Bereit für die Oscars 2025? Hier sind die heißesten Favoriten Hollywoods für die Academy-Awards

Eine der bedeutendsten Neuerungen für die Oscars 2025 betrifft die Kategorie „Beste Filmmusik“. Bislang wurde nur ein einzelner Oscar vergeben, unabhängig davon, ob eine Band oder ein Team hinter dem Soundtrack stand. Ein prominentes Beispiel hierfür ist der Animationsfilm Soul von 201, dessen Musik von Atticus Ross, Trent Reznor und Jon Batiste komponiert wurde. Künftig werden in dieser Kategorie maximal drei Oscars vergeben, um die Leistungen aller beteiligten Künstler angemessen zu würdigen.

Ebenfalls neu – effektiv ist das wieder die alte Regelung – werden Autokinos nicht mehr als Abspielort für die Qualifikation für die Oscars 2025 zugelassen. Wegen der Covid-Pandemie durften ab 2020 Filme, die während mindestens einer Woche unter freiem Himmel statt in einem Kino dem Publikum frei zugänglich waren, ins Oscar-Rennen gehen. Neu kommt nun für die nächste Oscar-Verleihung erstmals eine verschärfte Regel für die Kategorie »Beste Filme« hinzu: Um in der Königsklasse nominiert zu werden, muss ein Film im Vorjahr für zwei Wochen im Kino sein.

In der glanzvollen Welt der Oscars gewinnt nicht unbedingt der beste Film, genauso wenig wie die fähigste Person einer Nation automatisch Präsident oder Kanzler wird. Bei den Academy-Awards gibt es strenge Teilnahmebedingungen, die sogenannten Academy Representation and Inclusion Standards Entry, kurz RAISE genannt, die einen entscheidenden Einfluss auf die Auswahl der Gewinner haben.

Auch 2025 werden keine Filme mehr für den Oscar in Betracht gezogen, die nicht mindestens zwei von vier Inklusionsvorgaben erfüllen. Diese Maßnahmen sollen die Vielfalt in der Filmindustrie fördern. Zwei Beispiele verdeutlichen diese Anforderungen: Ein Hauptdarsteller oder eine wichtige Nebenrolle muss einer Minderheit angehören, und mindestens zwei kreative Schlüsselpersonen müssen aus einer in der Filmbranche unterrepräsentierten Gruppe stammen. Diese Gruppen umfassen Frauen, rassische oder ethnische Minderheiten, LGBTQ+ Personen sowie Menschen mit kognitiven oder körperlichen Behinderungen oder Hörbeeinträchtigungen.

Seit 1929 flüstert ein gewisser Herr Hawthorne bei jeder Oscar-Verleihung mit: Der sogenannte Hawthorne-Effekt, wissenschaftlich belegt, zeigt, dass Menschen ihr Verhalten ändern, sobald sie wissen, dass sie beobachtet werden oder an einer Umfrage teilnehmen. Dies gilt auch für die Mitglieder der Academy, die über Sieg oder Niederlage eines Films entscheiden – eine anonyme Umfrage, die jedoch den gleichen Effekt hervorruft. Psychologen und Betriebswirte lernen daher bereits im Studium, dass auf diese Weise entstandene Resultate keine Wahrheiten sind.

Trotz dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse bleibt der Oscar auch 2025 der ultimative Ritterschlag für Talente im Filmbusiness. Auch wenn der deutsche Erfolgs-Schauspieler und Regisseur Moritz Bleibtreu (52) vor zwei Tagen in einem Interview wörtlich zu Protokoll gab: „Hollywood gibt es nicht mehr. Das ist vorbei.“ Als Schaufenster für grandioses Storytelling erfüllen die Academy-Awards weiterhin eine wichtige Funktion. Obwohl, oder gerade weil die Grenzen zwischen Kino und Streaming sowohl in erzählerischer als auch in handwerklicher Hinsicht längst verschwommen sind.

Weitere hoffnungsfrohe Anwärter für die Oscars 2025:

(Filme in alphabetischer Reihenfolge geordnet)

• Blitz von Steve McQueen mit Saoirse Ronan
• Challengers mit Zendaya
• Eleanor the Great (Regiedebüt von Scarlett Johansson) mit Oscar-Kandidatin June Squibb
• Emmanuelle von Audrey Diwan
• Gladiator 2 mit Paul Mescal und Pedro Pascal
• Hard Truths von Mike Leigh
• Hit Man von Richard Linklater
• Kinds of Kindness von Yorgos Lanthimos mit Emma Stone, Jesse Plemons und Willem Dafoe
• Megalopolis von Francis Ford Coppola
• Queer von Luca Guadagnino
• The Nickel Boys von RaMell Ross
• The Piano Lesson mit Samuel L. Jackson
• The Wild Robot von Chris Sanders
• Wicked mit Cynthia Erivo und Ariana Grande