Ein Marsmobil für professionelle Unterwassermissionen: die Tauchdrohne Notilo von Seasam

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Unterwasserdrohne Seasam Notilo Plus | © Romaine Lamarche / Seasam

Profis erkennt das geübte Auge sofort. Nicht nur, aber auch am Equipment. Das gilt auch für das Segment der Unterwasserdrohnen. Die Notilo Seasam dürfte aktuell zu den professionellsten Lösungen zählen, die für Aufnahmen unter Wasser weltweit überhaupt zur Verfügung stehen. Martin P. Leuzinger und Basil Wunderlin von der Firma Light + Byte konnten die Drohne in Frankreich testen und teilen hier ihre Erfahrungen.

Martin, Chef eines Unternehmens für Lösungen im Bereich Fotografie und Video, war seit Längerem auf der Suche nach Unterwasserdrohne, die auch höchste Ansprüche erfüllen kann. Heute ist er mit der Firma Light + Byte für die Schweiz exklusiver Partner des Herstellers Seasam, welcher die Notilo baut. Wie es zu dieser Zusammenarbeit kam und warum er die Unterwasserdrohne vorab – und zusammen mit seinem Mitarbeiter und Drohnenspezialisten Basil – ausführlich testen wollte, erzählen Martin und Basil hier im Interview.

Die Unterwasserdrohne Notilo Seasam

Die Seasam Notilo Plus ist das weltweit erste hybride System, das sowohl als kabellose autonome Unterwasserdrohne als auch ferngesteuert mittels Kabel eingesetzt werden kann. Die Drohne kombiniert High-End-Hardware mit eigens dafür entwickelter Software und ist mittels KI (Künstlicher Intelligenz) in der Lage, Ziele unter Wasser eigenständig einfach zu verfolgen oder vorab programmierten Tauchrouten automatisch abzuarbeiten und zu dokumentieren.

© Foto: Light + Byte
Martin-P.-Leuzinger-Light-Byte

Ein Haufen von Bildverrückten, mit großer Leidenschaft für die Fotografie, viel Know-how und Inspiration, bestes Equipment, coolste Gadgets und regelmäßige Events. So beschreibt der operative CEO Martin Leuzinger und Delegierter des Aufsichtsrats das 1992 gegründetes Unternehmen Light + Byte. Martin ist stolzer Vater von drei Kids, kocht fürs Leben gerne, liebt das Reisen und mag schöne Dinge.

Light + Byte ist Lösungsanbieter und Partner von professionellen Fotografen und Videoschaffenden, Industrie und öffentlichen Betrieben. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf das Anbieten kompletter Lösungen entlang des gesamten Workflows gelegt.

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© Foto: Light + Byte

Basil Wunderlin ist ambitionierter Segelflieger und Snowboarder, er fliegt Drohnen, ist bei Light + Byte spezialisiert auf Video und Audio und – wichtig – mixt gute Cocktails.

Basil ist ausgebildeter Fotofachmann EFZ und Inhaber hat seine zweijährige Ausbildung am SAE Institut mit einem Diplom für Film/Video und Animation sowie fotografische Künste abgeschlossen.  Sein Motto: „Ich gebe alles für das perfekte Bild“.

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Filmpuls: Im Newsletter von Light + Byte, in dem du die Unterwasserdrohne Notilo plus ankündigst, steht wörtlich: „Lange haben wir nach einer professionellen Unterwasserdrohne gesucht“. Kann man daraus schließen, dass die Nachfrage schon länger da war, aber keine Drohnen für einen Einsatz unter der Wasseroberfläche?

Martin P. Leuzinger:Wir waren davon überzeugt, dass es professionelle Anwendungen für eine Unterwasserdrohne gibt und es entsprechend dafür eine Nachfrage geben muss. Wir haben letztes Jahr ein chinesisches Produkt geprüft. Das Feedback von unseren eigenen Mitarbeitern war sehr verhalten zu diesem Produkt. Es war schwierig im Set-up, nicht stabil in der Anwendung und die Verbindung wurde ständig unterbrochen.

Filmpuls:Darum habt ihr dann Unterwasserdrohnen verschenkt?

Martin P. Leuzinger:Nein, das lief anders: Wir haben einen Aufruf an unsere Kundschaft gemacht, die Unterwasserdrohne zu testen. Wir haben mit dieser Aktion eine Unterwasserdrohne als Dankeschön für die Teilnahme am Test versprochen. Leider und trotzdem war auch hier das Feedback ernüchternd: Die Unterwasserdrohne war bestenfalls ein Spielzeug, aber auch als solches machte sie keinen Spaß. Aus den zahlreichen Reaktionen unserer Kunden konnten wir jedoch die verschiedenen Anwendungsgebiete identifizieren, was uns motiviert hat, weiter nach einer professionellen Unterwasserdrohne zu suchen. Mit Notilo Seasam wurden wir dann fündig.

Filmpuls:Was muss eine professionelle Drohne im Unterwassereinsatz leisten?

Basil Wunderlin: Ich denke, im Grundsatz kommt es auf die Anwendung an, was eine Unterwasserdrohne leisten muss. Generell gilt, dass sie einfach und intuitiv in der Handhabung und Steuerung sein sollte. Der Benutzer sollte sich voll und ganz auf das Gerät verlassen können. Ob sie nun gesteuert wird oder einem Taucher automatisch folgt, Zuverlässigkeit steht an oberster Stelle.

Filmpuls:Ihr habt die Drohne ausführlich getestet: Im Hallenbad? In den Schweizer Alpen in einem Stausee?

Basil Wunderlin:Ein Hallenbad wäre für uns als Test nicht ausreichend gewesen! Das wäre, wie wenn du ein Auto unter Laborbedingungen testen würdest. Gemeinsam mit dem Notilo Team waren wir außerhalb von Lyon an einem Baggersee, der sonst von Tauchern genutzt wird. Im Baggersee befinden sich unterhalb von verschiedenen Bojen Gegenstände wie Schiffe, Bomben und weitere Gegenstände, die sonst von Tauchern erkundet werden. Für uns war es der ideale Ort, um die Unterwasserdrohne selbst zu testen.

Die Notilo kann bis zu 100 Meter tief tauchen und dies mit XL-Batterien bis zu einer Dauer von maximal 4 Stunden.
Basil Wunderlin

Filmpuls:Wieviel Zeit muss man einrechnen, bis man die Notilo beherrscht?

Martin P. Leuzinger:Grundsätzlich ist die Drohne ohne Schulung einsatzbereit. Eine kurze Einführung von 2 bis 3 Stunden ist aber bestimmt hilfreich. Basil ist ein geübter Drohnenpilot und so war klar, dass er sehr schnell mit der Unterwasserdrohne klarkam. Der eigentliche Härtetest fand bei mir selbst statt. Ich habe noch nie eine Drohne geflogen. Die Unterwasserdrohne hatte ich nach 5 Minuten unter Kontrolle. Ich konnte selbstständig zu einer Boje fahren, dort der Kette entlang 15 Meter runtertauchen, um auf dem Grund das versenkte Objekt zu besichtigen. Wir waren beide mehr als überrascht, wie klar und gut die Bildqualität auch weit unter dem Wasserspiegel noch war.

Filmpuls:Die Notilo plus wird „von hochmodernen KI gesteuert“. Was heißt das konkret?

Basil Wunderlin:Notilo Cloud verwendet künstliche Intelligenz in Form von neuronalen Netzen, die zur Analyse und Klassifizierung von Daten basierend auf ihrer Quelle verwendet werden. Zum Beispiel kann die Cloud-basierte Software unter Wasser ein Biofouling (unerwünschte Ansiedlung von Organismen an Oberflächen unter Wasser; Anm.d.R.) einem Schiffsrumpf leicht identifizieren, indem sie das Filmmaterial einer Inspektion analysiert. Sie ist auch sehr anpassungsfähig, wenn es um die Klassifizierung geht; wenn es Geolokalisierungsdaten von der Inspektion gibt, erstellt sie sogar eine Karte des Schiffsrumpfes und ordnet die Bilder ihrer Position auf dieser Karte zu. Notilo Cloud arbeitet mit weit mehr Daten, als diejenigen, die von Seasam unter Wassser erfasst wurden.

Die Unterwasserdrohne Notilo | © Video: seasam.notiloplus.com

Seasam Notilo Unterwasserdrohne | © video seasam.notiloplus.com

Filmpuls:Bestehen Möglichkeiten für eine Schulung im Umgang mit der Unterwasserdrohne?

Basil Wunderlin:Das ist Teil unseres Angebotes. Wer sich für eine Notilo Seasam Unterwasserdrohne entscheidet, kann bei Basil eine Schulung buchen. Wer sich noch unsicher ist, kann ebenfalls mit Basil einen Test buchen und die Unterwasserdrohne auch mieten.

Filmpuls:Die Anschaffungskosten bewegen sich bei dieser Drohne im fünfstelligen Bereich. Bei solchen Kosten dürfte sie eher von industriellen Kunden für Kontroll- / Überwachungsaufgaben gekauft werden als von Videoproduktionen?

Martin P. Leuzinger:Industrielle Kunden, Seepolizeien, Militär, Umweltorganisationen, Ämter im Bereich der Gewässer – das ist unsere primäre Zielgruppe. Mit der Drohne kann nach Gegenständen gesucht werden oder zum Beispiel Unterwasserbauten wie Brückenpfeiler oder Staumauern inspiziert werden. Auch Bootswerften können die Inspektion eines Schiffes stark vereinfachen. Taucher und Taucherschulen können die Unterwasserdrohne hervorragend zur Dokumentation einsetzen, gerade zum Beispiel in der Schulung.

Notilo Seasam ist bereits in der Filmindustrie im Einsatz und das nicht nur für Dokumentarfilme. Mehr darf ich noch nicht sagen.
Martin P. Leuzinger

Filmpuls:Top-Profis wie die auch in Hollywood arbeitenden Drohnen-Spezialisten von Dedicam in Meiringen sind immer im Team unterwegs: Eine Person fliegt, die andere bedient die Kamera. Wie viele Personen braucht es für die Notilo plus?

Martin P. Leuzinger:Die Unterwasserdrohne mit der eingebauten Kamera ist so konzeptioniert, dass sie von einer Person gesteuert werden kann. Bei dieser Anwendung kommt lediglich die eingebaute Kamera (1/2.8“ CMOS Sensor) zur Anwendung, welche für eine Dokumentation völlig ausreichend ist. Für professionelle Filmaufnahmen können weitere Kamerasysteme an die Unterwasserdrohne angedockt werden.

Filmpuls:Arbeitet Hollywood mit Unterwasserdrohnen? Wer je miterlebt hat, mit welch enormem Aufwand bekannte Unterwasser-Kameramänner wie Mike Valentine mit ihrem Team für perfekte Aufnahmen betreiben müssen, wäre eine solche Drohne – zumindest für Produzenten – der einzig naheliegende Schluss?

Martin P. Leuzinger:Ja, die Unterwasser-Filmindustrie ist sehr an den Drohnen von Notilo Plus interessiert! Mit ihr gelingen unter Wasser stabile Aufnahmen und der Unterwasserdreh und Unterwasseraufnahmen erfordern weniger Personal, auch bei komplexen Filmszenen. Seasam ist bereits in der Filmindustrie im Einsatz – wir können den Titel des Films noch nicht sagen, aber eine Drohne wurde verwendet, um den gesamten Film zu filmen. Sie wurde auch schon für Dokumentarfilme eingesetzt, zum Beispiel von dem sehr talentierten Team von Behind The Mask – unter der Leitung von Florian Fischer – sowie für eine Dokumentation, bei der Seasam verwendet wurde, um die überflutete Pyramide von Hawara in Ägypten zu erkunden.

Notilo von Seasam bei einem Einsatz | © Fotos: seasam.notiloplus.com

Filmpuls:Kann man die Notilo plus auch bei euch nur kaufen oder auch mieten?

Basil Wunderlin: Definitiv, die Unterwasserdrohne kann bei uns gemietet werden. Dies ist auch eine gute Möglichkeit, die Drohne zu testen.

Diese Unterwasserdrohne ist weniger ein Gadget, sondern vielmehr ein hochprofessionelles Arbeitstier.
Martin P. Leuzinger

Filmpuls:Was, wenn die Qualität von Full HD 1080p (30 FPS) für meinen Anwendungszweck nicht ausreicht? Gibt es da Optionen?

Basil Wunderlin:An die Unterwasserdrohne können weitere Kamerasysteme angebaut werden. Dann dient die eingebaute Kamera als Auge für die Person, die die Drohne steuert, während die angedockte Kamera die hochaufgelösten Aufnahmen macht.

Filmpuls:Ihr streicht stark heraus, dass die Notilo plus je nach Wunsch konfiguriert werden kann.

Basil Wunderlin:Notilo Plus sorgt dafür, dass die Drohne an die Aufgabe angepasst wird, die sie erfüllen soll. Verschiedene Akkugrößen, Kabellängen, Geolokalisierungsoptionen, Bilderkennungsfunktionen…. Und natürlich bieten wir auch die Möglichkeit, ein kundenspezifisches Projekt zu entwickeln, für einen maßgeschneiderten Anwendungsfall, der nicht von den Standardoptionen abgedeckt wird.

Filmpuls:Was muss ich mir unter Seasam Sensor Hub vorstellen?

Basil Wunderlin:Der Sensor-Hub wird von Seasam zur Synchronisierung und Datenerfassung von Sensoren anderer Hersteller verwendet. Seine elektronische Schnittstelle ermöglicht es, diese anzuschließen und ihre Daten über ein einziges Kabel zu erfassen. Zum Beispiel werden die akustische Kamera Oculus Blueview oder der EXO2-Wasserqualitätssensor heute von einigen unserer Kunden mit spezifischen Anforderungen verwendet.

Filmpuls:Ein Open Water Diver darf in der Regel bis 18 Meter unter die Wasseroberfläche tauchen, ein dazu speziell ausgebildeter Experte sogar bis 40 Meter Tiefe. Wo liegt die Grenze für die Notilo?

Basil Wunderlin:Die Drohne kann bis zu 100 Meter tief tauchen. Die Batterien müssen natürlich an der Oberfläche ausgetauscht werden; die Standardbatterie hält bis zu einer Stunde, die L-Serie bis zu 2 Stunden und die XL-Batterien halten bis zu 4 Stunden.

Filmpuls:Grundsätzlich galt bisher bei Unterwasserdrohnen: Kabel („gefesselt“) ist sicherer als Funk. Die Unterwasserdrohne Notilo plus ist hybrid verwendbar: Kabel oder Funk. Was ist wann zu empfehlen?

Martin P. Leuzinger:Wenn ich die Unterwasserdrohne vom Land oder von einem Schiff aus steuere, so ist sie über Kabel verbunden. Bin ich als Taucher im Wasser, so folgt sie mir über Funk.

Filmpuls:Stabilität ist im Wasser, wo es starke Strömungen geben kann, für Kameras jeder Art immer auch ein Thema.

Basil Wunderlin:Die Drohne kann einer Strömung von bis zu 1m/s standhalten. Und sie kann aufgerüstet werden, um noch härteren Bedingungen standzuhalten.

Filmpuls:Was war die überraschendste Erfahrung, die es beim Testen gab?

Martin P. Leuzinger:Uns haben die Einfachheit der Steuerung sowie die unheimliche Stabilität der Unterwasserdrohne überrascht.

Viele Unterwasserdrohnen sind im Vergleich zur Notilo bestenfalls ein Spielzeug, und machen dennoch keinen Spaß.
Martin P. Leuzinger

Filmpuls:Gibt es Tipps und Tricks, die ihr Profis im Umgang mit der Unterwasserdrohne ans Herz legen möchtet?

Basil Wunderlin:Die Verwendung eines ROV (Remotely Operated Vehivle) kann anfangs beängstigend sein, aber Seasam ist sehr einfach zu bedienen, selbst wenn du noch nie ein ROV gesteuert hast. Ein Tipp ist, die Sperrfunktionen zu verwenden, wie z. B. die Tiefensperre und die Wandabstandssperre, was die Bedienung noch weiter vereinfacht. Ein weiterer Tipp ist, sich beim Steuern immer zu merken, wohin du gehst, um sicherzustellen, dass sich das Kabel nicht in einem Hindernis verheddert. Um an die Oberfläche zurückzukehren, ist es am besten, dem Kabel zu folgen – wenn du ihm folgst, gelangst du zurück zu deinem Ausgangspunkt. Zu guter Letzt ist es sehr wichtig, die Drohne nach einem Einsatz im Meer in klarem Wasser abzuspülen, damit sich keine Salzablagerungen bilden!

Unterwasserdrohne Notilo | © Fotos: seasam.notiloplus.com

Filmpuls:Könnt ihr was zur Herstellerfirma Seasam erzählen?

Martin P. Leuzinger: Im Jahr 2016 wurde Notilo Plus in Lyon, Frankreich, von Nicolas Gambini gegründet. Mit einem ersten Proof of Concept startete das Unternehmen seine Crowdfunding-Kampagne, um die Entwicklung und Industrialisierung seines ersten Produkts, iBubble, zu finanzieren. Das Konzept von iBubble war einfach: eine autonome Unterwasserdrohne, die Taucher verfolgen und aufzeichnen kann. In nur zwei Jahren gelang es dem Start-up, die Drohne zu entwerfen, zu entwickeln und in Serie zu produzieren, welche final Ende 2018 auf den Markt kam. Dank vieler Botschafter aus der Taucher-, Freitaucher- und Wirtschafts-Community war iBubble ein Hit in der Taucherwelt, mit Hunderten von Drohnen, die in die ganze Welt geliefert wurden. Notilo Plus war dann bereit, an ihrem nächsten Projekt zu arbeiten: ein industrielles A.U.V. (Autonomes Unterwasserfahrzeug) namens Seasam. Neben dieser Industriedrohne konzentrierte das Unternehmen seine Forschung und Entwicklung auf künstliche Intelligenz und Unterwasserdatenerfassung. Das Unternehmen ist im Laufe der Jahre gewachsen und zählt heute 30 Mitarbeiter.

Filmpuls:Wie ist es zur Zusammenarbeit von Light + Byte mit Seasam gekommen?

Martin P. Leuzinger:Wir sind auf die Firma zugegangen. Und wir waren im November 2020 schon mehr als froh, dass wir Corona-bedingt überhaupt noch mit dem Auto nach Lyon zu ihnen fahren konnten, in Lyon ist ein Teil der Entwicklung von Notilo. Dort haben wir einen Teil der Mannschaft kennengelernt und konnten die Unterwasserdrohne selbst testen. Heute sind wir exklusiver Partner für die Schweiz.

Filmpuls:Nicolas Gambini, der CEO und Gründer von Seasam, kommt aus dem Management Consulting. Er war früher bei Renault für Elektrofahrzeuge tätig, bevor er mit seinem Start-up begann. Spiegelt die Unterwasserdrohne diese Herkunft?

Martin P. Leuzinger:Wir wissen, dass die Drohne im Norden Frankreichs im Herzen der Autoindustrie assembliert wird. So gehe ich davon aus, dass Gambini sein Netzwerk aus vergangener Zeit sinnvoll nutzen konnte.

Filmpuls:Ihr habt in eurem Angebot auch klassische Multicopter-Drohnen von DJI? Zum Abschluss dieses Interviews eine Frage, die man Profis zwar eher nicht stellt, schließlich geht es bei der Arbeit immer darum, einen Job zu erledigen, dennoch: Was macht als „Pilot“ mehr Spaß, Flugdrohne oder Unterwasserdrohne?

Martin P. Leuzinger:Die Frage ist in der Tat unfair. Die Unterwasserdrohne ist natürlich im Vergleich mit einer klassischen Multicopter-Drohne viel langsamer. Entscheidend ist meines Erachtens mehr das Interesse dahinter: Wer „Spaß“ will, ist wohl mit einer Multikopter-Drohne besser bedient. Wer von den Tiefen eines Sees oder Meeres mit den Lebewesen und Schätzen auf dem Meeresgrund fasziniert ist, wird die Unterwasserdrohne heiß lieben. Aber wie wir eingangs der Interviews schon festgestellt haben, ist diese Unterwasserdrohne weniger ein Gadget, sondern vielmehr ein professionelles Arbeitstier, welches viele sinnvolle Arbeiten „remote“ erledigen kann.

Wir danken Martin und Basil für das Interview. Dieser Artikel entstand ohne Abgeltung oder geldwerte Leistung irgend einer Art. Die Initiative zum Interview ist von der Redaktion ausgegangen, die über eine Fotografin den Newsletter von Light + Byte mit der Ankündigung der Seasam Notilo an Filmpuls weiterleitete. Hier findest du mehr über Drohnen.

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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 24.02.2021

Redaktion Filmpuls 200 Artikel
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