»Red Notice« mit Dwayne Johnson, Gal Gadot und Ryan Reynolds | Kritik Netflix-Movie

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Gruppenbild mit Dame: Ryan Reynolds, Gal Gadot und Dwayne Johnson | © Foto: PD / Netflix

Die Action-Komödie »Red Notice« mit Dwayne Johnson, Gal Gadot und Ryan Reynolds bringt gleich drei Superstars des Kinos innerhalb nur einer Woche sowohl in die Kinos wie auch in die heimische Stube. Für diese nahezu parallele Filmauswertung mögen die Liebhaber der großen Leinwand Netflix loben oder tadeln. Dennoch verdient »Red Notice« das Prädikat Blockbuster ohne Einschränkung. Seit einer gefühlten Ewigkeit zeigt endlich wieder einmal ein Film in bester Hollywood-Manier, wie man beste Unterhaltung mit Witz und Tempo für das große Publikum bietet.

Dwayne Johnson spielt in »Red Notice« von Netflix einen Interpol-Agenten auf der Jagd nach Schmuckdieben. Wobei der Superstar, wie in all seinen Filmen, sich in erster Linie selbst spielt. Weil er das aber stets mit einer gehörigen Portion Selbstironie tut, lässt man ihm das gerne durchgehen. Wie auch bei Ryan Reynolds. Auch er ist in erster Linie: Ryan Reynolds, Ladykiller, Schlitzohr und zuverlässiger Produzent treuherziger Dackelblicke.

Davon bekommt die Dritte im Bunde, Gal Gadot, eine satte Portion ab. Überhaupt überrascht die Darstellerin, die bisher als Wonder Woman wiederholt den Eindruck erweckte, sie würde sich für ihr Heldinnenkostüm aus Plastik schämen. Sie kann auch Humor!

68%
Red Notice | Offizieller Trailer | Netflix

Red Notice

Netflix

Filmtitel
Red Notice (2021)
Regie
Rawson Marshall Thurber
Filmdauer
1 Std. 57 Min.
Darsteller:in
Dwayne Johnson, Ryan Reynolds, Gal Gadot, Ritu Arya, Chris Diamantopoulos, Ivan Mbakop
Bewertung
★★★★☆☆
68 % von 5'852 Menschen lieben diesen Film
Genre
Action, Komödie, Krimi

In »Red Notice« zwingen die Ereignisse den Top-Profiler des FBI, John Hartley (Dwayne Johnson), zu einer widerwilligen Zusammenarbeit mit dem Kunstdieb Nolan Booth (Ryan Reynolds). Gemeinsam sollen sie den besten Kunstdieb der Welt (Gal Gadot) zur Strecke bringen. Doch weil nicht alle nicht alles wissen und nicht immer klar ist, wer in wessen Auftrag arbeitet, überschlagen sich die Ereignisse.

Ansehen
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★★★★★ = empfehlenswert | ★ = kaum sehenswert
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Der Plot von »Red Notice« – frei übersetzt als „Alarmstufe Rot“ – könnte Netflix auch aus einem Blockbuster der 90er-Jahre geliehen haben. Interpol-Agent (Dwayne Johnson) verbündet sich mit einem Gauner (Ryan Reynolds), um einer Kunstdiebin (Gal Gadot) das Handwerk zu legen. Auf dem Weg dahin entfaltet sich ein rasantes Action-Spektakel mit vielen Referenzen an frühere Blockbuster: von „Indiana Jones“ bis zu „Ocean Eleven“.

 

Dwayne Douglas Johnson wurde am 2. Mai 1972 als Sohn einer aus Samoa stammenden Schauspielerin und eines kanadischen Wrestlers geboren. Bereits sein Großvater war ein bekannter Wrestler. In seiner von Geldsorgen der Eltern geprägten Kindheit zog die Familie häufig um, sodass er in Neuseeland, Hawaii und 13 anderen US-amerikanischen Bundesstaaten aufwuchs. Als Teenager geriet er mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt.

 

Heute folgen 277 Millionen Menschen Dwayne Johnson auf Instagram. Der Schauspieler, der immer wieder auch als künftiger Präsident der USA gehandelt wird, besitzt die viertgrößte Anzahl Follower überhaupt. Er gilt darum als einer der wichtigsten Influencer weltweit. Diesen Einfluss spiegelt sich auch in seinen Honoraren. Für seine Mitwirkung in »Red Notice« soll er von Netflix 20 Millionen USD erhalten haben.

 

Als Turbo Booster für die Handlung von »Red Notice« dienen drei kunstvoll verzierte goldene Eier. Diese wurden angeblich dem letzten weiblichen Pharao Ägyptens, Kleopatra, vom römischen Kaiser Mark Anton am Tag ihrer Hochzeit geschenkt. Ein ägyptischer Milliardär will diese drei Kostbarkeiten seiner Tochter, die ebenfalls Kleopatra heißt, zur Hochzeit schenken. Er bietet darum derjenigen Person, welche ihm die einzigartigen Schmuckstücke verschafft, ein Vermögen.

 

Freude macht »Red Notice«, weil Netflix und die Macher – allen voran Regisseur und Drehbuchautor Rawson Marshall Thurber – klug genug waren, zu verstehen, dass ein Film nicht immer mehr sein muss, als ein Film. Unterhaltung eben, aber so, dass man sich keine Sekunde langweilt.

 

Deshalb sieht man dem Netflix-Movie auch nach, dass es die alte Blockbuster-Formel mit beschränkter Virtuosität neu belebt: Man nehme 30 % Action, 17 % Humor, 13 % Gut gegen Böse, 12 % Liebe und Romantik, 10 % Special Effects, 10 % Handlung und 8 % Musik. Klüger ist man nach Red Notice nicht. Dümmer aber auch nicht.

 

Thurber (46) launchte seine Karriere mit einem Werbefilm für einen Hersteller von Sportschuhen. Auch inszenierte er Dwayne Johnson bereits 2018 im Hollywood-Hit „Skyscraper“. Dass die beiden eine Menge Spaß miteinander bei den erneuten Dreharbeiten hatten, ist verbürgt. Ryan Reynolds, berüchtigt dafür, auf Filmsets zu improvisieren, trug dazu seinen Teil bei. Wie er in einem Interview erzählt, mussten viele Szenen in weit höherer Zahl als üblich wiederholt werden, weil spontane Scherze und Gelächter der Hauptdarsteller die Einstellungen unbrauchbar machten.

 

Dass »Red Notice« am 4. November in den deutschen Kinos startet und bereits eine Woche später online bei Netflix online verfügbar ist, war nicht immer so vorgesehen. Nach dem erfolgreichen Start von „Skycraper“ kämpften alle großen Studios um die Rechte am Nachfolgeprojekt, für das Dwayne Johnson, Gal Gadot und Ryan Reynolds bereits zugesagt hatten. Universal ging als Sieger aus dem Rennen mit Legendary Pictures, New Line Cinema, Paramount, Sony und Warner Bros. hervor. Erst 2020 ergab sich für Netflix die Chance, das Drehbuch zu übernehmen und zu produzieren.

 

Je nach Quelle soll die Herstellung von »Red Notice« zwischen 150 und 200 Millionen Dollar gekostet haben. Der Film wäre damit der teuerste je von Netflix produzierte Spielfilm. Wer sich an den 209 Minuten langen „The Irishman“ erinnert, mag dahinter ein Fragezeichen setzen. Wichtig für den Zuschauer ist das nicht. Entscheidender ist der Unterhaltungswert. Davon hat »Red Notice« fast noch mehr, als Dwayne Johnson Muskeln. Und das will etwas heißen.

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Zachery Z. 53 Artikel
Zachery Zelluloid war in der Unterhaltungsindustrie tätig. Er schreibt unter Pseudonym, weil er weder vertraglichen Schweigepflichten verletzen, noch das wirtschaftliche Fortkommen der Berufsgattung Anwalt fördern oder Freunde brüskieren will. Sein richtiger Name ist der Redaktion bekannt.

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