Spielfilme waren früher ein Synonym für Kinofilme. Später kam der Fernsehfilm hinzu. Man sprach, um die Qualität herauszustreichen, dabei gerne auch von TV-Movies.

Spielfilme: eine Klasse für sich

Erstens sind Spielfilme anspruchsvoll, weil in diesem Genre das Zuschauerinteresse über 90 Minuten lang gehalten werden muss. Ohne vertiefte dramaturgische Kenntnisse ist dies unmöglich. Das betrifft nicht nur das Storytelling und den Drehbuchautor, sondern auch die Regie, die Kameraführung, den Film Soundtrack und natürlich die Darsteller.

Zweitens ist die Planung, Organisation und Umsetzung von mehreren Drehwochen nicht ohne. Die Dreharbeiten eines Hollywoodfilms können sich über acht Monate erstrecken. Ohne eingespieltes Team ist ein solcher Dreh-Marathon nicht zu bewältigen.

Drittens ist die Herstellung von fiktiven Werken äußerst kostenintensiv. Und zugleich immer auch ein Risiko. Niemand weiß mit absoluter Sicherheit vorauszusagen, ob das spätere Werk den Publikumsgeschmack trifft. Wäre der Erfolg eines Spielfilms pro prognostizierter, gäbe es logischerweise nur erfolgreiche Werke. Statistiken und Box Office beweisen das Gegenteil.

Kinofilme oder Mäusekino?

Heute ist der Distributionskanal unwichtig geworden. Ob große Leinwand im Kino oder das Smartphone (scherzhaft immer wieder als Mäusekino bezeichnet), spätestens seit Netflix kommt es nicht mehr darauf an wo und wann ein Film angesehen werden kann. Umso höher sind darum bei der Definition, was ein Spielfilm ist, heute die Grenzen zu setzen!

Zugleich ist die Eintrittsschwelle in das Filmbusiness, zumindest in technischer Hinsicht, massiv gesunken. Das sind gute Neuigkeiten: Wer das Talent hat, kann sich heute ohne ruinöse Kostenfolgen für das eigene Budget mit einem Kurzfilm an Festivals beweisen und für ganz großes Kino empfehlen.