Ohne Ideation kein Film und kein Video! Wie? Du bist nicht im Bilde darüber, wofür dieser Begriff stehen soll? Da liegst du falsch: Natürlich weißt du, was dieses Wort heißt! Du kennst es nur unter einem anderen Namen.
Video und Film sind nicht nur technischen Neuerungen unterworfen. Die Entwicklung von Ideen für Bewegtbild und dessen Herstellung folgt, genauso wie die gesamte Kreativwirtschaft, auch modischen Strömungen.
Einen wesentlichen Anteil daran haben die Freunde aus Übersee. Sie beherrschen den Trend, alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen, meisterhaft. Das gilt auch für den Prozess, der bei Kundenmeetings und in Agenturen immer häufiger unter der Flagge Ideation segelt.
Angstfrei durch die gerade Kurve
Ideation ist nicht mehr und nicht weniger als das, was man bisher Kreation oder, etwas präziser, Ideenfindung, nannte. Es geht also darum, eine Idee zu haben und daraus ein tragfähiges, logisches Konzept zu machen. Natürlich soll dieses originell, unverwechselbar, überraschend und sofort für möglichst viele Zielgruppen verständlich sein. Und für den Kunden nochmals wichtiger: Die Umsetzung der Idee muss zu 120 % auf die Ziele, die mit der Kommunikationsmaßnahme erreicht werden sollen, einzahlen.
Kurzum: es geht um maximale Ansprüche und minimale Toleranz für jedes Risiko.
Kreative, also schöpferische Arbeit, ist so ziemlich das Gegenteil davon. Geniale Ideen, die mehr sind als nur ein warmer Furz, findet man weder im Internet auf Knopfdruck, noch lassen sie sich in Fotokopierer vervielfältigen. Daran ändert auch der Wirbel des Design Thinking nichts.
Kreativität macht Angst. Zusätzlich ist sie in den Augen vieler Kunden auch noch unanständig teuer. Denn die Erarbeitung von genialen Herleitungen und deren Übersetzung in Schlüsselbilder und Schlüsselreize hat auch mit Talent zu tun. Wer zu dieser Art Verdichtung und kreativer Übersetzung in der Lage ist, besitzt ein Alleinstellungsmerkmal. Dieses hat seinen Preis. Und weil auch beim größten Talent nicht die erste Idee die beste ist, kostet die Erarbeitung kreativer Ideen auch Zeit. Zeit, wenig überraschend, kostet Geld. Darum bereitet alles, was mit Kreation zu tun hat, vielen Menschen Angst.
Als Besitzer einer Sicherheitsfirma kannst du mit Angst gute Geschäfte machen. Anders verhält es sich bei kreativen Aufgaben.
Ideation, what else?
Die Lösung ist ganz einfach. Gib dem Kind einen neuen Namen. Erkläre deinen Kunden, warum die Ideation die neue, universelle Geheimwaffe für alle Probleme bei PR, Marketing und Kommunikation ist. Füge ein paar ausgesuchte Extras und Besonderheiten hinzu, die es schon immer gegeben hat. Damit kann sich dein Kunde sich an etwas festklammern. Vertrauen ist bekanntlich die halbe Miete.
Und schon sieht die Welt, Ideation sei Dank, anders aus:
Deine Kunden sind glücklich, mit dir einen ausgewiesenen Experten an der Seite zu haben, der sie bei der Ideation am schwitzenden Händchen nimmt.
Für dich selbst stimmt die Rechnung, weil viele mit kreativen Prozessen verbundenen Ängste beim Kunden nicht mehr automatisch aufpoppen. Zugegeben, die Banane war auch vorher schon gelb und krumm. Aber warum nicht diese zwei Faktoren aus einer neuen Perspektive betrachten und unbelastet neu erleben?
Ideation! Hach! Wie sexy und hochprofessionell dieses wortgewordene Versprechen doch klingt!
Ideation und die runden Ecken
Ungeachtet Kreation oder Ideation, am Ende ist entscheidend, ob ein kluger Kopf dahintersteckt. Des Kaisers neue Kleider lassen sich jedenfalls daraus nicht nähen. Durchblick, Durchsicht und ein nackter Regent unterscheiden sich in wesentlichen Punkten.
Entscheidend, und das ist gut so, bleibt die hervorragend umgesetzte, ganz reale Idee. Egal, wie man Ursprung und den Weg dazu nennt.
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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 04.08.2020
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