Film statt Kino. Nicht prozentual, sondern absolut. „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ ist nicht einfach eine Serie mehr, meint Filmpuls-Trendscout Volker Reimann in seiner Serienkritik zur milliardenteuren neuen Fantasy-Serie von Amazon Prime. Die erste Staffel ist in seinen Augen ein Kinofilm in acht Segmenten, wenn es so weitergeht wie in „Schatten der Vergangenheit“, so der Titel von Folge 1.
Visuell reichhaltig. Farbenfroh und lichtdurchflutet. Bunt. So bunt, dass man sich nach 20 Minuten von Episode 1 nicht mehr sicher ist, ob man in „Alice im Wunderland“ oder mit dem „Der Zauberer von Oz“ und Toto in Kansas gelandet ist.
Die neue Amazon-Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ ist in ihrer künstlerischen Umsetzung eine Mischung aus Federico Fellini, Tim Burton, Peter Jackson und Marketing-Kalkül. Und ein wenig von Ridley Scotts „Gladiator“ ist auch mit drin.
Galadriel, die charismatische Elfin (von der in Cate Blanchett in nichts nachstehenden Morfydd Clark gespielt), die wir in „Schatten der Vergangenheit“ in ihrer Entwicklung verfolgen, spricht zwar in Folge 1 in wenig originellen, hölzernen Dialogen mit schwülstigem Pathos. Aber wer die Welt davon überzeugen muss, dass das Böse – in der Gestalt von Sauron – die Welt heute, morgen und übermorgen bedroht, muss das vielleicht am Staffelbeginn tun.
Auch interessant: Immer wieder erinnert man sich aus Zuseher bei den Ereignissen in Mittelerde mit leichtem Schwindel daran, was der Auftakt von Game of Thrones einmal war und bei House of the Dragon hätte sein können.
73%
The Lord of the Rings: The Rings of Power – Offical Teaser Trailer | Prime Video
The Lord of the Rings: The Rings of Power / Englisch
Creator/Showrunner
Patrick McKay, John D. Payne
Darsteller:in
Charlie Vickers, Morfydd Clark, Robert Aramayo, Charles Edwards, Owain Arthur, Sophia Nomvete
Bewertung
★★★★☆☆ 73 % von 3'035 Menschen lieben diese Serie
Genre
Action & Adventure, Sci-Fi & Fantasy, Drama
Staffeln / Episoden
2 Staffeln / 16 Episoden à 66 min.
Folge 1, Schatten der Vergangenheit, der neuen Serie „Die Ringe der Macht“, spielt wie die gesamte Staffel in Mittelerde. Sie folgt den Ereignissen, die von Kultautor J. R. R. Tolkien im Prolog von „Der Herr der Ringe“ zusammengefasst werden. Im Zentrum der Handlung steht Galadriel, Heerführerin einer Heerschar der Noldor-Elben, deren Bruder vom dunklen Magier Sauron getötet wurde.
Ansehen
Amazon Prime VideoAmazon Prime Video with Ads
★★★★★ = empfehlenswert | ★ = kaum sehenswert Credits & Filmdaten von | Nutzung erfolgt eigenverantwortlich
Das ist erstaunlich. Amzaon Prime Video und die Macher von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ strebten zwar mit aller Macht danach, die Talente anderer Fantasy-Serien, insbesondere die zwei Showrunner David Benioff und D. B. Weiss, verpflichten zu können. Gelungen ist es ihnen nicht. Trotzdem überfällt mich als Zuschauer jederzeit das geniale, klamme Gefühl, einer heilen Welt am Vorabend ihres Untergangs zuzusehen.
zz. Mit dem Start der ersten Folge von »Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht« dürfen die Serienmacher zufrieden sein. Denn die erste Schlacht ist gewonnen, auch wenn es in Folge 1 noch gar nicht zu einer solchen gekommen ist. Mehr als 25 Millionen Zuschauer (!) haben den Serienstart nach Angaben von Amazone Prime Video verfolgt. Der Erzkonkurrent „House of the Dragon“ des Streaming-Anbieters HBO verzeichnete bei seiner Online-Premiere 9,986 Millionen Zuseher.
Nahezu unvorstellbar groß sind auch andere Zahlen des Ring-Epos: Der Erwerb der Verfilmungsrechte kostete eine 250 Millionen, die Produktion der ersten Staffel mit acht Episoden wurde mit satten 425 Millionen budgetiert.
Gewalt, wie sie bei Bedrohungen jeder Art zur Illustration immer gerne eingesetzt werden, fehlen bei „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“. Das zeugt von Talent und Selbstvertrauen. Es mag die Dinge, die da kommen, nicht weniger interessant, erschreckend und spannend!
„Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ ist mit seiner ersten Folge der Auftakt zum Vorspiel des Anfangs eine Reihe von Ereignissen, die sich unabwendbar am Horizont abzeichnen. Subtil inszeniert, mit großartigen Darstellern und einer Kamera, die an sich auf eine Kinoleinwand gehört und nicht nur auf einen TV-Screen, Computer oder – noch schlimmer – auf ein Smartphone!
Selbstbewusstsein fehlt den Serienmachern in „Schatten der Vergangenheit“ und beim Aufbau der Handlung ebenso wenig wie Talent und Budget. Das allein zu sehen, und zu erkennen, ist ein Erlebnis.
Imposant auch, wie die neuseeländische Effekt-Manufaktur Wētā FX Realität und digital animierte Pixel in 3D Welten lebensnah zu verschmelzen weiß. Hier könnten sich manche Mitbewerber nicht nur eine kleine Scheibe an Know-how abschneiden.
Ein Wermutstropfen, wider Erwarten, ist leider die musikalische Untermalung der Serie. Alles, was mir dazu einfällt, sind drei Wörter: Honig, Repetition und Propaganda.
Trotzdem werde ich, zumindest nach Episode 1 von Staffel 1, mir auch die nächsten sieben Folgen der ersten Staffel von „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ zu Gemüte führen wollen. Weil ich die Gebrüder Grimm mag und mir hier bisher die perfekte Übersetzung ihrer Märchen in unsere Zeit sicher auch in der nächsten Folge mit dem schönen Episodennamen Treibgut angeboten wird.
Mag. Volker Reimann ist TrendScout für virtuelle Realität, Games und interaktives Bewegtbild. Er ist überzeugt davon, dass bald schon über gezielte Nervenstimulation realitätsnahe Projektionen direkt in das menschliche Hirn möglich sind.
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3 Kommentare
Na ja. Folge 1 kommt daher wie ein Softporno ohne Porno. Da passiert hauptsächlich nichts! Diese Serie sollte nicht Ringe der Kraft heißen. Passender wäre: Ringe statt Saft!
@Damian: Das nennt man Exposition oder Handlungsaufbau. Ein Orkan entsteht auch nicht aus dem Nichts. Alles hat seine Ursache(n). Du wirst schon sehen!
Es gibt nichts an der 1. Staffel, das mir gefällt – gar nichts. Soll z. B. dieser verwirrte alte Mann wirklich Mithrandir sein? Unfassbar! Auch Galadriel gefällt mir nicht. Ich werde mir trotzdem die 2. Staffel ansehen, erwarte mir allerdings nichts Besonderes davon.
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Na ja. Folge 1 kommt daher wie ein Softporno ohne Porno. Da passiert hauptsächlich nichts! Diese Serie sollte nicht Ringe der Kraft heißen. Passender wäre: Ringe statt Saft!
@Damian: Das nennt man Exposition oder Handlungsaufbau. Ein Orkan entsteht auch nicht aus dem Nichts. Alles hat seine Ursache(n). Du wirst schon sehen!
Es gibt nichts an der 1. Staffel, das mir gefällt – gar nichts. Soll z. B. dieser verwirrte alte Mann wirklich Mithrandir sein? Unfassbar! Auch Galadriel gefällt mir nicht. Ich werde mir trotzdem die 2. Staffel ansehen, erwarte mir allerdings nichts Besonderes davon.