden Elementen der Filmserie nichts.
Die Erfolgsserie der Bond-Filme baut auf den Büchern von Ian Fleming auf. Schon hier folgt das Storytelling einem gleichbleibenden Schema.
Handlungsstränge, Charaktere und Ideologie lassen uns mit großem Vergnügen an einem Spiel teilnehmen, dessen Figuren, Regeln und Ende wir paradoxerweise bereits kennen.
Was bedeutet das für die serielle Kommunikation mit Video?
Serielle Kommunikation mit Video
Alle Filme sind Projekte. Übertragen auf die regelmäßige Herstellung von Videos, ob für Botschaften des CEOs in Form von CEO-Videos, zyklische Testimonial mit Video, für Video-Updates oder für andere sich regelmäßig wiederholende Formen der internen oder externen Kommunikation mit Film und Video, können folgende Learnings an James Bond angelehnt werden:
- Positive Reaktionen ruft beim Zuschauer nicht nur der Wechsel von Elementen hervor, sondern auch deren Beibehaltung. Konstanz schafft Wertigkeit. Ganz besonders in unserer digitalen Welt, in der nicht mehr Massenmedien, sondern Medienmassen dominieren.
- Content ist King. Formatierung aber ist der Schatzmeister des Königs. Die Entwicklung eines Sende-Gefäßes für ein optisches Medium bedeutet, ein inhaltliches Konzept strukturell, dramaturgisch und hinsichtlich der geplanten Programmfarbe in einen Dreiklang zu bringen.
- Der strukturelle Aufbau einer Video-Serie ist Teil der Formatierung. Formatierung kann ein wesentliches Element des Brandings und einer Kommunikationsmaßnahme werden.
Im Nebeneffekt erlaubt eine gelernte Struktur dem Zuschauer, seinen Fokus sofort auf die Inhalte zu legen. Das gilt ganz besonders für kurze und anspruchsvolle Videos. Die Aufmerksamkeitsspanne des Users, beispielsweise bei Pre-Roll-Sequenzen auf YouTube, spricht eine deutliche Sprache.
Emotionen bei der seriellen Kommunikation mit Video
Emotionen sind das Salz in der Videosuppe. Video wirkt immer dann besonders stark, wenn sich Informationen mit Emotionen verbinden. Das gilt auch für serielle Formate. Umfang und Art der Gefühle lassen sich über die inhaltliche Tiefe des Inhaltes steuern.
Je ausführlicher auf ein Thema eingegangen wird, desto mehr Spielraum für (kontrollierte) Emotionen bietet ein serielles Videoformat. Umgekehrt können zwar auch ohne inhaltliche Tiefe beim Zuschauer Gefühle ausgelöst werden. Diese sind dann aber weit weniger gut zu steuern.
Medienübergreifende Adaption
Ein inhaltliches Schema und die dazu gehörende Formel lässt sich nicht nur an neue Begebenheiten anpassen. Sondern auch für andere Medien adaptieren (Schema-Übertragung). Der britische Geheimagent mit der Doppel-Null wurde als Romanfigur konzipiert. Er war anschließend nicht nur erfolgreich im Film, sondern auch in Radiohörspielen und bis in die Achtzigerjahre sogar in Comics im Einsatz.
Den Unterschied zwischen Film und Video erklärt der Filmpuls-Artikel Was ist ein Video.
Geschüttelt, nicht gerührt
Wenn du das nächste Mal über serielle Kommunikation mit Film und Video nachdenkst, dann erinnere dich an die dynamische Formatierung der 007-Filmreihe. Sie macht den Weg der Reihe zurück in die Zukunft immer wieder möglich.
Dass die Optimierung der Bewegtbildkommunikation im eigenen Unternehmen durch James Bond inspiriert wurde, lässt du beim Antrag an deine vorgesetzte Stelle womöglich besser weg. Außer, du bist James Bond.
Immerhin: Anders als die Abenteuer von Bond ist die serielle Kommunikation mit Video heute auch für Nichtagenten und Schreibtischhengste ohne Risiko zugänglich.
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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 28.10.2015
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