10 Antworten zur Frage, wie man eine perfekte Filmidee findet

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Gute Filmideen: Ohne geht es nicht | © Cartoon: Pavel Sokolov

Bist du ein aufstrebender Filmemacher mit einer Leidenschaft für das Erzählen großer Geschichten? Träumst du davon, dein Werk auf der großen Leinwand zu sehen, das Publikum zu beeindrucken und von den Kritikern gelobt zu werden? Dann fragst du dich vielleicht, wie du eine wirklich herausragende Filmidee finden kannst?

Auf den ersten Blick mag die Entwicklung einer großartigen Filmidee als eine fast nicht zu lösende Aufgabe erscheinen. Es gibt so viele Filme da draußen, und entsprechend schwer ist es, aus der Masse herauszustechen. Aber verzweifle nicht – eine einzigartige und interessante Filmidee zu entwickeln, ist nicht so schwierig, wie du denkst. Mit ein bisschen Kreativität und Ausdauer kannst du eine Idee entwickeln, die es in sich hat. Unsere 10 Antworten auf deine Fragen zeigen dir, worauf es wirklich ankommt.

1. Was heißt gute Filmidee?

Eine gute Filmidee zeichnet sich durch eine interessante und fesselnde Geschichte, einprägsame Charaktere und eine einzigartige Perspektive auf das übergeordnete Thema aus. Weitere wichtige Elemente sind das Genre des Films, der Schauplatz, das Thema und der Handlungsrahmen.

Die perfekte Filmidee erfüllt drei Vorgaben:
  1. Du magst dich als Autor über eine gewisse Zeit damit beschäftigen, weil dich die Ausgangslage der Story oder eine Personenkonstellation in deiner Geschichte interessiert.
  2. Du kannst aus der Idee eine Geschichte formen, die so interessant ist, dass du deine Story als Kurzzusammenfassung mühelos auch mündlich in weniger als drei Minuten erzählen kannst. Und zwar so, dass der Zuhörer mehr von der Story und über die Figuren erfahren will.
  3. Dein Einfall für einen Film ist entweder so, dass du ihn selbst als Film umsetzen kannst, oder falls du Autor bist, deinen Plot später für Geld einer Produktionsfirma verkaufen kannst.

Mehr Informationen zur Kommerzialisierung findest du im Artikel Wie verkaufe ich eine Idee.

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Grafik 1: Kennzeichen einer guten Filmidee

2. Muss eine gute Filmidee immer einen Helden und einen Bösewicht haben?

Nein – obwohl die klassische Erzählstruktur eines Helden, der gegen einen Bösewicht kämpft, in populären Filmen oft verwendet wird, gibt es viele andere Möglichkeiten, eine interessante und fesselnde Geschichte zu erzählen. In manchen Filmen geht es zum Beispiel um schwierige Themen oder soziale Fragen, in anderen um Figuren ohne klar definierte Beweggründe.

3. Was sind die Schlüssel zum Finden einer guten Filmidee?

Zu den Schlüsselfaktoren für die Entwicklung einer guten Filmidee gehören immer drei Überlegungen:

  • 1. Was macht die Geschichte für ein Film- oder Serienpublikum interessant?
  • 2. Sind die Hauptfiguren lebensnah, einprägsam und nicht einfach nur Klischees?
  • 3. Passen die ausgewählten Schauplätze zum Kern der Idee und machen diese stärker, weil sie gewisse Dinge aus der Filmidee visuell verdeutlichen?

Verliere dich beim Start nicht in Details. Schreibe zuerst eine Zusammenfassung in Form eines Exposés; dann ein Treatment und erst dann ein Drehbuch. Wer direkt mit dem Drehbuch startet, landet oft in einer Sackgasse oder verliert die Übersicht.

4. Muss eine Idee für einen Film komplett neu sein?

Nein! Wenn du einen Abenteuerfilm über Tarzan drehen willst, bist du sicher nicht der einzige mit einem Protagonisten, der sich durch einen Dschungel kämpft. Aber vielleicht bist du der Einzige, in dessen Geschichte der Dschungel nur ein Hirngespinst des Protagonisten ist. Schon hast du eine neue, komplett andere Handlung.

wie findet man eine gute Filmidee
© Foto: Pixabay
Praxistipp

So einfach löst du Blockaden bei der Ideenfindung

Stimulierende dein Hirn mit diesen zwei einfachen und bewährten Tricks: nimm eine beliebige Szene und tausche ein Element darin mit etwas Unerwartetem aus. Beispiel: ein Großvater sitzt am Küchentisch. Hundertmal gesehen und zum Gähnen! Aber was passiert, wenn du die Küche gegen das Cockpit eines Kampfjets vertauschst? Sofort löst dieses Bild ein Feuerwerk an Fragen aus, deren Antworten ein Denken in ganz neue Dimensionen führen. Und damit zu einer ganzen Reihe möglicher Platz in alle möglichen Genre.

Gleichermaßen stimulierend für deine Kreativität ist der zweite Tipp: tausche die Rollen der Hauptfiguren. Beispiel: ein hungriger Straßenhund in einer fremden Stadt folgt einem Touristenpaar. Mit einer solchen Idee gewinnst du keinen Blumentopf. Was aber passiert, wenn nicht der Hund den Menschen, sondern die Menschen dem Tier folgen? Schon hast du eine viel interessantere Idee für deine Filmstory.

Trainiere dir an, jede deiner Ideen systematisch auf das Potenzial abzuklopfen, dass diese beiden Autorentipps hervorrufen können. Viel Spaß!

Ein typisches Beispiel für die Neuinterpretation bestehender Erzählstrukturen ist der Mega-Blockbuster „Avatar“. Die Geschichte von einem Soldaten, der ein naturverbundenes Volk kennen und lieben lernt, ist alles andere als neu. Dieselbe Handlung wurde bereits in Filmen wie „Pocahontas“ oder „Der mit dem Wolf tanzt“ erzählt. Aber noch niemand hatte vor James Cameron versucht, diese Geschichte auf einem Planeten, der von einer außerirdischen Rasse bewohnt wird, die Außenstehenden gegenüber nicht sehr aufgeschlossen ist, anzusiedeln.

5. Gibt es Genre, bei denen man einfacher eine Filmidee findet?

Die schwierigsten Genres sind charakterorientierte Dramen oder Psychothriller, denn sie erfordern eine sehr tiefe emotionale Bindung zu den Figuren sowie große Kreativität beim Aufbau von Spannung und Dramatik.

Die einfachsten Genres sind Actionfilme, weil sie meist handlungsorientiert sind, was offen gesagt bedeutet, dass die Geschichte wichtiger ist als die Figuren. Das heißt aber nicht, dass diese Genres keine Kreativität oder Mühe erfordern.

6. Wo finde ich Inspiration, wenn ich keine Idee finde?

Die Inspiration für eine Filmidee kann man überall finden. Sie kann aus einer persönlichen Erfahrung stammen, aus etwas, das du in den Nachrichten gelesen hast, oder aus einem Gespräch mit einem Freund.

Manchmal kommen die besten Einfälle dann, wenn du sie am wenigsten erwartest.

7. Ist die erste Idee immer die Beste?

Nein! Der erste Einfall, der einem in den Sinn kommt und selten der Beste. Deshalb ist es wichtig, eine scheinbar perfekte Idee einige Tage zur Seite zu legen, und dann nochmals mit frischem Blick zu lesen und zu beurteilen.

Das Geheimnis einer guten Filmidee besteht nach Meinung vieler Filmschaffenden nicht nur in der Fähigkeit, einen interessanten Einfall zu haben. Sondern auch in der Eigenschaft, die Qualität einer Idee unvoreingenommen bewerten zu können. Taugt der Geistesblitz nichts, ist das kein Problem. Mit genügend Hartnäckigkeit wirst du eines Tages eine Kernidee finden, die alle Anforderungen einer perfekten Story für eine Serie oder einen Film erfüllt.

8. Soll ich bei der Ideenfindung schon an Schauspieler denken?

Nein, aber es kann hilfreich sein. Wenn du einen bestimmten Schauspieler oder eine bestimmte Schauspielerin für die Handlung ins Auge gefasst hast, kannst du die Figuren in deiner Story einfacher auf ein Profil und die damit verbundenen Stärken und Schwächen zuschneiden.

Wenn du niemanden Bestimmtes im Sinn hast, ist das auch in Ordnung. Das Wichtigste ist, dass du im Universum deiner Filmidee abgerundete Figuren erschaffst, die ein Schauspieler gerne spielen würde.

9. Muss ich von Beginn weg an eine Zielgruppe denken?

Ja, wenn du willst, dass deine Arbeit einen Produzenten oder Investor, Verleiher findet. Dann ist es wichtig, dass du dir überlegst, welche Art von Publikum der Film ansprechen soll und ob er den Geschmack dieses Publikums treffen wird.

Eine zündende Idee für einen Horrorfilm hat zum Beispiel in der Regel ein jugendliches Publikum im Visier, während ein Actionfilm auch Erwachsene anspricht.

Wenn du auf Basis deiner Idee deinen eigenen Kurzfilm drehen willst, steht das Zielpublikum nicht im Vordergrund. Meist wirst du dabei ohnehin eine Story erzählen, die dich selbst interessiert. Brennt das Feuer in dir, ist die Chance, dass der Funke von deinem eigenen Film auf andere Personen überspringt, größtenteils sehr viel größer, als wenn du aus Verkaufs- oder Marketingüberlegungen eine Filmidee optimal konstruieren willst.

10. Was sind die drei dümmsten Filmideen, die es jemals gegeben hat?

Das ist schwer zu sagen, weil viele dummen Filmideen niemals das Licht an die Öffentlichkeit finden. Was aber Mut macht: Viele absurd-komisch und maximal seltsame Plots haben trotz oder wegen ihrer absurden Ideen als Kultfilme große Berühmtheit erlangt.

Zu den Anwärtern auf die zweifelhafte Ehre der dümmsten Filmstorys gehören sicherlich „Plan 9 from Outer Space“ (1959), Ed Woods berüchtigter Film über Außerirdische, die versuchen, die Menschen davon abzuhalten, eine Weltuntergangwaffe zu bauen. Ebenso „Glen oder Glenda“ (1953) von demselben Regisseur und der legendäre „The Room“ (2003), Tommy Wiseaus selbstfinanziertes Drama über eine Dreiecksbeziehung, die ins Melodramatische abgleitet.

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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 04.05.2022

Carlo Olsson 99 Artikel
Carlo Olsson begleitet die Herstellung von Filmen, Videos und TV-Serien im Auftrag von Unternehmen, Agenturen und Produktionsfirmen. In seiner Freizeit spielt er Eishockey und beschäftigt sich mit barocker Klangdramatik.

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