Falls du wirklich auf Filme abfährst, hast du sicher schon mal den Gedanken gehabt, ein eigenes Drehbuch zu zimmern. Klar, denn als Drehbuchautor in der Entertainment-Welt zu wirken, zählt zu den kreativsten Jobs überhaupt. Du kannst als Storyteller Storys erschaffen, die massenhaft Leuten gefallen und zusehen, wie dein kreativer Output auf der Kino-Leinwand oder in Serien zum Leben erwacht.
Die Kreativität beim Drehbuchschreiben ist mit nichts zu vergleichen – du zauberst als Filmautor Geschichten, die Millionen Menschen fesseln und siehst dann, wie dein geistiges Baby auf der großen Leinwand zum Leben erweckt wird! Bereit für den Ride? Los geht’s mit den Informationen, die du benötigst, um durchzustarten.
Drehbuchautor – mehr als nur Geschichten erfinden
Drehbuchautor zu sein bedeutet mehr als „nur“ kreative Storys zu kreieren. Du benötigst technisches Know-how, ein tiefes Verständnis von Struktur, Charakterentwicklung und erzählerischen Konventionen. Wenn du Erfolg haben willst, musst du kreatives Denken mit der harten Realität des Filmemachens verbinden. Zudem solltest du wissen, worüber du schreibst – und das bedeutet: viel Research.
Es ist essenziell, das Handwerk des Drehbuchschreibens zu beherrschen. Du musst nicht nur Storys schreiben können, die rocken, sondern auch wissen, wie du deine Drehbücher richtig formatierst und die unterschiedlichen Filmgenres bedienst, die der Markt gerade benötigt.
Außerdem solltest du dich in der Film- und TV-Branche auskennen. Wenn du die Abläufe und Mechanismen der Filmindustrie verstehst, hast du die Nase vorn, wenn es darum geht, dein Drehbuch an den Mann oder die Frau zu bringen.
Learning by Doing
Egal, wo du herkommst und wer du bist:
Bevor du auch nur als Filmautor einen Buchstaben schreibst, solltest du so viele Drehbücher wie möglich lesen. Dadurch bekommst du ein Gefühl für die Struktur und den Stil des Drehbuchschreibens. Hilfreich ist auch, die zugehörigen Filme anzuschauen, um zu verstehen, wie die Story visuell erzählt wird. Und dann: einfach machen! Schreibe weiter, auch wenn du denkst, dass du nicht vorankommst. Mit Ausdauer und harter Arbeit kann jeder ein richtig gutes Drehbuch schreiben.
Warum Drehbuchautor cool ist
Spannende, abwechslungsreiche Arbeit mit interessanten Menschen.
Autoren lernen beim Filmschreiben immer auch viel über sich selbst.
Freie Gestaltung der Arbeitszeit. Man kann überall arbeiten.
Du kannst mit deinen Träumen (manchmal viel) Geld verdienen.
Warum Filmautoren es hart haben
Die Konkurrenz ist groß. Der Kampf um bezahlte Aufträge von Filmproduktionen ebenso.
Filmautoren sind Freelancer und selbstständig Arbeitskräfte. Du hast kein sicheres Einkommen.
Als Autor für Filme und Serien arbeitet man oft allein und muss sich selbst motivieren können.
Als kreative Schreibkraft muss man die Wünsche von Produzenten und Regisseuren akzeptieren.
Ob Autodidakt oder Filmstudent: Als Drehbuchautor musst du die Grundlagen der dramaturgischen Struktur einer Geschichte verstehen. Eine gute Story hat – vereinfacht gesagt – einen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Jede Szene muss die Handlung voranbringen. Und der Dialog ist ein wichtiges Werkzeug, um glaubhafte Charaktere zu erschaffen und die Handlung voranzutreiben. Mehr Tipps und Tricks findest du in meiner Anleitung zum Drehbuchschreiben.
Profis in Aktion
Guter Film ist mehr als nur hübsche Bilder. Filme von berühmten Drehbuchautoren zu studieren, ist eine der besten Möglichkeiten, das Handwerk zu lernen.
Durch das Beobachten dieser Meister ihres Fachs erhältst du tiefe Einblicke in das Drehbuchschreiben und lernst, wie du deine eigenen packenden Storys schreiben kannst.
Was du durch das Studium von Filmen berühmter Drehbuchautoren lernen kannst:
- Welche Art von Storys für Filme geeignet sind
- Welche Genres für Kino oder TV produziert werden
- Welche Produktionsfirmen welche Art von Drehbüchern verfilmen
- Wie die Geschichten mit dem Drehbuchautor zusammenhängen
- Wie man eine packende Story strukturiert
- Wie man glaubhafte Charaktere kreiert
- Wie man natürliche Dialoge schreibt
- Wie man Bilder einsetzt, um seine Story in einem visuellen Medium zu erzählen
- Warum der Soundtrack bei einem Film keine Nebenrolle spielen sollte
Außerdem lernst du so die Bedeutung von Genre, Aktualität und Zielgruppe zu verstehen. Wenn du also ernsthaft in Erwägung ziehst, Drehbuchautor/in zu werden, dann solltest du die Filme berühmter Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren auf deine Must-Watch-Liste setzen.
Check mal diese berühmten Drehbuchautoren aus, deren Filme dich echt weiterbringen können:
James Cameron:
James Cameron war schon immer fasziniert von Filmen und dem Schreiben. Sein Start in die Welt der Drehbuchautoren war ein kanadischer Low-Budget-Film namens „Piranha II: The Spawning“. Danach haben ihn seine Terminator-Filme, „Titanic“ und natürlich „Avatar“ berühmt gemacht. Seine Filme haben bislang weltweit über 8 Milliarden Dollar eingebracht. Cameron hat nie eine Filmschule besucht; er hat als Lkw-Fahrer und Modellbauer gearbeitet, bevor er ins Filmgeschäft eingestiegen ist. Er hat immer wieder in Interviews betont, dass er alles übers Filmemachen und die Kunst des Drehbuchschreibens aus Büchern und Filmen gelernt hat.
William Goldman:
Der Filmautor Goldman ist berühmt für Filme wie „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ und „The Princess Bride“. Er hat für „All the President’s Men“ sogar einen Oscar abgeräumt. Goldman startete als erfolgreicher Romanautor, bevor er Drehbuchautor wurde. Er hat keine Filmschule besucht, aber Theater und Schreiben am Oberlin College studiert. Nach seinem Abschluss ging es für ihn nach New York City. Dort hat er als Journalist und Assistenzprofessor gearbeitet, bevor er sein erstes Drehbuch, „Butch Cassidy and the Sundance Kid“, verkauft hat. Goldmans Erfolg liegt auch an seiner Fähigkeit, natürliche und realistische Dialoge zu schreiben. Zudem konnte er Charaktere kreieren, mit denen sich das Publikum identifizieren konnte. Außerdem war Goldman ein Profi darin, seine Romane für die Leinwand zu adaptieren – eine Kunst, die vielen anderen Autoren nicht gelingt.
Quentin Tarantino:
Tarantino ist ein echtes Schwergewicht in der Filmwelt. Seine Filme sind bekannt für ihre scharfen Dialoge, nicht-linearen Handlungsstränge und eine unverwechselbare Mischung aus Humor und Gewalt. Bekannt wurde Tarantino mit seinem Drehbuch für „Reservoir Dogs“ von 1992. Dieser Erfolg führte dazu, dass Tarantino „Pulp Fiction“ schreiben und inszenieren durfte, der 1994 bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme gewann. Mit Filmen wie „Jackie Brown“, „Kill Bill“, „Inglorious Basterds“ und „Django Unchained“ hat Tarantino weiterhin großen Erfolg. Obwohl Tarantino nie eine Filmschule besucht hat, haben ihn seine Vision und seine Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, zu einem der erfolgreichsten und einflussreichsten Filmemacher seiner Generation gemacht.
Charlie Kaufman:
Kaufman ist ein echter Vorreiter in der modernen Filmwelt. Seine Werke sind „Being John Malkovich“, „Adaptation“ und „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“. Kaufman startete seine Karriere als Drehbuchautor in den frühen 1990ern. Nach seinem Abschluss in Englisch an der New York University zog er nach Los Angeles, um im Filmgeschäft durchzustarten. Er fing als Entwicklungsassistent für eine kleine Produktionsfirma an, bemerkte aber schnell, dass das nicht sein Ding ist. Also nahm er einen Job in einer Videothek an und traf eine Gruppe aufstrebender Filmemacher, die ihn dazu ermutigen, selbst zu schreiben. 1995 verkaufte der Filmautor sein erstes Drehbuch, „The Schmucks“, an Columbia Pictures. Ein Jahr später schrieb er das Drehbuch für „Being John Malkovich“, das für drei Oscars nominiert wurde. Er gilt als einer der kreativsten und originellsten Drehbuchautoren der heutigen Zeit.
Francis Ford Coppola:
Coppola ist eine Hollywood-Legende und der Kopf hinter Filmen wie „Der Pate“ und „Apocalypse Now“. Er hat für seine Arbeit mehrere Oscars gewonnen. Bevor er ein legendärer Regisseur wurde, war er nur ein weiterer Drehbuchautor, der versuchte, in Hollywood durchzustarten. Coppola wurde 1939 in Detroit, Michigan, geboren und liebte schon als Kind Filme. Nach der Schule studierte er Englisch und vergleichende Literaturwissenschaft. Nach seinem Abschluss ging es für ihn nach Los Angeles und er träumte davon, Drehbuchautor zu werden. Sein erster großer Moment kam, als er als Drehbuchleser bei den MGM Studios angeheuert wurde. Von da an verkaufte er seine eigenen Drehbücher und schrieb schließlich das Drehbuch für „Der Pate“. Egal, ob es an seinen Schreibskills oder an seinem Gespür für Menschen liegt, Francis Ford Coppola ist zweifellos ein Meister seines Fachs.
Woody Allen:
Allen gehört zu den fleißigsten und erfolgreichsten Filmemachern aller Zeiten, mit Hits wie „Annie Hall“ und „Manhattan“. Er wurde auch schon für Dutzende von Oscars nominiert. Woody Allen ist in New York City geboren und aufgewachsen, umgeben von künstlerischen Einflüssen. Sein Vater Marty war Jazzmusiker und seine Mutter Rae Malerin und Filmfan. Schon früh fing Allen an, Comedy-Sketche zu schreiben, und mit 17 Jahren hatte er seinen ersten professionellen Auftritt. Nach der Schule ging er kurz auf die New York University, brach das Studium aber nach einem Semester ab, um sich aufs Schreiben zu konzentrieren. Bald schrieb er regelmäßig für verschiedene humoristische Zeitschriften. 1965 verkaufte er sein erstes Drehbuch, „What’s New Pussycat?“ Seitdem hat Woody Allen Hits wie „Annie Hall“ und „Manhattan“ geschrieben und inszeniert. Vor dem #metoo-Skandal galt Woody Allen als einer der fleißigsten Drehbuchautoren und Filmemacher aller Zeiten.
Also: Es existiert nicht die eine Formel, wie du das Schreiben als Filmautor lernst. Einige angehende Drehbuchautoren wählen den akademischen Weg und studieren Schreibkunst an einer Universität, während andere sich mit Online-Kursen oder Büchern selbst im Eigenstudium fortbilden. Diejenigen, die das Drehbuchschreiben erlernen wollen, haben also zahlreiche Optionen. Der optimale Weg ist von deinen persönlichen Bedürfnissen, Zielen und der Begabung jedes Einzelnen abhängig.
Für eine bessere Verständlichkeit habe ich in diesem Text mehrheitlich die männliche Form gewählt. Bitte berücksichtige, dass bei jeder Erwähnung in männlicher Form alle Geschlechter inkludiert und repräsentiert sind.
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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 17.06.2022
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