25 Antworten zur Filmförderung | Leitfaden für angehende Filmemacher

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Wer fördert, fordert | © Illustration: Pavel Sokolov

Filmförderung ist der Treibstoff, der die europäische Filmindustrie am Laufen hält. Anders als in Hollywood ermöglicht erst die Förderung der Mehrheit aller Filmemacher und Produktionsfirmen, Filme überhaupt zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten. Doch was muss man wissen und was gilt es zu beachten, wenn man als angehender Filmemacher Förderung beantragen möchte?

Dieser Artikel erklär dir die Funktionsweise der Filmförderung und was es braucht, um Förderung für einen Film oder eine Serie zu erhalten. Er richtet sich an Einsteiger in das Universum der Förderung von Filmen.

Beachte unbedingt, dass die Förderbedingungen je nach Land und Organisation unterschiedlich sein können. Zudem können die Bedingungen, die du erfüllen musst, im Laufe der Zeit ändern. Prüfe die Vorgaben darum bitte immer mit den Links und Verweisen, die du in diesem Beitrag und im Internet auf den Webseiten der jeweiligen Filmförderer findest.

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Wie funktioniert Filmförderung?

Filmförderung bedeutet eine finanzielle Unterstützung von audiovisuellen Werken, die in Europa produziert werden, durch die Europäische Union (EU) sowie nationale und regionale Regierungen und andere Organisationen. Sie dient dazu, die Produktion und Verbreitung von europäischen Filmen zu fördern und die kulturelle Vielfalt in Europa zu stärken.
Filmemacher müssen, um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen, einen Antrag auf Förderung stellen.

Was du über Filmförderung wissen musst:

  • Konkurrenz:

    Bei einer Bewerbung um Förderung stellst du dich mit deinem Projekt einem harten Konkurrenzkampf. Es gibt weit mehr Förderanträge als bewilligte Fördergesuche.

  • Hohe Anforderungen:

    Um für eine Förderung infrage zu kommen, müssen Filmemacher hohe Anforderungen erfüllen, wie eine ausgearbeitete Finanzierungsplanung, ein ausgearbeitetes Drehbuch, einen Businessplan und ein fester Produktionszeitplan.

  • Beschränkte Mittel:

    Die Mittel der Förderinstitutionen sind (leider) begrenzt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dein Projekt – wenn überhaupt – mit dem von dir gewünschten Geldbetrag gefördert werden kann.

  • Einschränkung der Freiheit:

    Förderinstitutionen haben ihre eigenen Anforderungen und Erwartungen an die Projekte, die sie unterstützen. Dies kann bedeuten, dass Filmemacher bestimmte wirtschaftliche oder künstlerische Entscheidungen treffen müssen, um sich für die Förderung zu qualifizieren.

  • Zeitaufwendig:

    Der Prozess der Bewerbung um Förderung kann sehr zeitaufwendig sein und Filmemacher müssen viel Zeit und Energie aufwenden, um die erforderlichen Unterlagen und Informationen zusammenzustellen.

  • Berichtspflicht:

    Nachdem eine Förderung erhalten wurde, müssen Filmemacher oft regelmäßig Berichte über den Fortschritt des Projekts und die Verwendung

Das Gesuch für einen Unterstützungsbeitrag einer Filmförderstelle muss in bestimmte Anforderungen erfüllen und diverse Unterlagen beinhalten.

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Welche Arten der Förderung gibt es?

In Deutschland wird Filmförderung hauptsächlich nach den Kriterien der künstlerischen Qualität, der wirtschaftlichen Tragfähigkeit, der medienpolitischen Relevanz und der regionalen Verankerung unterschieden.

Die Filmförderung hat den Zweck, die Produktion und Verbreitung von Filmen aus dem eigenen Land zu unterstützen, die künstlerisch herausragend, wirtschaftlich tragfähig, medienpolitisch relevant und in die Region verankert sind. Ebenso ist die Förderung von Nachwuchsfilmemachern und die Förderung von Filmen mit sozialem Anspruch in Deutschland eine Zielsetzung der Filmförderung.

Die wichtigsten Arten der Filmförderung:

  • Film- und Serien-Finanzierung:

    Staatliche Organisationen und Regierungen stellen Finanzierungsmittel für die Produktion von Filmen bereit, um die Kosten zu decken.

  • Co-Produktionen:

    Europäische Länder arbeiten oft zusammen, um Filme zu produzieren. Dies ermöglicht es Filmemachern, von den Förderprogrammen und dem Know-how mehrerer Länder zu profitieren.

  • Selektive Film-Förderprogramme:

    Darunter fallen Förderprogramme für bestimmte Arten von Filmen, wie kleinere Produktionen oder Filme, die in bestimmten Regionen gedreht werden.

  • Verbreitung und Vermarktung von Spiel- und Dokumentarfilmen:

    Diese Art der Filmförderung unterstützt und erleichtert die Verbreitung und Vermarktung von europäischen Filmen, indem sie die Filme auf internationalen Filmfestivals präsentieren oder ihnen den Zugang zu internationalen Märkten.

Selektive Filmförderung bezieht sich auf die Praxis, nur bestimmte Projekte oder Filmemacher für die Förderung auszuwählen. Diese Auswahl erfolgt auf der Grundlage von Kriterien wie künstlerischer Qualität, wirtschaftlicher Tragfähigkeit, medienpolitischer Relevanz und regionaler Verankerung der Filmproduktion und Filmemacher.

Erfolgsabhängige Förderung bezieht sich auf die Praxis, die Förderung an den Erfolg eines Projekts zu koppeln, nachdem es produziert wurde. Dies kann bedeuten, dass ein Teil der Förderung erst nach Erreichen bestimmter Ziele wie dem Erreichen einer bestimmten Einspielergebnis oder einer Nominierung bei einem Filmfestival ausgezahlt wird. Eine erfolgsabhängige Förderung kann bedeuten, dass ein Teil der Förderung erst nach einer bestimmten Zeit ausgezahlt wird.  Die Koppelung an den Filmerfolg soll Filmen fördern, die erfolgreich am Markt sind.

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Welche Filmförderstellen gibt es für Filmemacher in Deutschland?

In Deutschland gibt es verschiedene Möglichkeiten für Filmemacher, um Förderung zu erhalten. Geregelt wird die Förderung im Deutschen Filmförderungsgesetz (DFFF). Dieses Gesetz ist das Hauptförderprogramm für Filme in Deutschland. Es bietet Finanzierung für die Produktion von Kinofilmen, Fernsehfilmen und Dokumentarfilmen. Filmemacher können danach einen Antrag auf Förderung stellen, um Geld für die Produktion, den Schnitt, die Postproduktion und die Vermarktung des Films zu erhalten.

Europäische Filmförderstellen

  • Creative Europe MEDIA:

    Creative Europe MEDIA ist ein Programm der EU zur Förderung der europäischen Film- und audiovisuellen Medienindustrie. Es gehört zum Creative Europe Programm und hat ein Budget von 1,4 Milliarden Euro für die siebenjährige Programmlaufzeit bis 2027. Der Verleih und Vertrieb europäischer Filme steht im Zentrum der Förderungen. Es gibt Förderungen für europäische Verleiher, Weltvertriebe und automatische Verleihförderungen. Filmfestivals, Märkte und Promotionsmaßnahmen werden ebenfalls gefördert. Fortbildungsmaßnahmen für Filmemacher und Entwickler von Computerspielen werden unterstützt. Das Netzwerk Europa Cinemas, das sich auf Kinos mit einem hohen Programmanteil europäischer Filme spezialisiert hat, wurde auf Initiative von MEDIA gegründet und wird bis heute unterstützt.

  • EURIMAGES:

    EURIMAGES ist ein Filmförderfonds des Europarates. Er unterstützt europaweite Koproduktionen von Spiel-, Dokumentar- und Zeichentrickfilmen. EURIMAGES ist eine gemeinnützige Organisation und hat 37 Mitgliedstaaten. Die Förderung erfolgt in Form von bedingt rückzahlbaren Darlehen. Rückzahlung erfolgt erst nach Kinoauswertung des Films und entsprechend den Anteilen der Produzenten. Der Fonds hat seit seiner Gründung 1501 europäische Koproduktionen mit 455 Millionen Euro gefördert. Der Vorstand hat bei seinem 90. Treffen 12 Spielfilme mit 4.645.000 € gefördert. Beispiel: Der Thriller Black Book des niederländischen Regisseurs Paul Verhoeven hatte ein Budget von über 17 Millionen Euro.

  • European Shooting-Stars

    European Shooting-Stars ist eine Initiative der European Film Promotion (EFP) zur Förderung und Vernetzung junger Schauspieler aus 37 europäischen Ländern. Jährlich werden zehn Talente ausgewählt und auf der Berlinale vorgestellt. Das Programm endet mit der Vergabe der European Shooting-Stars Awards. Die EFP-Mitgliedsorganisationen können erfolgreiche und ausgezeichnete Schauspieler im Alter von 18–32 Jahren nominieren. Eine unabhängige Jury wählt die zehn besten Talente aus, die dann internationalen Casting-Direktoren, Agenturen und Produzenten präsentiert werden. Bis 2018 wurden insgesamt 170 Schauspielerinnen und 133 Schauspieler als European Shooting-Stars ausgezeichnet, darunter bekannte Namen wie Rachel Weisz, Daniel Craig; Heike Makatsch, Alicia Vikander, Daniel Brühl und Carey Mulligan.

Eine europäische Förderung von Filmen oder Serien schließt die nationale oder regionale Förderung nicht aus. In der Regel arbeiten nationale und regionale Förderungsinstitutionen eng mit europäischen Institutionen zusammen, um Filmemacher und Produzenten bei der Finanzierung ihrer Projekte zu unterstützen. Daher ist die europäische Förderung von Filmen oder Serien eine zusätzliche Finanzierungsquelle, ergänzend zu nationalen und regionalen Fördermitteln.

Nationale Filmförderstellen in Deutschland

  • Filmförderungsanstalt (FFA):

    Die Filmförderungsanstalt (FFA) ist die nationale Förderinstitution für die Filmwirtschaft in Deutschland. Sie bietet Finanzierung für die Produktion von Kinofilmen und Fernsehfilmen und unterstützt die Vermarktung von deutschen Filmen im Ausland.

  • Kuratorium junger deutscher Film:

    Das Kuratorium junger deutscher Film fördert seit 1965 den filmkünstlerischen Nachwuchs in Deutschland. Es sitzt in Wiesbaden und arbeitet zusammen mit der Filmförderungsanstalt und der Filmförderung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Schwerpunkte sind Talent- und Kinderfilm. Förderung umfasst auch Beratung und Projektbetreuung. Seit 2005 enge Zusammenarbeit mit BKM im Bereich Kinderfilm.

  • Deutscher Filmförderfonds der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien:

    Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien ist auch für die Filmförderung und die Förderung des öffentlichen Diskurses über Kunst, Kultur und Medien verantwortlich. Der nachgeordnete Bereich der Behörde umfasst unter anderem auch für die Vergabe von Preisen und Stipendien.

Fördergremien auf nationaler und regionaler Ebene arbeiten in der Regel zusammen, um die Entwicklung und Förderung von Projekten auf ihren jeweiligen Ebenen zu unterstützen. Dies kann in Form von Zuschüssen, Finanzierungen oder anderen Formen der Unterstützung erfolgen. Die Kooperation kann auch durch den Austausch von Informationen und Know-how erfolgen, um die Entwicklung und Umsetzung von Projekten zu unterstützen.

Regionale Filmförderstellen in Deutschland (Auswahl)

  • Medienboard Berlin-Brandenburg:

    Das Medienboard Berlin-Brandenburg Das Medienboard Berlin-Brandenburg ist ein staatliches Unternehmen für Film- und New-Media-Förderung in Berlin und Brandenburg. Es unterstützt die nationale und internationale Präsentation und Vernetzung der Film- und Medienwirtschaft in der Region. Der Geschäftsbereich Filmförderung verfügt über ein jährliches Budget von 26 Mio. Euro. Gefördert werden deutsche und internationale Kinofilme in den Kategorien Development, Produktion, Verleih und Vertrieb. Seit 2015 unterstützt das Medienboard auch die Entwicklung und Produktion von TV-Formaten und High-End-Serien. 2020 förderte das Medienboard zudem die digitale Filmproduktion und virtuelle Bildgestaltung am Computer. Eine Förderung setzt voraus, dass Produzenten sich zu grünem Filmen und fairen Löhnen verpflichten. Fördermittel sind bedingt rückzahlbare Darlehen.

  • Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg:

    Die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH ist eine Einrichtung des Landes und des SWR. Sie fördert Filmkultur und Filmwirtschaft sowie die Kultur- und Kreativwirtschaft. Sie ist ein landesweites Kompetenzzentrum und bietet Unterstützungsmaßnahmen für die genannten Branchen. Die MFG hat zwei Geschäftsbereiche: Filmförderung und Kreativ. Der Bereich Filmförderung fördert kulturell wertvolle Filme für Kino und Fernsehen. Es unterstützt auch die regionale Filmwirtschaft und die Filmkultur.

  • FilmFernsehFonds Bayern

    Der FFF Bayern ist eine Organisation, die Medien in Bayern fördert. Ihre Aufgabe ist es, eine hochwertige Filmförderung und Serviceleistungen für die Filmbranche anzubieten. Ziel ist es, die Film- und Fernsehlandschaft in Bayern zu unterstützen. Der FFF Bayern hat 2009 den Einstieg in die Digitalisierung von Filmtheatern finanziell unterstützt und ein Sonderprogramm zur Umrüstung auf digitale Projektionstechnik aufgelegt. Der bayerische Bankenfonds unterstützt seit 2009 Nachwuchsfilme durch Bürgschaften. Für Produktionen von Studierenden und Absolventen der HFF München kann eine Bürgschaft von 135.000 € beantragt werden. Seit 2018 ist das neu geschaffene Staatsministerium für Digitales für Filmpolitik und Filmförderung, inklusive FFF Bayern, zuständig.

  • Film- und Medienstiftung NRW:

    Die Film- und Medienstiftung NRW ist eines der bedeutendsten Förderhäuser in Deutschland und Europa. Sie hat ihren Sitz in Düsseldorf und fördert die Film- und Medienwirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Ihr durchschnittliches jährliches Fördervolumen beträgt 35 Millionen Euro. Zu den Gesellschaftern gehören das Land, der WDR, das ZDF und RTL. Im Jahr 2003 wurden die Fördertätigkeiten des Filmbüros Nordrhein-Westfalen in die Film- und Medienstiftung NRW integriert. Im Juni 2011 änderte die Organisation ihren Namen und nahm auch die Aufgaben der Mediencluster NRW GmbH für Neue Medien auf.

  • Filmbüro Bremen

    Das Filmbüro Bremen e. V. ist die Kulturelle Filmförderung der Freien Hansestadt Bremen und die Interessenvertretung der Bremer Filmschaffenden. Der Aufgabenbereich des Filmbüros erstreckt sich von der kulturellen Filmförderung über die Förderung von Filmen von Hochschulabsolventen bis hin zur Förderung filmischer Kleinstprojekte. Das Filmbüro Bremen ist Partner der nordmedia Mediengesellschaft Niedersachsen/ Bremen und nimmt eine aktive Rolle bei der Entwicklung des regionalen Medienmarktes ein. Durch die Veranstaltung des Kurzfilmfestivals young collection und die Förderung von international beachteten Filmprojekten hat das Filmbüro eine überregionale Bedeutung in der deutschen und europäischen Förderlandschaft.

  • Filmförderung MOIN Hamburg Schleswig-Holstein:

    MOIN Hamburg Schleswig-Holstein unterstützt Filmemacher, die in Hamburg oder Schleswig-Holstein produzieren. Das Kürzel MOIN steht für Moving Images North. Die Institution bietet Finanzierung für die Produktion, den Schnitt und die Vermarktung von Filmen.

Weitere regionale Förderstellen:

Filmbüro Hessen, Film- und Medienbüro Niedersachsen, Nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen, Filmbüro Nordrhein-Westfalen, Mitteldeutsche Medienförderung, MV Filmförderung, Filmbüro Mecklenburg-Vorpommern, Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, Saarländisches Filmbüro, Gesellschaft zur Förderung des Medienstandortes Saarland, Filmverband Sachsen, kulturelle Filmförderung des Landes Sachsen-Anhalt durch die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Filmbüro Schleswig-Holstein, kulturelle Filmförderung Schleswig-Holstein und kulturelle Filmförderung Thüringen.

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Voraussetzungen für eine Eingabe für Filmförderung

Weil die Fördermittel der Filmförderer nicht unbeschränkt hoch sind, ist es wichtig, dass die Fördergelder sinnvoll und effektiv verwendet werden. Nur so kann die Filmindustrie gestärkt und gefördert werden. Darum muss ein Gesuch bei der Eingabe für Filmförderung einer ganzen Reihe von Bedingungen entsprechen.

Eine Einreichung für Filmförderung beinhaltet folgende Angaben und Dokumente:

  • Projektbeschreibung:

    Eine ausführliche Beschreibung des Projekts, einschließlich des Inhalts, des Konzepts, des Zielpublikums und des geplanten Budgets.

  • Drehbuch:

    Eine vollständige oder ausgearbeitete Fassung des Drehbuchs, falls vorhanden.

  • Regiekonzept:

    Ein Konzept für die Regie, einschließlich einer Beschreibung des visuellen Stils und des Tonfalls des Films.

  • Finanzierungsplan:

    Ein ausführlicher Finanzierungsplan, der die geplante Finanzierung des Projekts darlegt, einschließlich der geplanten Förderungen, Sponsoring und Investitionen.

  • Mitarbeiterliste und Castliste:

    Eine Liste der geplanten Crewmitglieder und Schauspieler, einschließlich ihrer Erfahrung und Referenzen.

  • Produktionszeitplan:

    Ein Zeitplan für die Produktion, einschließlich des geplanten Beginns und Abschlusses der Dreharbeiten und der Postproduktion.

  • Marketing- und Veröffentlichungsplan:

    Ein Plan für die Vermarktung und Veröffentlichung des Films, einschließlich der geplanten Verleih- und Vertriebskanäle.

  • Referenzen und Arbeitsproben:

    Referenzen und Arbeitsproben der Filmemacher, insbesondere des Regisseurs und des Drehbuchautors, falls vorhanden.

  • Finanzielle Unterlagen:

    Finanzielle Unterlagen wie Steuererklärungen, Gewinn- und Verlustrechnungen, falls vorhanden.

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Kann man Förderung für einen Film bekommen, ohne zuvor je einen Film gemacht zu haben?

Obwohl für Filmemacher, die noch keine Filme gemacht haben, aufgrund des Aufwands eine Herausforderung sein kann, sind Gesuche für Förderbeiträge bei nahezu allen staatlichen Filmförderern erlaubt. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Erfolgschancen markant steigern lassen, wenn sich die Filmemacher dabei an eine erfahrene Produktionsfirma wenden und mit dieser eine Zusammenarbeit für ihre Produktion suchen.

Die Mehrheit aller Förderprogramme und Institutionen haben zusätzlich spezielle Fördermöglichkeiten für Filmemacher, die ihren ersten Film produzieren wollen.

Förderstellen für Filmemacher mit wenig oder ohne Erfahrung:

  • Filmstiftung Nordrhein-Westfalen:

    Nordrhein-Westfalen fördert Erstproduktionen durch Finanzierung und Mentoring.

  • Medienboard Berlin-Brandenburg:

    Auch Berlin-Brandenburg hilft mit dem Medienboard bei der Realisierung von Erstlingsfilmen durch Finanzierung und Mentoring.

  • Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein:

    Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein unterstützt Werke unbekannter Filmemacher durch Finanzierung und Mentoring.

  • Filmförderungsanstalt (FFA):

    Die FFA als Institution unterstützt ausdrücklich auch Erstlingsfilme durch Finanzierung und Mentoring.

Vergiss nie, dass die Förderbedingungen und Anforderungen von Institution zu Institution unterschiedlich sind. Jedes Gesuch und jede Eingabe bei einer Filmförderstelle erfordert ein ausführliches Studium der jeweiligen Voraussetzungen!

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Was, wenn ich noch kein Projekt habe, sondern erstmals Unterstützung für mein Drehbuch benötige?

Die Drehbuchförderung ist eine spezielle Form der Filmförderung, die sich auf die Entwicklung von Drehbüchern für Filme und Serien konzentriert. Sie unterstützt Autoren und Autorinnen dabei, ihre Projekte zu entwickeln und zu vervollständigen, bevor die Produktion beginnt. Die Förderung der Entwicklung von Drehbüchern trägt dazu bei, dass Projekte qualitativ hochwertiger werden und eine höhere Chance haben, produziert zu werden.

Beispiele für Drehbuchförderung in Deutschland:

  • Filmstiftung Nordrhein-Westfalen NRW:

    Die Filmstiftung NRW unterstützt die Entwicklung von Drehbüchern durch Finanzierung und Mentoring.

  • Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB(:

    Das MBB fördert die Entwicklung von Drehbüchern durch Finanzierung und Mentoring.

Drehbuchförderung hilft Filmautoren, die Kosten für Recherche, Schreibzeit und Workshops zu decken. Sie unterstützt die Entwicklung von Projekten durch Mentoring, Workshops und Networking-Gelegenheiten. Sogar spezielle Förderprogramme für junge Autoren und Autorinnen oder für Projekte mit sozialem Anspruch findest du bei einer Websuche.

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Muss ich das Geld der Filmförderung später zurückzahlen?

Ob du das Geld der Filmförderung zurückzahlen musst, hängt von den Bedingungen der Förderung ab. sind Fördergelder jedoch nicht als Kredit, sondern als Zuschuss gedacht und müssen nicht zurückgezahlt werden. Dabei gibt es jedoch in manchen Fällen Bedingungen, die erfüllt werden müssen, um die Förderung zu behalten, wie eine bestimmte Anzahl von Kinoaufführungen oder die Verwendung der Fördergelder für bestimmte Zwecke.

Experten-Tipp:

Förderstellen sind verpflichtet, die Filmwirtschaft als Gesamtes zu fördern. No-Budget-Filme und Kalkulationen, die sich nicht an den üblichen Salären der Branche orientieren, unterlaufen diese Bestrebung und können darum in der Regel kaum oder nicht mit Fördermitteln unterstützt werden.

Es ist wichtig, sich bei der Bewerbung um eine Förderung über die genauen Bedingungen und Anforderungen im Klaren zu sein, um sicherzustellen, dass man diese erfüllen kann. Wenn du die Bedingungen im Fördervertrag nicht erfüllst oder dir Förderungsmittel mit fehlerhaften oder wissentlich falschen Angaben erschleichst, zieht das böse (straf-)rechtliche Konsequenzen nach sich. Auch darum, weil es sich bei den Mitteln zur Förderung von Medienproduktionen um staatliche Gelder handelt.

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Wird kontrolliert, wofür ich das Geld der Filmförderung ausgebe?

Ja, es wird kontrolliert, wofür das Geld der Filmförderung ausgegeben wird. Wenn du eine Förderung erhältst, musst du eine detaillierte Finanzierungsplanung vorlegen und einen Bericht über die Verwendung der Fördergelder abgeben, nachdem das Projekt abgeschlossen ist. Diese Berichte und Finanzpläne dienen dazu, sicherzustellen, dass das Fördergeld für die geplanten Zwecke verwendet wird und dass die Bedingungen der Förderung erfüllt werden.

Einige Förderer zahlen das Geld erst nach Erfüllung bestimmter Bedingungen aus, wie der Abschluss bestimmter Arbeiten oder Erreichung bestimmter Meilensteine.

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Lässt sich das gesamte Filmbudget mit Förderung finanzieren?

Unwahrscheinlich und überhaupt nicht realistisch ist, dass das gesamte Budget für eine Serie, einen Spielfilm oder einen Dokumentarfilm mit Fördermitteln gedeckt werden kann. Förderprogramme und Institutionen haben begrenzte Mittel und können daher nur einen Teil des Budgets decken.

Die Höhe der Förderung, die pro Förderstelle pro Projekt gewährt wird, variiert je nach Förderinstitution und Projekt.

Experten-Tipp:

Verzichte darauf, dein Drehbuch „förderstellengerecht“ schreiben zu wollen. Fördergremien suchen eigenständige Storys, die einem Filmemacher am Herzen liegen, Kreativität beweisen und noch nie erzählt worden sind. Vasallen, die mit Copy-Paste-Content oder Adaptionen ihre Erfolgschancen bei der Filmförderung steigern wollen, haben schlechte Karten.

Viele Förderinstitutionen gewähren nur kleinere Beträge, während andere größere Summen gewähren können. In Deutschland gibt es Förderinstitutionen, die eine maximale Förderung von 50 % des Gesamtbudgets gewähren. Andere wiederum gewähren nur einen Bruchteil davon.

Der Förderanteil hängt immer auch von dem Projektstatus ab, ob es sich z. B. um eine Entwicklung, Produktion oder Verleih handelt.

Wichtig zu wissen ist also, dass die Förderung niemals das gesamte Budget des Projekts deckt und dass ein sog. Eigenanteil der Produktionsfirma erwartet wird.

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Was bedeutet „Eigenanteil“ in den Förderbedingungen?

Eigenanteil ist der Anteil des Budgets, der nicht durch Fördermittel gedeckt wird, sondern aus eigenen Mitteln oder anderen Finanzierungsquellen wie Investoren, Crowdfunding oder Bankkredite aufgebracht werden muss. Durchaus üblich ist es, dass Filmemacher zwingend einen Eigenanteil leisten müssen, um für eine Förderung infrage zu kommen. Dessen Höhe kann unterschiedlich hoch sein und von Förderprogramm zu Förderprogramm variieren.

Stelle vorab zur Eingabe des Vordergesuchs unbedingt sicher, dass du – oder die Produktionsfirma, die deinen Film produziert – in der Lage ist, den geforderter Eigenanteil aufzubringen.

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Wie viel Prozent ist der Eigenanteil? Muss das Geld sein, oder eigene Arbeitsleistung?

Der Eigenanteil beträgt meist zwischen 20 % und 30 % des Gesamtbudgets. Er kann aber auch höher sein. Dies je nachdem, welche Finanzierungsquellen bereits vorhanden sind oder wie stark das Projekt von der Förderinstitution bewertet wird.

Experten-Tipp:

Studiere den Vorspann und Abspann von Filmen, die von Filmemachern in Deutschland und in deiner Region produziert wurden. Notiere die darin aufgeführten Finanzierungspartner und Fördergremien. Definiere die für dich wichtigen Kriterien und erstelle auf dieser Grundlage eine Datenbank und erst dann einen realistischen Finanzierungsplan.

Der Eigenanteil kann vielfach sowohl in Form von Geld oder in Form von Arbeitsleistung erbracht werden. Gestattet ist oftmals, dass ein Teil des Eigenanteils in Form von Eigenkapital oder einer Bankgarantie geleistet werden muss, während der Rest durch Eigenleistungen wie der Arbeit des Regisseurs oder der Crew, der Nutzung von Eigenausstattung oder der Verwendung von bereits vorhandenen Ressourcen finanziert wird.

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Wie viel Zeit sollte man kalkulieren, bis ein Film mit Förderung finanziert ist?

Wie lange es dauert, bis ein Film mit Förderung finanziert ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dabei kann es Monate oder sogar Jahre dauern, bis die Bewerbung um Förderung abgeschlossen ist. Dies je nachdem, wie viele Förderstellen und andere Akteure (Fernsehen, Streaming-Anbieter usw.) in die Finanzierung involviert sind und wie komplex das Projekt ist.

Nachdem die Förderung genehmigt wurde, kann es weitere Monate dauern, bis das Projekt tatsächlich in Produktion geht, je nachdem, wie lange es dauert, den Rest des Budgets zu beschaffen und die nötigen Vorbereitungen zu treffen.

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Kann ich ein abgelehntes Fördergesuch nochmals eingeben?

Ein abgelehntes Fördergesuch darf man noch einmal einreichen. Dies dann, wenn dein Projekt bei der zweiten Eingabe besser vorbereitet ist oder dass die Bedingungen sich geändert haben.

Bedenke aber, dass jede Förderinstitution ihre eigenen Regeln hat und keinesfalls garantiert ist, dass das Projekt beim nächsten Mal erfolgreicher sein wird.

Gestattet ist es in jedem Fall, das Gesuch an einem anderen Ort einzureichen, insbesondere wenn es alternative Förderprogramme oder Institutionen gibt, die für das Projekt infrage kommen.

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Wie ist Filmförderung rechtlich zu beurteilen?

Die Filmförderung ist juristisch als eine Form der öffentlichen Förderung zu betrachten. Sie unterliegt daher den gesetzlichen Regelungen des jeweiligen Landes und der Europäischen Union.
In Deutschland zum Beispiel unterliegt die Filmförderung den Regelungen des Förderungsrechts und dem Wettbewerbsrecht. Es gibt spezielle Gesetze und Verordnungen, die die Förderung von Filmen regeln, wie das Filmförderungsgesetz (FFG).

Experten-Tipp:

Nahezu alle Förderstellen orientieren regelmäßig über ihre Förderbescheide und die von ihnen geförderten Filmprojekte. Abonniere und analysiere darum die Newsletter aller wichtigen Institutionen. Auf diese Weise bekommst ein gutes Gefühl dafür, was für Filmvorhaben von den jeweiligen Institutionen gefördert werden.

In besonderen Fällen kann es notwendig sein, dass sich die Filmemacher mit anderen gesetzlichen Anforderungen wie Arbeitsrecht, Steuerrecht, Urheberrecht und Datenschutzrecht auseinandersetzen müssen.

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Was sind Tabus für die Filmförderung?

Eine Filmförderung darf nicht willkürlich oder diskriminierend gewährt werden. Sie darf nicht gegen geltende Gesetze und Vorschriften verstoßen. Eine Einmischung in die kreative Kontrolle über das Projekt ist nicht erlaubt. Umgekehrt dürfen Regisseur und Produzent nicht anschließend an einen positiven Förderbescheid am Drehbuch oder weiteren wichtigen Elementen ohne Rücksprache mit der Förderstelle Änderungen vornehmen.

Tabus für die Filmförderung:

  • Pornografie oder explizite Gewalt:

    Förderinstitutionen unterstützen normalerweise keine Projekte, die pornografischen Inhalten oder expliziter Gewalt enthalten.

  • Propaganda:

    Projekte, die als Propaganda betrachtet werden, werden nicht gefördert.

  • Rassismus, Homophobie, Fremdenfeindlichkeit:

    Förderinstitutionen unterstützen keine Projekte, die rassistische oder fremdenfeindliche Inhalte enthalten.

  • Diskriminierende Inhalte:

    Projekte, die diskriminierende Inhalte gegenüber bestimmten Gruppen von Menschen enthalten, werden nicht gefördert.

  • Verletzung von Rechten:

    Projekte, die Persönlichkeitsrechte oder Urheberrechte anderer Personen verletzen, werden nicht gefördert.

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Gibt es Genre, die eher gefördert werden?

Förderinstitutionen bevorzugen keine bestimmten Genre. Entscheidend für die Förderunterstützung ist in erster Linie die Qualität des Projekts, nicht das Genre an sich. Ein gut durchdachtes und gut ausgearbeitetes Projekt, unabhängig vom Genre, hat immer eine höhere Chance auf eine Förderung.

Förderinstitutionen unterstützen darum Projekte aus einer Vielzahl von Genres, von Spielfilmen und Dokumentarfilmen bis zu animierten und experimentellen Filmen.
Förderinstitutionen können jedoch bestimmte Schwerpunkte haben, z. B. die Förderung von Filmen mit regionalem Bezug oder Filmen, die sich an ein bestimmtes Publikum richten.

Es gibt Förderinstitutionen, die eine gewisse Priorität für Filme geben, die sich mit bestimmten Themen wie Umwelt, Gesellschaft, Frauenrechte etc. beschäftigen.

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Kann ich in Deutschland Geld für Dreharbeiten im Ausland erhalten?

Wo du das Fördergeld ausgeben musst, hängt von den Bedingungen der Förderinstitution ab. Viele Förderinstitutionen erfordern, dass das Geld innerhalb des Landes ausgegeben wird, in dem die Förderung gewährt wurde.

Zahlreiche Förderstellen bestehen bei der Vergabe von Fördermitteln auf einem sog. Ländereffekt. Ein Ländereffekt bedeutet: Du musst am Ort der Förderung mehr Geld investieren/ausgeben, als du von der Förderstelle bekommst. Die Absicht dahinter besteht in einer Wirtschaftsförderung der entsprechenden Standorte.

Mit europäischen oder nationalen Fördermitteln rein ausländische Filme zu fördern, widerspricht der Idee, mit staatlichen Geldern (Steuermitteln) Filme als Kulturgut oder Wirtschaftsgut zu unterstützen und zu fördern.

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Kann man Förderung für eine Serie bekommen?

Ja, es ist möglich, Förderung für eine Serie zu bekommen. Förderinstitutionen unterstützen Serienproduktionen und es gibt sogar spezielle Förderprogramme, die sich ausschließlich auf die Finanzierung von Serien konzentrieren.

Beachte, dass die Anforderungen und Erwartungen für Serienproduktionen, von denen für Spielfilme oder Kurzfilme unterschiedlich sind.

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Kann man Kurzfilme fördern lassen?

Kurzfilme sind bei den meisten Förderstellen für Anträge um Fördermittel zugelassen. Viele Förderinstitutionen unterstützen Kurzfilme. Es bestehen sogar spezielle Förderprogramme, die sich ausschließlich auf die Finanzierung von Kurzfilmen konzentrieren.

Die meisten Förderinstitutionen haben unterschiedliche Anforderungen und Erwartungen für Kurzfilme im Vergleich zu Spielfilmen. Es gibt dazu internationale Wettbewerbe und Festivals, welche die Kurzfilme fördern.

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Wichtige Erfahrungswerte für einen erfolgreichen Umgang mit Filmförderung

Die Entscheidungen von Filmförderstellen basieren auf objektiven Kriterien.  Zugleich liegt es in der Natur des Mediums Film, dass subjektive Faktoren, die in die Entscheidungen einfließen, wie die persönlichen Vorlieben der Entscheidungsträger oder die politischen Ziele der Institution. Daher ist es unmöglich, genau vorherzusagen, wie eine Filmförderstelle entscheiden wird.

Trotzdem gibt es aufgrund der Erfahrung wichtige Tipps, die man beachten sollte, um die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung zu erhöhen.

Ratschläge und Erfahrungswerte zur Filmförderung:

  1. Mache deine Hausaufgaben:

    Informiere dich gründlich über die verschiedenen Förderinstitutionen und deren Anforderungen und Erwartungen.

  2. Reiche keine schludrig oder schnell erstellten Projektunterlagen ein

    Stelle sicher, dass dein Projekt den Anforderungen der Förderinstitution entspricht, bevor du eine Bewerbung einreichst.

  3. Plane eine realistische Finanzierung:

    Erstelle einen ausführlichen Finanzierungsplan, der die geplante Finanzierung des Projekts darlegt, einschließlich der geplanten Förderungen, Sponsoring und Investitionen.

  4. Erstelle eine Produktionsplanung:

    Erstelle einen ausführlichen Produktionszeitplan, der den geplanten Beginn und Abschluss der Dreharbeiten und der Postproduktion darlegt.

  5. Denke an Marketing und Distributionswege:

    Erstelle einen ausführlichen Marketing- und Veröffentlichungsplan, der die geplante Vermarktung und Veröffentlichung des Films darlegt, einschließlich der geplanten Verleih- und Vertriebskanäle.

  6. Vermeide Lücken:

    Stelle sicher, dass deine Bewerbung vollständig ist und alle erforderlichen Unterlagen enthält.

  7. Überzeuge durch Professionalität und Attraktivität

    Präsentiere dein Projekt und dein Team in einer professionellen und überzeugenden Art und Weise. Sei professionell, verzichte auf Übertreibungen und Halbwahrheiten.

  8. Denke über den Tellerrand hinaus

    Gebe an, wie das Projekt zur Förderung der Kultur- und Filmindustrie beitragen wird.

  9. Beachte die Termine:

    Halte dich an die Fristen und Anweisungen der Förderinstitutionen und reiche deine Bewerbung rechtzeitig ein.

  10. Übe dich in Geduld:

    Habe Geduld und halte dich an die Rückmeldungen der Förderinstitutionen. Eine Ablehnung ist kein Ende, du kannst immer wieder erneut versuchen oder andere Fördermöglichkeiten suchen.

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Was ist der Unterschied von Filmförderung zu einem privaten Investor?

Der Unterschied zwischen Filmförderung und Investoren besteht darin, dass Förderinstitutionen öffentliche oder gemeinnützige Organisationen sind, die Filme und Filmemacher unterstützen, während Investoren private oder gewerbliche Unternehmen oder Individuen sind, die in ein Projekt investieren, um eine finanzielle Rendite zu erzielen.

Filmförderung wird in Form von Zuschüssen oder Darlehen gewährt und ist nicht, oder nur wenn der Film ein riesiger Erfolg wird, zurückzuzahlen. Fördermittel werden oft verwendet, um die Produktionskosten eines Films zu decken oder um Projekte in der Entwicklungs- oder Postproduktionsphase zu unterstützen.

Ein Investor hingegen erhält eine Beteiligung am Projekt und erwartet eine finanzielle Rendite auf ihre Investition. Sie haben oft ein Mitspracherecht bei Entscheidungen über das Projekt und erwarten, dass ihre Investition von der Einspielung des Films oder

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Hat die Förderinstitutionen ein Recht auf Mitsprache am Projekt?

Üblich ist, dass Förderinstitutionen bestimmte Bedingungen stellen, die erfüllt werden müssen, um die Förderung zu erhalten.

Die Mitsprache kann unter anderem die Verwendung bestimmter Technologien, die Einhaltung von Kinostartterminen, die Produktion in bestimmten Regionen oder die Anfertigung von bestimmten Arten von Filmen betreffen.

Keine Mitspracherechte bestehen bezüglich kreativer Umsetzung eines Dokumentarfilms, einer Serie oder eines Spielfilms. Hier bildet einzig das Drehbuch mit dem Produktionskonzept und der Stabsliste die verbindliche Referenz.

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Kann eine Filmförderung das Geld zurückverlangen, wenn der geförderte Film schlecht ist?

Gewisse Förderinstitutionen fordern eine Rückzahlungsvereinbarung, die besagt, dass das Geld zurückgezahlt werden muss, wenn der Film bei der Auswertung sehr erfolgreich ist.
Das Fördergeld wird diesfalls – meist verbunden mit einem Festakt – von der Filmproduktion öffentlich zurückerstattet. In der Filmbranche und unter Filmschaffenden wird dieser Moment oftmals als „The Check is back“ bezeichnet.

Andere Förderinstitutionen betrachten die Förderung als eine Art von Unterstützung an, die nicht zurückgezahlt werden muss, unabhängig davon, wie erfolgreich der Film ist.

Eine Pflicht zur Rückerstattung von Fördermitteln kann zudem bestehen, wenn bestimmte Bedingungen nicht erfüllt werden, z. B., wenn der Film nicht innerhalb einer bestimmten Frist abgeschlossen oder wenn er nicht in bestimmten Regionen oder auf bestimmten Plattformen veröffentlicht wird.

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Wenn man weniger Geld ausgibt, als man von der Filmförderung bekommen hat: Darf man die Differenz behalten?

Die Empfänger von Fördermitteln müssen zwingend einen professionell erstellten Finanzbericht einreichen, der die tatsächlichen Ausgaben im Vergleich zum ursprünglich genehmigten Budget darlegt.

Wenn die tatsächlichen Ausgaben niedriger sind als das genehmigte Budget, kann die Förderinstitution die Rückzahlung des nicht verwendeten Betrags verlangen, oder es kann eine Rückzahlungsvereinbarung existieren.

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Wann benötige ich rechtliche Beratung?

Üblich ist es, dass ein Vertrag zwischen der Förderinstitution und dem Filmemacher abgeschlossen wird, bevor die Förderung gewährt wird. Dieser Vertrag legt die Bedingungen der Förderung und die Erwartungen der Förderinstitution fest. Dieser Vertrag beinhaltet alle Details wie die Höhe der Förderung, die Art der Förderung, die erforderlichen Berichtspflichten, die Bedingungen für die Rückzahlung der Förderung und die Anforderungen an die Verwendung des Geldes.

Es ist darum ebenso professionell wie ratsam, als Filmproduktion einen Anwalt oder Justiziar zu beauftragen, um sicherzustellen, dass man die Vertragsbedingungen erfüllen kann. Denke daran, dass alle Förderstellen gegenüber der Öffentlichkeit eine Rechenschaftspflicht innehaben und kontrolliert werden. Je transparenter und kompetenter dein Fördergesuch ist, desto weniger Ängste vor Risiken weckst du bei den Förderstellen.

Eine anwaltliche Unterstützung hilft dir zudem, sicherzustellen, dass man im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen handelt und dass die Rechte an dem Film ordnungsgemäß geregelt sind.

Auch Branchenverbände und weitere privat organisierte Organisationen bieten Ressourcen, Beratung und Unterstützung für Filmemacher an, die Förderung beantragen möchten. Sie können hilfreiche Informationen und Beispiele zur Verfügung stellen.

Video: berühmte Filme und Serien in Deutschland, die es ohne Förderung nie gegeben hätte

Die Filmbranche ist eine sehr kostenintensive und risikoreiche Branche. Ohne staatliche Förderung wäre es für viele Filmemacher und Produzenten schwierig, ihre Projekte zu realisieren.

Die Filmförderung ermöglicht es Filmemachern, ihre Projekte mit geringerem finanziellen Risiko umzusetzen, was wiederum dazu beiträgt, dass die Filmindustrie in Deutschland wettbewerbsfähiger wird. Dadurch kann Deutschland international bestehen, da die Produktion von qualitativ hochwertigen Filmen ermöglicht wird und die Filmindustrie in Deutschland auf die internationalen Märkte ausgerichtet werden kann.

84%
DARK Trailer German Deutsch (2017) Netflix

Dark

Serie

Deutscher Titel
Dark (2017)
Creator/Showrunner
Baran bo Odar, Jantje Friese
Darsteller:in
Louis Hofmann
Bewertung
★★★★★☆
84 % von 6'659 Menschen lieben diese Serie
Genre
Krimi, Drama, Sci-Fi & Fantasy, Mystery
Staffeln / Episoden
3 Staffeln / 26 Episoden

„Dark“ (2017–2020): Deutsche Erfolgs-Serie, die von der Filmförderung des Bundes und der Länder sowie der Europäischen Union Filmförderung erhielt.

 

Die Serie spielt in der fiktiven deutschen Stadt Winden, wo das Verschwinden von zwei Kindern zunächst für Aufsehen sorgt. Doch bald werden die dunklen Geschichten, Geheimnisse und Beziehungen von vier eng verbundenen Familien enthüllt, die durch eine komplizierte Reihe von Zeitreisen und Verschwörungen über mehrere Generationen hinweg verknüpft sind.

Ansehen
NetflixNetflix Netflix Standard-AboNetflix Standard-Abo
★★★★★ = empfehlenswert | ★ = kaum sehenswert
Credits & Filmdaten von | Nutzung erfolgt eigenverantwortlich


78%
BABYLON BERLIN | OFFICIAL TRAILER | ENGLISH SUBS | LUMIÈRE SERIES

Babylon Berlin

Serie

Deutscher Titel
Creator/Showrunner
Tom Tykwer, Hendrik Handloegten, Achim von Borries
Darsteller:in
Volker Bruch, Liv Lisa Fries, Lars Eidinger, Benno Fürmann, Ronald Zehrfeld, Meret Becker
Bewertung
★★★★★☆
78 % von 314 Menschen lieben diese Serie
Genre
Drama, Krimi, Mystery
Staffeln / Episoden
4 Staffeln / 40 Episoden

„Babylon Berlin“ (2017-): Erfolgreiche deutsche TV-Serie, die von der Filmförderung des Bundes und der Länder sowie der Europäischen Union gefördert wurde.

Ansehen
WOWWOW Sky GoSky Go
★★★★★ = empfehlenswert | ★ = kaum sehenswert
Credits & Filmdaten von | Nutzung erfolgt eigenverantwortlich


Auch wenn in diesem Artikel die Filmförderung im Zentrum steht: Denke daran, dass es zahlreiche Filme und Serien gibt, die ohne Förderung produziert wurden und trotzdem ein Erfolg wurden.

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