Seit Alec Baldwin auf dem Filmset versehentlich seine Kamerafrau erschossen hat, sind tödliche Unfälle bei Dreharbeiten wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Gegeben aber hat es, was niemals passieren darf, immer schon. Dabei sind es längst nicht nur Unfälle von Stuntleuten. Todesfälle bei Filmproduktionen gibt es auch, weil tonnenschwere Kamerakräne kippen, Helikopter bei Luftaufnahmen crashen oder Schauspieler bei Drehs auf hoher See ertrinken.
Der Tod eines jeden Menschen ist tragisch, aber der Tod von Schauspielern kann sich auf Hunderte Beteiligte stark auswirken. Für viele Menschen in der Unterhaltungsbranche hängt ihr Lebensunterhalt vom Erfolg der Projekte, an denen sie arbeiten. Wenn ein Schauspieler oder eine Schauspielerin, ein Regisseur oder sonst ein Beteiligter stirbt, kann das für die Produktion eines Films oder einer Serie das Ende sein und damit die Karrieren aller Beteiligten zerstören.
1. Vic Morrow: vom Helikopter erschlagen
Vic Morrow starb 1982 bei den Dreharbeiten zu dem Film „Twilight Zone: The Movie“ auf dem Filmset. Beim Dreh ging ein Hubschrauberstunt schief, und der Helikopter wurde in den Schauspieler geschleudert. Der Unfall ereignete sich kurz vor Drehschluss, sodass die Kameras noch liefen, als sich die schreckliche Szene abspielte, bei der Vic Morrow und die zwei Kinderdarsteller, Myca Dinh Lee und Renee Chen den Tod fanden.
2. Brandon Lee: Pistolenkugel statt Platzpatrone
Brandon Lee starb 1993, nachdem er am Set des Kinofilms „The Crow“ mit einer Requisitenwaffe erschossen worden war. Die Waffe, die eigentlich Platzpatronen abfeuern sollte, war mit einer echten Kugel geladen, die im Lauf stecken geblieben war. Die Kugel traf ihn in den Unterleib. Brandon Lee wurde ins Krankenhaus gebracht und erlag dort seinen Verletzungen. Knapp zwanzig Jahre später starb die Kamerafrau Halyna Hutchins beim Dreh des Western «Rust» auf dieselbe Weise – auch hier war eine Waffe fälschlicherweise mit echter Munition geladen.
Die tödliche Schießerei bei „The Crow“ ereignete sich seltsamerweise während einer Szene, in der Lees Figur angeschossen wird und in eine Wohnung stolpert, bevor sie stirbt. Der tragische Tod des Schauspielers warf einen Schatten auf die Produktion, die daraufhin eingestellt werden musste. Der Film wurde schließlich fertiggestellt, indem der Bruder des Stars als Stunt-Double eingesetzt und das Gesicht in einigen Szenen digital eingefügt wurde.
3. Oliver Reed: Zusammenbruch nach Wutausbruch
Oliver Reed, ein Schauspieler, der für seine Rollen in Kinofilmen wie „Der Gladiator“ bekannt ist, starb während der Dreharbeiten 1999 in Malta. Als offizielle Todesursache wurde Herzversagen genannt, aber die Umstände, die dazu führten, sind mysteriös. Reed hatte den ganzen Tag über stark getrunken und war Berichten zufolge schlecht gelaunt. Er geriet in einen Streit mit einem anderen Schauspieler und randalierte anschließend auf dem Filmset, wobei er die Ausrüstung beschädigte und mit Stühlen um sich warf. Regisseur Ridley Scott beschloss, die Produktion für den Tag zu beenden, aber Reed weigerte sich, das Set zu verlassen. Er trank weiter und brach schließlich zusammen. Die Sanitäter konnten ihn nicht wiederbeleben und er wurde noch am Tatort für tot erklärt.
4. Joy Harris: ohne Helm gegen Bürohaus gefahren
2018 verlor die Stuntfrau Joy Harris bei einem Motorradstunt für «Deadpool 2» ihr Leben. Sie verlor die Kontrolle über ihr Motorrad und prallte ohne Helm in die Glasfassade eines Bürohauses und fand dabei den Tod. Dies bei der fünften Wiederholung des Takes – die vorhergehenden viermal zeigte sie keinerlei Mühe bei der Ausführung des geforderten Sprunges über ein Hindernis.
5. Margaret Hamilton: ein Haus an den Kopf bekommen
Der vielleicht seltsamste Unfall an einem Filmset geschah 1939 bei den Aufnahmen für den Klassiker „Der Zauberer von Oz“. Während dem Filmdreh zu dem Klassiker wehte eine orkanartige Windböe ein Haus auf die Schauspielerin Margaret Hamilton. Sie überlebte schwer verletzt.
6. Harry L. O’Connor: Genickbruch nach erfolgreichem Stunt
Harry L. O’Connor doubelte im Jahr 2001 Vin Diesel im Actionfilm „xXx – Triple X“. Die Szene, in der der Schauspieler beim Sprung mit einem Fallschirm von einer Brücke in Prag gegen einen Brückenpfeiler prallte und sich dabei das Genick brach, ist im Film zu sehen – aber ohne Unfall. Der tödliche Zwischenfall ereignete sich erst bei der zweiten Wiederholung des Stunts, weil O’Connor mit seiner ersten Ausführung des Sprunges nicht zufrieden war, und darum bat, den Sprung wiederholen zu dürfen!
7. Michael Keaton: von 30 Kilogramm Dekor getroffen
Bei den Dreharbeiten zur finalen Kampfszene in „Batman Returns“ wurde Schauspieler Michael Keaton 1991 auf dem Filmset fast getötet, als er von einem 30 Kilogramm schweren Teil des Sets getroffen wurde, das sich vom Dekor löste. Das Teil traf Keaton in den Rücken und er erlitt drei gebrochene Rippen und eine geprellte Lunge.
8. Steve Irwin: Stachelrochen sticht bei Dokfilmdreh ins Herz
2006 starb der durch die Filmreihe „Crocodile Dundee“ bekannt gewordenen Steve Irwin bei Unterwasseraufnahmen für einen Dokumentarfilm, weil ihn ein riesiger Stachelrochen mehrfach ins Herz stach. Seine letzten Worte vor seinem Tod, die der Kameramann aufzeichnete, waren: „Ich sterbe!“. Der Spielfilm wurde später trotzdem ausgestrahlt, aber ohne die Todesszene.
9. Paul Walker: Autocrash
Paul Walker und sein enger Freund und Rennfahrer Roger Rodas kamen am 30. November 2013 in einem schweren Autounfall im Bezirk Valencia von Santa Clarita, Kalifornien, ums Leben. Die beiden waren auf dem Rückweg von einer Wohltätigkeitsveranstaltung von Walkers Organisation »Reach Out Worldwide«, die den Opfern des Taifuns Haiyan in den Philippinen zugutekam. Rodas verlor die Kontrolle über seinen Porsche Carrera GT bei etwa 160 km/h, woraufhin das Fahrzeug gegen einen Laternenmast und einen Baum prallte und schließlich in Flammen aufging. Sowohl Walker als auch Rodas starben am Unfallort, wobei Walker auf dem Beifahrersitz saß.
Paul Walker war ein bekannter US-amerikanischer Schauspieler, der hauptsächlich durch seine Rolle in der »Fast and Furious«-Filmreihe international bekannt wurde. Er wurde am 12. September 1973 in Glendale, Kalifornien, geboren. Nach ersten Erfolgen als Schauspieler in den 1990er-Jahren gelang ihm mit der Rolle des Brian O’Conner in »The Fast and the Furious« der Durchbruch. Er spielte diese Rolle in insgesamt sechs Filmen der Reihe.
Walker war nicht nur Schauspieler, sondern auch ein begeisterter Rennfahrer und besaß selbst mehrere schnelle Autos. Er war außerdem ein aktiver Wohltäter und gründete 2010 die Hilfsorganisation »Reach Out Worldwide«, die bei Naturkatastrophen und anderen Notfällen Hilfe leistet.
Sein Tod im Jahr 2013 war ein Schock für seine Fans und die Filmwelt. Walker war zum Zeitpunkt seines Todes 40 Jahre alt.
10. Sarah Jones: von der Eisenbahn erfasst
Im Juli 2007 verlor die Kameraassistentin Sarah Jones bei einem Eisenbahn-Unfall am Set des Films „Midnight Rider“ ihr Leben. Ihr Tod geschah, weil sie während den Dreharbeiten auf den Gleisen von einem ungeplant vorbeifahrenden Zug erfasst wurde. Jones war seit über zwei Jahrzehnten wieder das erste Mitglied einer professionellen Filmcrew, das an einem Hollywood-Filmset ums Leben kam.
Sarah Jones war 27-jährig, als sie starb. Der Regisseur, Randall Miller, und die Produzentin, Jody Savin, wurden beide wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Die Ermittlungsbehörden fanden heraus, dass die Filmemacher keine Genehmigung für die Aufnahmen auf der Eisenbahnbrücke eingeholt und die Bahngesellschaft nicht ordnungsgemäß über ihre Pläne informiert hatten. Außerdem stellten sie fest, dass die Filmcrew ihre Ausrüstung in einem Bereich aufgebaut hatte, aus dem sie sich im Falle eines herannahenden Zuges nicht schnell entfernen konnten.
11. Kun Lieu: aus 10 Meter Höhe den Airbag verfehlt
2008 starb der Stuntman Kun Lieu an den Verletzungen, die er sich bei einem missglückten Motorradstunt am Set von „The Expendables 2“ zugezogen hatte. Kun Lieu, ein professioneller Stuntman, versuchte, einen Sprung aus einer Höhe von 10 Meter auf einen darunter liegenden Airbag zu machen, schlug stattdessen aber tragischerweise auf dem Boden auf.
12. Paolo Rigon: mit dem Bob aus der Eisbahn geflogen
Bei den Dreharbeiten zu „James Bond 007 – In tödlicher Mission“ kam 1981 der 23-jährige Stuntman Paolo Rigon bei den Dreharbeiten in Cortina d’Ampezzo auf dem Filmset ums Leben, als sein Viererbob bei einer Verfolgungsjagd mit hohem Tempo aus der Eisbahn flog.
13. Art Scholl: mit Kameraflugzeug abgestürzt
1984 stürzte der Kunstflugpilot Art Scholl stürzte bei den Filmaufnahmen zu Top Gun mit Tom Cruise mit seinem Kameraflugzeug vor der Küste Kaliforniens bei einem gefährlichen Flugmanöver ins Meer und verstarb. Der Pilot und sein Flugzeug blieben bis heute verschollen.
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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 07.06.2022
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