Beste Bildqualität beim Fernseher: so kannst du deinen TV richtig einstellen

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Profi-Tipps: So stellst du deinen Fernseher perfekt ein | © 3D-Illustration: Pavel Sokolov

Der Kauf des exklusivsten Smart-TVs ist keine Garantie für ein herausragendes Bild. Mangelt es an der idealen Einstellung, kann sich das sowohl auf die Farbbrillanz und Farbtemperatur als auch auf die Schärfe und den Kontrast negativ auswirken. Erfahre in diesem Ratgeber, mit welchen Stellschrauben du deinen Fernseher richtig einstellen kannst.

Beste Bildqualität bereits beim Kauf sichern – die Auflösung macht den Unterschied

Stehst du vor der Kaufentscheidung eines neuen Fernsehers, kannst du bereits mit der Wahl eines hochwertigen Modells mit überzeugender Auflösung positiven Einfluss auf das Film- und Serienerlebnis nehmen. Die Auflösung der Fernseher wird dabei von Pixeln (Bildpunkte) bestimmt. Dabei gilt im Allgemeinen: je mehr Pixel, desto schärfer das Bild. Dabei muss aber darauf geachtet werden, ob das Bild auch eingespeist wird.

perfekte-bildqualitaet-fernseher-einstellenDie HD-Auflösung ist rund doppelt so hoch wie bei HD-ready und erzeugt schärfere Bilder. Ob sich der Unterschied optisch bemerkbar macht, hängt jedoch von der Größe des Fernsehers und des Sehabstands ab. Bis etwa 36 Zoll (ca. 91 cm) ist die schlechtere Optik von HD-ready im durchschnittlichen Wohnzimmer kaum erkennbar. Bei allem, was darüber hinausgeht, ist ein HD-Fernseher die bessere Wahl.

Full-HD-Geräte legen noch eine Schippe drauf und sind bis etwa 65 Zoll (ca. 165 cm) ideal. Vorausgesetzt, der Abstand zwischen dir und dem Bildschirm liegt zwischen rund zwei und vier Metern. Full-HD hat bei größeren Fernsehern außerdem den Vorteil, dass das Bild im Vergleich zu HD deutlich seltener ruckelt. Full-HD-Geräte sind inzwischen Standard und bekommen von Ultra-HD (häufig als 4K betitelt) zunehmend Konkurrenz. Unter anderem auch deshalb, weil sich die Angebote an Streaming und Blu-Rays in der entsprechenden Auflösung häufen. Hinzu kommt 8K – die 16-fache Auflösung gegenüber Full-HD, die jedoch zumindest derzeit kaum Relevanz für den Kauf eines neuen Fernsehers hat, weil es wenig Inhalte gibt und die optischen Unterschiede kaum wahrnehmbar sind.

Orientierte dich beim Kauf an folgenden Werten für die optimale Auflösung:

  • Fernseher mit mehr als 40 Zoll (ca. 1 Meter): Full-HD (bei einem Sitzabstand ab 2 Metern)
  • Fernseher mit mehr als 60 Zoll (1,52 m): Ultra-HD (kleines / mittelgroßes Wohnzimmer)

Je mehr Zoll dein neuer Fernseher aufweist und je weniger Abstand zwischen Sitzplatz und TV gewährleistet ist, desto höher muss die Auflösung für gestochen scharfe Bilder sein.

TV Bildeinstellungen – Modi erleichtern die Anpassung

Die optionalen Einstellungen am Fernseher sind vielfältig. Voreingestellte Modi erzeugen bereits die erste wirksame Veränderung gegenüber der Grundeinstellung. Ein typischer Bildmodus ist beispielsweise Kino. Doch so eindrucksvoll manche Modi auch klingen, so ungeeignet sind sie auf Dauer. Während einige unnötig blenden und das Farbspektrum völlig verfälschen, kommt es bei anderen Modi für Extra-Schärfe zu unangenehmen Doppelkonturen.

Hinzu kommt leider, dass jeder Hersteller individuelle Modi-Bezeichnungen für sich beansprucht, was eine pauschale Anleitung der TV Bildeinstellungen unmöglich macht. Während sich bei Samsung etwa der Bildmodus Film bewährt hat, garantiert die Einstellung Filmmaker (Luminanz-Level 60!) bei Panasonic beste Bildqualität.

Gehörst du zu den Gamern, die am liebsten am TV-Gerät daddeln, solltest du zu einem Modell mit Spielmodi greifen. Gaming-TVs minimieren die Latenz und verfügen über eine ultrakurze Reaktionszeit. Je geringer die Latenz, desto schneller reagiert das Fernsehgerät auf deine Aktionen am Gamepad und desto besser das Gaming-Erlebnis.

Tipp: Bei modernen Fernsehern gibt es einen Filmmaker Mode, womit Kinofilme ohne Nachbearbeitung und bildliche Verfälschung wiedergegeben werden. Sollte das Ergebnis zu dunkel sein, was häufiger der Fall ist, kann mit individuellen Einstellungen nachgebessert werden. Wirken Filmproduktionen generell billig, kann das Reduzieren der 100-Hertz Funktion die Lösung sein.

Möchtest du den Bildmodus am Fernseher einstellen und bist unsicher, welche Variante passt, liefert das Video-Tutorial von ARD Digital ergänzende Anregungen:

https://youtu.be/Kc290gl67n0

Fernseher einstellen, ohne Experimente!

Die Wahl des idealen Bildmodi entsprechend dem TV-Hersteller bringt in der Regel wesentlich bessere Erfolge als das wahllose Verstellen der Grundeinstellungen. Möchtest du es dennoch testen und die Parameter verändern, solltest du wissen, welche Anpassungen diese bewirken. Wesentliche Einstellungsmöglichkeiten in der Übersicht:

HelligkeitSollen dunkle Zonen im Bild heller werden, muss diese Einstellung reguliert werden. Wie dunkelschwarze Flächen wiedergegeben werden, wird hier festgelegt. Die Helligkeit sollte vor dem Kontrast verändert werden.
KontrastIst der Kontrast zu schwach, wirkt die Szenerie gern grau. Ist der Kontrast zu stark, strahlen helle Bildbereiche regelrecht. Mit dem Kontrast nimmst du Einfluss auf den Weißpegel. Damit Helles nicht unnatürlich strahlt, sollten Grautöne klar erkennbar bleiben.
BildhelligkeitWie viel Helligkeit das TV-Gerät selbst abgibt, wird über diesen Parameter angepasst.
GammaDieser Wert bestimmt darüber, wie Helligkeitsstufen verlaufen. Für helle Räumlichkeiten ist ein Wert von 2,2 üblich, für dunkle Heimkinos 2,4.
FarbeWie kräftig Farben wirken, bestimmt die Farbsättigung der TV Bildeinstellungen. Gut erkennbar sind die Unterschiede an menschlicher Haut: Ist die Farbe zu gering eingestellt, wirken Schauspieler blass, bei zu starker Farbe unnatürlich rötlich. Aber auch Naturaufnahmen eignen sich gut zum Testen, wie anhand der verschiedenen Grüntöne in Wäldern.
FarbtemperaturDie Farbtemperatur wird in der Temperatureinheit Kelvin angegeben. 6.500 Kelvin gelten als Standard für ansprechende Inhalte.

Inhalte im HDR-Standard machen bedarfsgerechte Einstellungen nötig, weil der Umfang an Kontrasten und Farben größer ist. Viele Hersteller haben speziell dafür einen Modus mit HDR-Kürzel integriert, um es der Kundschaft zu erleichtern.

Tipp! Ob du deinen Fernseher richtig einstellen konntest, lässt sich mit hochauflösenden Testbildern kontrollieren. Diese findest du online vielerorts kostenlos zum Herunterladen. Die visuelle Referenz für die richtige Bildeinstellung bieten Testbilder des Unternehmens Burosch Audio-Video-Technik mit Sitz in Stuttgart – siehe www.burosch.de. Möchtest du das jeweils beste TV-Bild einstellen, solltest du stets auch Bewegtbilder heranziehen.

Einstellungen am Fernseher durch Experten vornehmen lassen

Bist du mit deinen TV-Bildeinstellungen unzufrieden, kann ein Profi beauftragt werden, um beste Bildqualität zu genießen. Experten greifen für die TV-Kalibrierung auf spezielle Hard- und Software zurück und verfügen über Erfahrung und Know-how, um perfekte Ergebnisse zu erzielen. Tools wie Colorimeter und exklusive Software verschlingen ein Budget im vierstelligen Bereich.

Eine attraktive Alternative ist eine Kalibrierung über Fachhändler. Viele führende Gerätehersteller erlauben ihnen den Zugriff auf die Calman Color Calibration Software (Portrait Displays) über Schnittstellen. Die Calman-Software unterstützt laut Entwicklerangaben modernste Display-Technologien für konsistente Kalibrierungsergebnisse für sämtliche Display-Typen (Quelle: www.portrait.com).

Weiterführende Informationen bei FILMPULS: Zum Haloeffekt

Mit dem sogenannten Haloeffekt ist gemeint, dass Bilder einen verhältnismäßig harten Eindruck erwecken und bewegte Bilder teilweise Schleier erzeugen – die Wahrnehmung wird verzerrt. Besonders häufig kommt das bei LCD-Fernsehern vor. Das Verringern der dynamischen Schärfe kann hier Abhilfe schaffen. Das Ausschalten der dynamischem Rauschunterdrückung hilft wiederum, wenn Bilder unnatürliche Weichheit widerspiegeln.

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Dieser Artikel wurde erstmals publiziert am 17.06.2021

Redaktion Filmpuls 200 Artikel
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1 Kommentar

  1. Gut zu wissen, dass es bei modernen Fernsehern einen Filmmaker Mode gibt, womit Kinofilme ohne zusätzliche Nachbearbeitung durch Algorithmen und darum ohne bildliche Verfälschung so wiedergegeben werden, wie es die Filmemacher wollten.

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